Zu viele Funklöcher! Sächsische Landkreise setzen auf Satelliten-Telefone

Plauen - Fortschritt oder eher Misstrauen in eine unzulängliche Funk-Infrastruktur? Vogtlandkreis und Landkreis Zwickau setzen für den Krisenfall zur Sicherheit künftig auf Kommunikation via Satellit.

Landrat Thomas Hennig (45, CDU, 2.v.r.) und Kreisbrandmeister Gerd Pürzel (r.) begutachten das satellitengestützte System.
Landrat Thomas Hennig (45, CDU, 2.v.r.) und Kreisbrandmeister Gerd Pürzel (r.) begutachten das satellitengestützte System.  © Landkreis

Konkret bietet der Rettungszweckverband Südwestsachsen allen Krisenstäben der Gemeinden und Technischen Einsatzleitungen der beiden Landkreise Breitband-Satelliten-Internetverbindung an. Dazu zählen auch die Polizei und Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur, also Versorger.

Das System mit Draht ins All stehe beim Komplettausfall der öffentlichen Kommunikationsnetze "mit hoher bis sehr hoher Wahrscheinlichkeit zur Verfügung". Das technische "Katastrophenset" besteht aus einer beheizbaren Sat-Antenne, Kabel, Internet-Router und Spezialtelefon.

Landrat Thomas Hennig (45, CDU) ist zufrieden, zähle doch im Ernstfall jede Sekunde: "Eine große Hürde für die Bevölkerung stellt dann bei einem Ausfall des Kommunikationsnetzes das Absetzen von Notrufen dar."

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"Daher erarbeitet die Landkreisverwaltung gemeinsam mit dem Rettungszweckverband und den Städten und Gemeinden aktuell ein einheitliches Konzept zur Sicherstellung einer Mindestversorgung im Hinblick auf die Weiterleitung von Notrufen", Hennig weiter.

Allen Krisenstäben der Gemeinden und Technischen Einsatzleitungen werden die Breitband-Satelliten-Internetverbindung an.
Allen Krisenstäben der Gemeinden und Technischen Einsatzleitungen werden die Breitband-Satelliten-Internetverbindung an.  © Landkreis

Vogtland hilft Hummel, Biene & Co. mit Alt-Handys

300 Kilo Altgeräte: Landrat Thomas Hennig (45, CDU) freut sich über die Hilfsbereitschaft der Vogtländer.
300 Kilo Altgeräte: Landrat Thomas Hennig (45, CDU) freut sich über die Hilfsbereitschaft der Vogtländer.  © Uwe Meinhold

Das Vogtland sammelt alte Handys für Bienen. Weniger für deren Kommunikation, sondern zum Schutz aller Insekten. Ein Aufruf des Abfallamtes erbrachte in drei Monaten rund 2500 alte Mobiltelefone für den Naturschutzbund (NABU).

Seit Jahren bittet der NABU Deutschland um die Gerätespenden, Motto: "Handys für Hummel, Biene & Co." Funktionierende Geräte werden von der Firma Telefonica aufbereitet und verkauft. Aus dem restlichen Schrott werden Gold, Silber, Palladium, Kupfer und Platin recycelt und verkauft. Mit dem Erlös schafft der NABU-Fonds Insekten-Freiräume.

300 Kilo Alt-Handys sammelte der Vogtlandkreis über Städte und Gemeinden, Firmen und Schulen. "Ein sehr gutes Ergebnis und viel edler Schrott", freut sich NABU-Sachsen-Sprecherin Ina Ebert.

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Auch Landrat Thomas Hennig (45, CDU) ist begeistert: "Ein großes Dankeschön an alle Spender und Spenderinnen. Die Handysammel-Aktion ist eine tolle Möglichkeit, Natur- und Umweltschutz zu unterstützen."

Rund 2500 alte Telefone sammelte der Vogtlandkreis für den NABU-Insektenschutzfonds.
Rund 2500 alte Telefone sammelte der Vogtlandkreis für den NABU-Insektenschutzfonds.  © Uwe Meinhold

Derweil gibt es ein neues Problem: Transporteur DHL weigert sich seit dieser Woche, gebrauchte Lithium-Akkus zu transportieren. Zu gefährlich! Der Vogtlandkreis überlegt deshalb, die Altgeräte selbst zum NABU zu bringen.

Titelfoto: Landkreis

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