Brokstedt: Ibrahim A. stand wohl unter Drogen

Brokstedt/Kiel - Der 33-jährige Palästinenser Ibrahim A., der Ende Januar mutmaßlich zwei Reisende eines Regionalzugs von Kiel auf der Weiterfahrt nach Hamburg bei einem Messerangriff getötet haben soll, soll während der Tat unter Drogeneinfluss gestanden haben.

Ein Mitglied der Spurensicherung sichert Spuren am Tatort in Brokstedt.
Ein Mitglied der Spurensicherung sichert Spuren am Tatort in Brokstedt.  © Jonas Walzberg/dpa

Einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" zufolge, die sich dabei auf Aussagen mehrerer mit dem Fall involvierter Ermittler stützt, sollen Untersuchungen bei Ibrahim A. Rückstände auf Kokain, Morphin und Methadon ergeben haben.

Der mutmaßliche Messerstecher A. sitzt derzeit in Neumünster in Untersuchungshaft.

Bereits nach der Tat soll er Ermitteln gegenüber gesagt haben, Stimmen gehört zu haben.

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Morphin, auch Morphium, und Methadon gehören zu der Familie der Opiate. Sie werden schmerzstillend eingesetzt, aber auch als Substitut im Rahmen der Behandlung einer Heroinabhängigkeit.

Wegen "wahnhafter Symptome" ist Ibrahim A. bereits während seiner Zeit in der Justizvollzugsanstalt Hamburg-Billwerder in Behandlung gewesen. Dorthin kam der spätere mutmaßliche Amokläufer von Brokstedt wegen einer anderen Messerstecherei, die sich im Sommer 2022 im Hamburger Obdachlosenmilieu ereignete.

Dort soll ihm auch die Ersatzdroge Methadon verabreicht worden sein, und zwar laut dem "Zeit"-Bericht trotz einer Rüge des Gerichts bis zum Tag seiner Entlassung. Der Messerangriff von Brokstedt ereignete sich sechs Tage nach der Entlassung aus der U-Haft in Hamburg.

Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa

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