Mit "Hamas" unterzeichnet: Staatsschutz ermittelt nach Bombendrohung gegen Radiosender

Weimar - Nach einer Bombendrohung gegen ein Radio-Funkhaus in Weimar ist auch die Staatsschutzabteilung der Landespolizeiinspektion Jena in die Ermittlungen eingebunden.

Die Polizei hatte den Bereich abgesperrt. Der Radiobetrieb konnte durch ein Notprogramm aufrechterhalten werden.
Die Polizei hatte den Bereich abgesperrt. Der Radiobetrieb konnte durch ein Notprogramm aufrechterhalten werden.  © Johannes Krey - JKFOTOGRAFIE & TV

Grund sei, dass die am Dienstag per Mail eingegangene Drohung mit "Hamas" unterzeichnet gewesen sei, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Das Funkhaus, in dem "Antenne Thüringen", "Landeswelle Thüringen" und "Radio Top40" untergebracht sind, war wegen der Bedrohung am Dienstag zeitweilig geräumt worden.

Polizisten fanden bei Durchsuchungen keine verdächtigen Gegenstände. Ein Sprengstoffspürhund schlug nicht an.

Die Ermittler untersuchen, ob tatsächlich ein Bezug zu der islamistischen Terrorgruppe Hamas besteht. Nach dem Inhaber der Mailadresse werde gesucht, erklärte der Sprecher. Dazu stehen die Beamten im Kontakt mit dem Provider.

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Die Landesmedienanstalt (TLM) verurteilte angesichts der Drohung gegen die Privatradios jegliche Aggressionen gegen Presse und Rundfunkveranstalter. "Jede Form von Gewalt oder Bedrohung gegen sie gefährdet unsere freiheitliche Grundordnung und den sozialen Frieden", heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung der TLM.

Gewaltdrohungen gegen drei Erfurter Schulen

Auch an drei Erfurter Schulen waren am Dienstag wortgleiche E-Mails eingegangen, in denen laut Polizei teils in arabischer Sprache, teils auf Deutsch mit Gewalt gedroht wurde. Die Schulen wurden evakuiert beziehungsweise fand Unterricht an diesem Tag nicht mehr statt. Bei der Durchsuchung der Schulen fanden die Einsatzkräfte keine verdächtigen Gegenstände.

Ermittelt wird jeweils wegen Androhung einer Straftat.

Titelfoto: Johannes Krey - JKFOTOGRAFIE & TV

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