Wegen Aschenbrödel-Ausstellung: Erbe verklagt Freistaat Sachsen
Prag/Moritzburg - Das Schlösserland Sachsen muss sich wohl auf eine juristische Auseinandersetzung einstellen. Der Grund: "Aschenbrödel"-Erbe Josef Abrhám Jr. (46) hat Klage gegen den Freistaat erhoben.
Hintergrund ist die vor drei Monaten eröffnete Ausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" auf Schloss Moritzburg.
Laut übereinstimmenden Medienberichten beanstandet Abrhám Jr. die Nutzung von Fotos seiner verstorbenen Mutter Libuše Šafránková (†68) im Rahmen einer Sonderschau, die sich dem Leben der tschechischen Schauspielerin widmet.
Gegenüber der "Sächsischen Zeitung" teilte der Anwalt des 46-Jährigen mit: "Schloss Moritzburg hat sich entschlossen, die Sonderausstellung ohne jegliche Absprache mit Herrn Abrhám auszurichten, auf den die Persönlichkeitsrechte seiner Mutter nach deren Tod übergegangen sind."
Sein Mandant hätte nicht in die Verwendung des Bildnisses seiner Mutter in einer Ausstellung und insbesondere in den Verkauf eingewilligt.
Schlösserland bestreitet Vorwürfe
Laut "Bild"-Bericht weist ein Sprecher der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten die Vorwürfe des Anwalts zurück.
Die Bilder seien alle rechtmäßig lizenziert. "Wir haben zudem auch bis heute noch nichts von der Klage gehört. Wir wissen nicht, was noch kommt", heißt es.
Besucher können die Bilder noch bis zu morgigen Sonntag auf Schloss Moritzburg sehen. Dann endet die Sonderausstellung.
Der Rechtsstreit hingegen befindet sich erst am Anfang. Ein möglicher Prozess würde in Prag verhandelt werden.
Titelfoto: Montage: Sylvio Dittrich, Torsten Hegewald