Sie ist die Igel-Retterin vom Erzgebirge

In der Kita "Spatzennest" erklärt Kathrin Effenberger den Jüngsten, wie sie Igel-Nachwuchs pflegt.
In der Kita "Spatzennest" erklärt Kathrin Effenberger den Jüngsten, wie sie Igel-Nachwuchs pflegt.  © Sven Gleisberg

Stollberg - Fressen, fressen, fressen - etwas anderes haben Igel zurzeit nicht im Sinn.

Stacheltiere, die bis Anfang November nicht mindestens 550 Gramm auf die Waage bringen, haben keine Chance, den Winter zu überstehen. Es sei denn, sie haben das Glück, von Kathrin Effenberger durchgefüttert zu werden.

Die Lehrerin aus Stollberg rettete in ihrer Igelstation in den vergangenen 15 Jahren schon Tausende Tiere. "Derzeit habe ich rund 60 Igel, die zu leicht, krank oder schlimm verletzt sind. Bis zum Winter werden es erfahrungsgemäß doppelt so viele sein."

Aus der ganzen Region bringen Tierfreunde hilfsbedürftige Igel zu Kathrin Effenberger: "Einige wurden durch Gartengeräte schwer verletzt, am schlimmsten sind die Rasentrimmer."

Für die Igel hat die Retterin ihren Garten in ein Gehege mit Auslauf und Schlafhäuschen umgestaltet. Mit Katzenfutter, Wasser und der Unterstützung einer Tierarztpraxis werden die Tiere aufgepäppelt. "Sobald sie gesund sind, nehmen Igel bis zu 15 Gramm täglich zu. Sind sie schwer genug, können sie im Igelhaus Winterschlaf halten."

Auch die Aufklärung liegt der Lehrerin am Herzen. Sie rät: "Igel keinesfalls mit Milch füttern und Vorsicht beim Umgang mit Gartengeräten." Infos: www.tierschutzstollberg.de

Näschen rein, 8000 Stacheln raus - so verschlafen Igel im Häuschen den Tag.
Näschen rein, 8000 Stacheln raus - so verschlafen Igel im Häuschen den Tag.  © Sven Gleisberg
Kathrin Effenberger hat ein Herz für Igel, die sie im Garten durchfüttert und aufpäppelt.
Kathrin Effenberger hat ein Herz für Igel, die sie im Garten durchfüttert und aufpäppelt.  © Sven Gleisberg