Kampf gegen unsichtbare Drogen: Das ist jetzt für Thüringer Gefängnisse geplant!

Erfurt - Mit neuen Geräten will Thüringen gegen Drogenschmuggel in Gefängnissen vorgehen. Zwei solcher mobilen Drogenscanner sollen demnächst in den Justizvollzugeinrichtungen genutzt werden können, teilte das Justizministerium am Freitag mit.

Zwei mobile Drogenscanner sollen demnächst in den Justizvollzugeinrichtungen genutzt werden können. (Symbolbild)
Zwei mobile Drogenscanner sollen demnächst in den Justizvollzugeinrichtungen genutzt werden können. (Symbolbild)  © 123RF/josefkubes

Dafür stünde ein mittlerer fünfstelliger Betrag bereit, hieß es aus dem Ministerium auf Anfrage. Die Mietgeräte erinnern nach Ministeriumsangaben optisch an Scanner, wie man sie vom Flughafen kenne. Ab wann genau der Einsatz erfolge, sei noch nicht klar.

Hintergrund sei, dass bundesweit über präparierte Postsendungen heimlich Drogen in die Justizvollzugsanstalten kommen. Die neuen Geräte seien in der Lage, Neue Psychoaktive Substanzen (NPS), zu erkennen, die etwa auf die Gefangenenpost geträufelt werden. Diese Substanzen seien auf herkömmlichen Wegen nicht zu erkennen.

"Zum Erhalt der Gesundheit und der Rettung von Leben sowohl der Gefangenen, aber auch zum Schutz der Bediensteten in den Justizvollzugsanstalten, ist die Anmietung der Drogenscanner unverzichtbar", sagte Justizministerin Doreen Denstädt (45, Grüne).

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Sie verwies darauf, dass Mitarbeiter in den Gefängnissen unwissentlich mit den mit unsichtbaren Drogen getränkten Papieren hantieren könnten, wenn sie die Post an die Gefangenen untersuchen müssen.

Tote Häftlinge in Thüringer Knast

Die Anschaffung solcher Scanner war bereits Mitte Juni diskutiert worden. Hintergrund waren zwei tote Häftlinge in der JVA Tonna (Landkreis Gotha). Ein 24 Jahre alter Mann war im Februar und ein 37-Jähriger war im Juni tot in ihren jeweiligen Zellen aufgefunden worden.

Ermittlungen dazu liefen noch, hieß es zuletzt von der zuständigen Staatsanwaltschaft.

Titelfoto: 123RF/josefkubes

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