Getrübte Aussichten, aber ... Sachsen feiert seinen Speisefisch

Wermsdorf - Traditionell startet im Herbst vielerorts das große Abfischen, es wird Bilanz gezogen. Am Freitag war es endlich auch in Wermsdorf (Nordsachsen) so weit: Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause begann das traditionelle Horstseefischen.

Axel Herklotz wirft beim Sortieren der Fische einen Karpfen aus den Händen in eine Wassertonne.
Axel Herklotz wirft beim Sortieren der Fische einen Karpfen aus den Händen in eine Wassertonne.  © Daniel Schäfer/dpa

"Mit mehr als 300 Ausstellern, Handwerker- und Bauernmarkt und 50.000 erwarteten Besuchern hat das Fest eine große Bedeutung für die Region", lobte Schirmheer und Staatsminister Thomas Schmidt (62, CDU) zu Beginn.

Der Landesfischereiverband erwartet für 2023 insgesamt eine Produktionsmenge wie im vergangenen Jahr. "Ich schätze, da werden wir wieder bei 1500 bis 1700 Tonnen liegen", sagte Vize-Präsident Georg Stähler (69) auf TAG24-Anfrage.

Etwas getrübt werden die Aussichten durch den Klimawandel. "Dadurch kommt einfach nicht mehr genug Wasser in den Teichen an", so Stähler.

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Zudem habe die Verdunstung durch die höheren Temperaturen zugenommen. Alles in allem werde die Situation für die Teichwirte dadurch nicht einfacher.

Martin Scholz holt den Fisch mit einem Kescher aus dem Wasser.
Martin Scholz holt den Fisch mit einem Kescher aus dem Wasser.  © Daniel Schäfer/dpa
Fünf Fischer sortieren den Fang nach dem Abfischen nach Art und Größe aus.
Fünf Fischer sortieren den Fang nach dem Abfischen nach Art und Größe aus.  © Daniel Schäfer/dpa

Laut Statistischem Landesamt wurde 2022 in Sachsen die bisher geringste Speisefischmenge seit Durchführung der Erhebung 2011 produziert. Die 156 meldenden Aquakulturbetriebe im Freistaat erzeugten lediglich 1858 Tonnen Speisefische. Das waren 17 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Titelfoto: Daniel Schäfer/dpa

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