Sensationsfund! Silberschatz in der Ostsee entdeckt

Kiel/Hamburg - Die "Monte Olivia" kenterte 1945 in Kiel nach einem Bombentreffer - verletzt wurde niemand. Ein Jahr später wurde das Schiff geborgen und verschrottet. Zurück am Ostseegrund blieb ein Schatz - der nun, Jahre später, zufällig entdeckt wurde.

Die Silberfunde aus der Ostsee werden im Internationalen Maritimen Museum Hamburg ausgestellt.
Die Silberfunde aus der Ostsee werden im Internationalen Maritimen Museum Hamburg ausgestellt.  © Eva Graumann/Internationales Maritimes Museum Hamburg/dpa

Insgesamt seien seit November vorigen Jahres bei mehreren Tauchgängen Hunderte Gegenstände aus Silber, darunter Besteck, Platten und Karaffen, und andere Dinge, wie ein Motorrad aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen worden, teilte das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) am Mittwoch mit.

Die Schätze des Schiffes, die Taucher der Scientific Diving Association (SDA) geborgen haben, sind vom 1. Juni an im IMMH zu sehen.

Die "Monte Olivia" wurde den Angaben zufolge 1925 für die Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft (HSDG), kurz Hamburg Süd, als Passagierschiff für 2528 Passagiere und 369 Besatzungsmitglieder in Dienst gestellt.

Arbeiten an Brücke auf A7 vorzeitig beendet: Autofahrer haben wieder freie Fahrt
Schleswig-Holstein Arbeiten an Brücke auf A7 vorzeitig beendet: Autofahrer haben wieder freie Fahrt

Ab 1940 bis kurz vor Kriegsende 1945 wurde die "Monte Olivia" zuerst als Wohnschiff für die deutsche Kriegsmarine eingesetzt und dann zum Lazarettschiff umgebaut.

Am 3. April 1945 wurde sie in Kiel von britischen Bombern versenkt. An Bord befand sich zu dem Zeitpunkt niemand. Sie wurde 1946 gehoben und in den Folgejahren abgewrackt und verschrottet. Beim Zerlegen des Schiffes ging dann nach Museumsangaben wohl ein Großteil der sich im Schiff befindlichen Ausstattung und Ladung über Bord.

Schatz wurde durch Zufall entdeckt

Der Schatz wurde im Kieler Hafen gefunden. (Archivbild)
Der Schatz wurde im Kieler Hafen gefunden. (Archivbild)  © Axel Heimken/dpa

Entdeckt wurde der Schatz durch Zufall Ende August 2022. Die Taucher, die mit der Organisation "One Earth - One Ocean" (OEOO) zusammenarbeiten, um verlorene Fischernetze zu bergen, wollten der Meldung eines Anglers nachgehen, der immer an der gleichen Stelle im Kieler Hafen mit seinen Angelhaken hängen blieb.

Netze fanden die Taucher nicht, aber Gegenstände aus Metall. Einige sind mit der Aufschrift HSDG gestempelt. Der Präsident der SDA Germany, Hubert Pinto de Kraus, der die Einsatzleitung an dem Tag hatte, kannte die Stempel bereits, wie das IMMH weiter mitteilte. Er befindet sich demnach nur auf wertvollem Silbergeschirr und Besteck der Reederei.

Da bei Bekanntwerden solcher Funde immer mit Plünderungen zu rechnen ist, wurde der Fund bis Mittwoch geheimgehalten. Da nun alle wesentlichen Stücke geborgen sind, "haben die potenziellen Plünderer und Schatzräuber keine Chance mehr auf eine schnelle Beute", teilte das IMMH weiter mit.

Titelfoto: Eva Graumann/Internationales Maritimes Museum Hamburg/dpa

Mehr zum Thema Schleswig-Holstein: