Rekordzahl an Einbürgerungen in Thüringen: Jeder Zweite kommt aus Syrien
Von Annett Gehler
Erfurt - Die Zahl der Einbürgerungen in Thüringen hat im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht.

2024 erhielten im Freistaat 2640 Männer und Frauen aus dem Ausland durch Einbürgerung die deutsche Staatszugehörigkeit, wie das Statistische Landesamt in Erfurt mitteilte. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Im Vergleich zu 2023, als 1605 Menschen eingebürgert wurden, sei das eine Steigerung von 64,5 Prozent.
Der Anstieg gehe vor allem auf die weiter wachsende Zahl von Einbürgerungen syrischer Staatsangehöriger zurück. Im vergangenen Jahr kam etwa jeder zweite Eingebürgerte aus Syrien (1.375), danach folgten Menschen aus Afghanistan (115) und der Ukraine (110). Von den Neubürgern in Thüringen seien 27,7 Prozent unter 18 Jahren alt gewesen.
Die nach dem neuen Staatsangehörigkeitsgesetz verkürzte Aufenthaltsdauer als eine Voraussetzung zur Einbürgerung kam den Angaben nach in den Ergebnissen der Einbürgerungsstatistik für 2024 noch nicht zum Tragen.
Abgeschlossene Einbürgerungen nach dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht habe es in Thüringen 2024 praktisch noch nicht gegeben, hieß es. Seit Mitte 2024 gibt es erleichterte Regeln für die Einbürgerung.
So gelten etwa kürzere Mindestaufenthalte für Einbürgerungen - statt acht Jahren reichen fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen auch nur drei.
Titelfoto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa