Panzerfäuste am sanierten Schacht in Mülsen entdeckt

Mülsen - Diese Entdeckungen werfen Fragen auf: Im bereits verfüllten und sanierten Schacht Martin Hoop IX in Mülsen-St. Jacob (Landkreis Zwickau) legten Bagger drei russische Panzerfäuste frei. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) war mehrfach im Einsatz.

In Mülsen fanden Arbeiter drei Panzerfaustgranaten am bereits abgerissenen und verfüllten Martin-Hoop-Schacht.
In Mülsen fanden Arbeiter drei Panzerfaustgranaten am bereits abgerissenen und verfüllten Martin-Hoop-Schacht.  © Ralph Kunz

2020 bis 2023 wurden der Schacht saniert, Fundamente verfüllt und oberirdische Gebäude abgerissen. Im Vorjahr hatte das Oberbergamt Freiberg gemeldet: "Mit Abschluss des Teilprojektes Abbruch und Rückbau konnten die vom ehemaligen Betriebsgelände ausgehenden Gefahren vollständig beseitigt werden."

Nicht ganz. Bei Baggerarbeiten fanden Arbeiter am Montag und Dienstag drei Munitionsteile nahe der Vettermannstraße. Es handelte sich um russische Übungsmunition, um Panzerfaustgranaten (PG-2), die auch bei den DDR-Kampfgruppen im Einsatz waren. Die Waffen wurden vernichtet.

Die Fundstelle ist ein stillgelegter Versorgungsschacht, der in den 70er-Jahren mit Kohleasche verfüllt worden war. Wie die Munition dorthin gelangte, "kann der KMBD nicht nachvollziehen".

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Eine Antwort des Oberbergamtes auf eine TAG24-Anfrage war am heutigen Dienstag nicht möglich.

Anwohner in Mülsen reagierten entsetzt: "Dann schwebten die Arbeiter am Schacht die ganze Zeit offenbar in Lebensgefahr", sagte eine Frau (77). Lisa E. (28) fügte hinzu: "Bei solchen Funden mache ich mir als Mutter natürlich Sorgen. Hoffentlich nehmen die Arbeiten ein gutes Ende."

Titelfoto: Ralph Kunz

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