Investor von Hitlers Ex-Ferienanlage pleite! Wie geht's mit dem Nazi-Bau weiter?

Binz - Wie geht's mit Block 1 des riesigen Nazi-Protzbaus in Prora auf Rügen weiter? Der Investor wollte nach der aufwendigen Sanierung 280 lukrative Eigentumswohnungen in dem 450 Meter langen Gebäude am Ostsee-Strand verkaufen, ist jetzt aber pleite.

Einer der Investoren der als "Seebad der 20.000" von Hitler geplanten Ferienanlage meldet Insolvenz an. (Bildmontage)
Einer der Investoren der als "Seebad der 20.000" von Hitler geplanten Ferienanlage meldet Insolvenz an. (Bildmontage)  © DPA (Bildmontage)

So soll der Inhaber des Gebäudeteils, die Wohnen in Prora Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, offiziell Insolvenz angemeldet haben, wie die "Ostsee-Zeitung" (OZ) berichtete.

Der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde durch das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg bekanntgegeben.

Nach vier Jahren seien die Arbeiten der Berliner Firma laut OZ-Recherche angeblich schon zu 90 Prozent fertig und nahezu alle Wohnungen verkauft.

Dennoch sei das Bankdarlehen für die Firma nicht verlängert worden. Wie es mit dem Projekt nun weiter gehen soll, blieb ebenfalls zunächst unklar.

In Prora ließ die Nazi-Organisation "Kraft durch Freude" einen gigantischen, 4,5 Kilometer langen Häuserblock errichten – das "Seebad der 20.000". Denn so viele Menschen sollten dort Erholung finden.

Vier der fünf Blöcke sind in den vergangenen Jahren an Investoren verkauft worden. In weiteren Teilen der riesigen Anlage sind bereits seit 2015 Wohnungen saniert – auch eine Jugendherberge hat dort 2011 eröffnet (TAG24 berichtete).

Für den letzten Block soll im Oktober die Entscheidung fallen, wer von zwei Bietern den Zuschlag erhält. Dort sollen ebenfalls Wohnungen sowie ein Dokumentations- und Bildungszentrum zur Geschichte von Prora entstehen. Prora soll zunächst den Status "Erholungsort", später will man "Seebad" sein, wie TAG24 berichtete.

Titelfoto: DPA (Bildmontage)