Messgerät hat gar keine Kamera: Vandalen ramponieren vermeintlichen Blitzer

Zwickau - Fatale Neugier: Unbekannte brachen einen unscheinbaren grauen Kasten an der Freitagstraße zwischen Zwickau/Mülsen und Reinsdorf/Wildenfels auf, beschädigten die Technik darin. Dabei tut der Kasten nichts Böses, sondern er rettet oftmals Leben.

Das Überholverbot wurde mittlerweile aufgehoben.
Das Überholverbot wurde mittlerweile aufgehoben.  © Ralph Kunz

Es handelt sich um ein Seitenradar-Messgerät. Garantiert ohne Kamera.

"Die Technik misst Geschwindigkeiten, kann aber nur anonyme Daten erheben", erklärte Polizeisprecher Christian Schünemann (39).

Die Vorgeschichte: Nach zwei tödlichen Unfällen verhängte die Polizei an der Freitagstraße ein Überholverbot, kontrollierte das auch. Danach wurde Überholen wieder erlaubt, dafür kamen Tempo-70-Schilder an die Straße.

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Mit dem Messgerät wollte die Polizei seit vorletzten Montag herausfinden, wie schnell die Autofahrer wirklich sind. Doch kurz darauf brach ein Unbekannter den grauen Kasten auf.

Zwei Messtage konnte die Polizei noch auslesen. Mit erschreckendem Ergebnis, findet Christian Schünemann: "Die überwiegende Zahl der Autofahrer fährt zu schnell auf der Freitagstraße. Ein Fahrzeug war sogar mit 192 Sachen unterwegs!"

Die Polizei wird jetzt nochmals die Geschwindigkeiten an der Strecke messen. "Sollte der Raser-Trend anhalten, müssen wir mit dem Landkreis Zwickau über Konsequenzen sprechen."

Erstmeldung: 25. Juli, 7.35 Uhr, zuletzt aktualisiert: 16.01 Uhr

Titelfoto: Ralph Kunz

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