Verstärkte Kontrollen zum Schulstart: Sachsens Polizei nimmt Eltern-Taxis ins Visier

Zwickau/Chemnitz - An 117 Grundschulen in den Landkreisen Zwickau und Vogtland kamen ABC-Schützen am Montag zum ersten Mal zum Unterricht. Die Polizei kontrolliert in den ersten Wochen die Verkehrssicherheit an vielen Orten. Doch auch in Chemnitz haben die Polizisten einen Blick auf die autofahrenden Eltern.

Langsam! Die Polizeiobermeister Rouven Reinhold (r.) und David Hoffmann (30) an der Rußdorfer Grundschule.
Langsam! Die Polizeiobermeister Rouven Reinhold (r.) und David Hoffmann (30) an der Rußdorfer Grundschule.  © Maik Börner

TAG24 war zum Auftakt an der Thomas-Müntzer-Grundschule in der Waldenburger Straße im Limbacher Ortsteil Rußdorf dabei. Polizeihauptmeister Mario Pfefferkorn (57) wachte als Bürgerpolizist über die Einhaltung des Halteverbots direkt vor der Schule: "Das kann an der belebten Straße schnell unübersichtlich und gefährlich werden."

Der Beamte hatte gut zu tun. Eine Mutter aus Glauchau hielt direkt am Halteverbot. Auch ein Schultaxi-Fahrer des DRK hielt sich nicht an die Regeln, bekam einen mündlichen Verweis.

Am gefährlichsten war die Lage im Rücken der Polizei. Auf dem kleinen Parkplatz der Grundschule staute sich zeitweise der Verkehr. Eltern hielten rechts und links der Einfahrt. Dazu der ein- und ausfahrende Verkehr - und mittendrin die kleinen Kinder, die sich den Weg durch die Eltern-Taxis bahnen mussten.

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"Das ist kein guter Zustand", sagte Mario Pfefferkorn. "Wir müssen über die Situation mit der Schule reden und auch zu Elternabenden gehen, um die Sicherheit der Kinder anzusprechen."

Wie ernst der Bürgerpolizist das Thema Verkehrssicherheit nimmt, musste einst Pfefferkorns Sohn erleben: "Als Vater und Polizist war ich besonders streng. Ich weiß noch, wie ich meinem Sohn das Fangenspielen auf dem Schulweg verbieten musste."

Chaos an der Thomas-Müntzer-Grundschule: überall Eltern-Taxis, dazwischen kleine Kinder.
Chaos an der Thomas-Müntzer-Grundschule: überall Eltern-Taxis, dazwischen kleine Kinder.  © Maik Börner

Verkehrswacht misst vor Chemnitzer Grundschulen

Verkehrswacht-Vorsitzender Franklin Stöckel (54) - hier bei einer Schulwegaktion in Borna-Heinersdorf - misst am Dienstag vor der Grundschule Rabenstein.
Verkehrswacht-Vorsitzender Franklin Stöckel (54) - hier bei einer Schulwegaktion in Borna-Heinersdorf - misst am Dienstag vor der Grundschule Rabenstein.  © Verkehrswacht

Mehr Sicherheit für Schulanfänger: Die Verkehrswacht Chemnitz macht eigene Geschwindigkeitskontrollen vor zwei Chemnitzer Grundschulen.

Am Dienstag um 8.30 Uhr stellt der Verein die Tempomessgeräte vor der Grundschule Rabenstein in der Trützschlerstraße auf. Am 1. September um 8 Uhr misst die Verkehrswacht mit Schülern vor der Grundschule Reichenbrand in der Lennéstraße.

Zudem spricht die Verkehrswacht zu schnelle Autofahrer an, "um sie für die Sicherheit zu sensibilisieren", sagt Vorsitzender Franklin Stöckel (54).

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Auch mit den Schülern wollen die Verkehrswacht-Experten reden: "Wir erklären, wo ihr Schulweg am sichersten ist." Die Messdaten wertet die Verkehrswacht später mit Polizei und Stadt in der AG Schulwegsicherung aus.

Titelfoto: Maik Börner

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