Digitaler Unterricht soll Lehrermangel in Thüringen beseitigen

Erfurt - Digitaler Unterricht kann nach Auffassung von Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (69, Linke) bei akutem Lehrermangel helfen.

Aufgrund des Lehrermangels werden in Thüringen Alternativen gesucht. (Symbolfoto)
Aufgrund des Lehrermangels werden in Thüringen Alternativen gesucht. (Symbolfoto)  © Uli Deck/dpa

"Ja, auch unter dem Gesichtspunkt des Lehrermangels ist es ein Beitrag, um Fachunterricht zu ermöglichen", sagte der Linke-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Es gehe ausdrücklich nicht darum, Lehrer zu ersetzen oder Lehrerstellen einzusparen. "Es geht darum, dass moderne Unterrichtsformen Einzug halten."

Analoger und digitaler Unterricht sollten seiner Meinung nach gleichberechtigt an Thüringer Schulen Alltag werden.

Die 967 Schulen im Freistaat hatten während der Corona-Pandemie erstmals im großen Stil Erfahrungen mit digitalem Unterricht gemacht.

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Teils wurden die rund 250.000 Schülerinnen und Schüler über Wochen hinweg aus der Ferne unterrichtet - über Videoschalten, eine Lernplattform und auch mit Arbeitsblättern und Aufgaben für das Lernen zu Hause. Allerdings wurde der Distanzunterricht teils auch heftig kritisiert.

Holter brachte nun eine Hybrid-Variante ins Spiel. Denkbar sei beispielsweise, dass ein Fachlehrer in einer Schule Physik unterrichte - und mehrere Klassen zugeschaltet seien, aus Schulen, wo es vielleicht nicht genügend Physiklehrer gebe. "Das müsste man aber rechtlich klären, auch Datenschutzfragen gilt es zu beachten", sagte Holter.

In Thüringen werden derzeit verschiedene Vorschläge zur Änderung des Schulgesetzes diskutiert. Ein Entwurf der Fraktionen von Linke, SPD und Grünen sieht vor, eine rechtliche Grundlage für Distanzunterricht zu schaffen.

Titelfoto: Uli Deck/dpa

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