Von der Kanüle bis zur Kaffeemaschine: Sachsen verschenkt Inventar seiner Impfzentren

Dresden - Fast zwei Jahre lang hielt Corona auch Sachsen im Schwitzkasten. Rund zwei Millionen Infizierte, mehr als 17.000 Tote - im Freistaat wütete die Infektion besonders verheerend. Das einzig wirkliche Gegenmittel: Impfungen.

Alles, was zum Impfen gebraucht wurde, wird jetzt verschenkt.
Alles, was zum Impfen gebraucht wurde, wird jetzt verschenkt.  © imago/Jochen Tack

Für Millionen von Euro stattete der Freistaat dreizehn Impfzentren aus, um die Bevölkerung zu schützen. Jetzt, nach dem Ende der Pandemie, sitzt Sachsen auf einem riesigen Berg von Ausrüstungsgegenständen aus der Corona-Zeit.

Nur wohin damit? Die Antwort: Sachsen verschenkt das komplette Inventar.

Siebeneinhalb Millionen Einzelartikel, hat der MDR herausgefunden, haben sich in den Depots angesammelt, darunter viele Laptops, aber auch "Millionen von Kanülen im Wert von wenigen Cent pro Stück und Einmal-Spritzen sowie Blutzuckermessgeräte, Tupfer und Wundpflaster."

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Auf der Inventarliste stehen laut MDR auch Büroartikel wie Locher, Büroklammern, Steckdosen, je eine Wanduhr und Kaffeemaschine, Druckerpatronen, Klappstühle, Papierkörbe und Türschilder."

Sachsen: Laptops, Schutzmasken, -kittel und Impfdosen sind schon weg

Die Schätze befinden sich "in einem dafür angemieteten Lager beim DRK Landesverband", so eine Sprecherin von Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD). Dort soll nun alles raus. Laut einem Rundschreiben des Ministeriums an sächsische Behörden soll das Inventar nun "kostenfrei zur weiteren Nutzung" abgegeben werden. Der Anschaffungswert betrug mal 1,6 Millionen Euro, inzwischen dürften das deutlich weniger wert sein.

Die Laptops sind übrigens schon weg - sie gingen laut Ministerium an die Medienzentren von Schulen.

Ebenfalls nicht mehr im Angebot: 5,6 Millionen Schutzmasken, 590.000 Schutzkittel und 214.000 Impfdosen. Sie wurden nach Ablauf der Haltbarkeit bereits vernichtet ...

Titelfoto: imago/Jochen Tack

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