Mitarbeiter der Oettinger-Brauerei "kämpfen" gegen das drohende Aus!

Gotha - In Gotha sind am Donnerstag nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) etwa 200 Menschen für den Erhalt der dortigen Brauerei auf die Straße gegangen.

Mitarbeiter und Gewerkschafter demonstrieren vor dem Werktor für den Erhalt der Arbeitsplätze der Brauerei.
Mitarbeiter und Gewerkschafter demonstrieren vor dem Werktor für den Erhalt der Arbeitsplätze der Brauerei.  © Michael Reichel/dpa

Wie Jens Löbel von der NGG sagte, war die Stimmung kämpferisch und hoffnungsvoll zugleich. Die Beschäftigten der Brauerei setzten große Hoffnung darauf, dass sich ein Investor für die Übernahme der größten Braustätte Thüringens finden lasse. Löbel freute sich über die, wie er sagte, "breite Unterstützung aus allen politischen Richtungen".

Den rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gothaer Oettinger Brauerei sei klar, dass sie im Kampf um den Erhalt des Unternehmens einen langen Atem bräuchten. Er forderte vor allem die jüngeren Beschäftigten auf, bei der Stange zu bleiben. Einen Investor werde man voraussichtlich nur überzeugen können, wenn man mit dem Pfund gut ausgebildeter und motivierter Fachkräfte wuchern könne.

Die Oettinger Brauerei mit Stammsitz in Bayern hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Standort Gotha zum Jahresende schließen zu wollen.

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Teile der Produktionskapazitäten und -anlagen würden auf die drei anderen Brauerei-Standorte der Unternehmensgruppe in Deutschland verlagert, teilte das Unternehmen mit.

Lena Saniye Güngör: "Ich erwarte ein klares Bekenntnis zu Thüringen"

Die Stellen in Produktion und Logistik in Gotha sollen demnach abgebaut werden. Von der Teilschließung seien rund vier Fünftel der Beschäftigten vor Ort betroffen.

"Ich erwarte von der Brauerei Oettinger, die mit Schwerpunkten 'Tradition', 'Heimat' und 'regional' wirbt, ein klares Bekenntnis zu Thüringen und den Beschäftigten vor Ort", sagte Lena Saniye Güngör (28), Sprecherin für Arbeits- und Gewerkschaftspolitik der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, die einen Gruß von Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) überbrachte.

Die Chefs des Unternehmens müssten sich fragen, wie sie bei profitablen Umsätzen nachhaltig und zukunftsfest den Standort in Gotha weiterhin aufstellen könnten.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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