Zu viele Arbeitslose in Sachsen: Der Frühjahrs-Aufschwung bleibt aus

Chemnitz - Sachsens Arbeitsmarkt kommt dieses Frühjahr nicht in den Tritt. Üblicherweise sinkt die Arbeitslosigkeit, wenn die Temperaturen steigen und es vor allem in witterungsabhängigen Branchen wieder viel zu tun gibt. Nicht so in diesem Jahr.

Düstere Aussichten: Der Frühjahrsaufschwung ist in Sachsen ausgeblieben und die Arbeitslosenzahl kaum gesunken.
Düstere Aussichten: Der Frühjahrsaufschwung ist in Sachsen ausgeblieben und die Arbeitslosenzahl kaum gesunken.  © Uwe Zucchi/dpa

Wie schon im März sank die Arbeitslosenzahl auch im April nur minimal. Das sei enttäuschend, sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Klaus-Peter Hansen, am Freitag.

Er rechne nicht mehr mit einer nennenswerten Frühjahrsbelebung. Das trübt auch den Blick auf die kommenden Monate. "Fakt ist: Es wird ein schwieriges Jahr für den Arbeitsmarkt", prognostizierte Hansen.

Die Arbeitslosenzahl sank im April nur um etwa 700 oder 0,5 Prozent, wie die Regionaldirektion in Chemnitz mitteilte. Zuletzt waren rund 130.900 Frauen und Männer ohne Job (Stichtag: 13. April).

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Schon im März war die Arbeitslosigkeit nur minimal um 0,4 Prozent gesunken. Da hatte die Regionaldirektion allerdings noch auf den vergleichsweise langen Winter verwiesen und sich zuversichtlich zu einer Belebung im Frühjahr geäußert.

Die Arbeitslosenquote wurde nun mit 6,2 Prozent ausgewiesen und liegt über dem Bundesschnitt (5,7 Prozent).

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Ukraine verdoppelt

Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen im Freistaat derzeit deutlich höher als vor einem Jahr: um knapp 18.300 Menschen oder 16,2 Prozent.

Das hat auch mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. So waren im April rund 10.900 Ukrainer und Ukrainerinnen in Sachsen arbeitslos gemeldet - rund 10.350 mehr als vor dem Kriegsausbruch im vergangenen Jahr.

Allerdings haben etliche Geflüchtete inzwischen auch Arbeit gefunden. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ukrainischem Pass habe sich hierzulande binnen eines Jahres auf 5500 mehr als verdoppelt, hieß es.

Titelfoto: Uwe Zucchi/dpa

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