Zwei Verletzte nach Schlägerei in Erstaufnahme für Flüchtlinge

Suhl - In einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf dem Suhler Friedberg, ist es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Zwei Menschen seien dabei in der Nacht zum Mittwoch leicht verletzt worden.

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ist seit einiger Zeit an der Kapazitätsgrenze. In der Einrichtung gibt es rund 1390 belegbare Plätze. Für Entlastung soll noch im laufenden Jahr eine Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf sorgen (Symbolbild).
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ist seit einiger Zeit an der Kapazitätsgrenze. In der Einrichtung gibt es rund 1390 belegbare Plätze. Für Entlastung soll noch im laufenden Jahr eine Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf sorgen (Symbolbild).  © 123RF/chris77ho

Nach übereinstimmenden Angaben der Polizei und des Thüringer Landesverwaltungsamtes waren an den Handgreiflichkeiten neun Bewohner der Erstaufnahme beteiligt gewesen.

Dabei sei auch zu Gerüststangen gegriffen worden, die für Bauarbeiten bereitlagen.

Die Polizei habe Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung von Polizeibeamten gegen die Beteiligten aufgenommen:

Autos in Tiefgarage in Vollbrand
Thüringen Autos in Tiefgarage in Vollbrand

"Nicht auszuschließen ist dabei, dass Anlass das WM-Fußballspiel am Abend war", teilte das Landesverwaltungsamt mit.

Am Dienstagabend hatte Marokko gegen Spanien gewonnen und war ins Viertelfinale der WM eingezogen.


Die Polizei wusste nicht, was sie erwarten würde. Nachdem das Wortgefecht zur Handgreiflichkeit wurde, eilten weitere Unterstützungskräfte in die Flüchtlingsunterkunft in der Weidbergstraße. (Symbolbild)
Die Polizei wusste nicht, was sie erwarten würde. Nachdem das Wortgefecht zur Handgreiflichkeit wurde, eilten weitere Unterstützungskräfte in die Flüchtlingsunterkunft in der Weidbergstraße. (Symbolbild)  © Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Auslöser für die Auseinandersetzung war nach Behördenangaben der Alarm eines Brandmelders gegen 0.30 Uhr in einem Bewohnerzimmer.

Daraufhin musste das Haus mit rund 540 Bewohnern vorsorglich geräumt werden. Die Feuerwehr setzte den mutwillig ausgelösten Brandmelder zurück.

Noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte waren mehrere Feuerlöscher in den Fluren des Gebäudes entleert worden.

Die Bewohner konnten nach 30 Minuten zurück in ihre Unterkunft, aber einige blieben noch draußen "und gerieten zunächst verbal aneinander", berichtet Polizeisprecherin Julia Kohl.

Aus dem Wortgefecht wurde ein Schlagabtausch, der darin mündete, dass "ein Mann eine Metallstange [ergriff], die er am Boden fand". Damit wollte er die Polizisten angreifen. Er wurde mit Pfefferspray außer Gefecht gesetzt.

Zwei Männer wurden leicht verletzt und kamen zur Behandlung ins Krankenhaus. Ein Polizist erlitt ebenfalls leichte Verletzungen.

Titelfoto: 123RF/chris77ho

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