Streckensperrung nach Diebstahl: Bis zu 752 Minuten Verspätung zwischen Dresden und Zwickau

St. Egidien/Chemnitz - Unbekannte Diebe brachten sich und unbeteiligte Dritte mit einem Diebstahl von Buntmetall an einem Oberleistungsmast in Lebensgefahr.

An der Bahn sowie an der Oberleitung entstand ein hoher Sachschaden.
An der Bahn sowie an der Oberleitung entstand ein hoher Sachschaden.  © Polizei

Wie die Bundespolizeiinspektion Chemnitz am Montag mitteilte, wurden zwei Rückankerseile von einem Mast nahe dem Bahnhof St. Egidien (Landkreis Zwickau) entwendet. Aufgrund des Diebstahls kam es zu einer Mastneigung, und die Fahrleitung hing zwischen zwei Masten auf einer Länge von etwa 150 Metern.

Am frühen Samstagmorgen kam es dadurch zu einer Kollision mit einem aus Dresden kommenden Zug der Mitteldeutschen Regionalbahn.

Zu dem Zeitpunkt befanden sich etwa 50 Reisende in dem Zug. Keiner von ihnen wurde verletzt. Nachdem die Oberleitung geerdet war, konnten alle den Zug gefahrlos verlassen und mit dem nachfolgenden Zug weiter nach Zwickau fahren.

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An dem Zug sowie an der Oberleitung entstand ein hoher Sachschaden. Außerdem mussten die Gleise 1 und 2 bis 14.45 Uhr komplett gesperrt werden. Es kam bei 37 Zügen zu Verspätungen von bis zu 752 Minuten.

Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Durch den Diebstahl hat der Täter oder die Täter in Kauf genommen, nicht nur sich selbst, sondern auch unbeteiligte Dritte zu verletzten. "Durch die Oberleitung fließen 15.000 Volt Strom, was nicht erst bei Berührung zu einer Lebensgefahr führt", so die Polizei am Montag.

Wer hat möglicherweise in der Nacht zum Samstag zwischen 0 Uhr und 4.37 Uhr verdächtige Personen beobachtet und kann Hinweise zu den möglichen Tätern geben? Informationen nimmt die Bundespolizei unter folgender Telefonnummer entgegen: 0371/46150.

Titelfoto: Polizei

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