Pinneberg - Dieser Fall sorgte für Empörung! Die erhobenen Vorwürfe: Bigamie, Sozialleistungsbetrug, sexueller Missbrauch. Jetzt wurden die Ermittlungen im Fall eines Syrers in Pinneberg eingestellt, der in Deutschland mit mehrere Frauen lebt (TAG24 berichtete).

Der Fall hatte bereits Anfang des Jahres für großes Aufsehen gesorgt: Der 32-jährige Mann lebt mit seinen zwei Ehefrauen und sechs Kindern in Pinneberg (Schleswig-Holstein).

Seine zweite Frau heiratete Ahmed in Syrien, als diese erst 13 Jahre alt war. Ihre Einreise sei "im Interesse der Kinder" gewesen, teilte ein Sprecher des Kreises Pinneberg damals mit.

Ahmed A. war mit seiner Großfamilie vor dem Krieg in Syrien über die Türkei und Griechenland bis in die Nähe von Hamburg geflüchtet. Seine dritte Frau musste in Griechenland zurückbleiben und lebt nun wieder in Syrien. Mit er möchte er in Zukunft auch wieder zusammenleben und auch die Ehe mit einer vierten Frau plant Ahmed, der nach den Regeln der Scharia lebt.

Überregional bekannt wurde die vielköpfige Familie, die schon seit 2015 in Schleswig-Holstein wohnt, durch eine Dokumentation bei Spiegel TV Mitte Februar (TAG24 berichtete).

"Ich bedanke mich sehr, sehr, sehr bei Mama Merkel", sagte Ahmed in der Doku und macht damit offenbar viele Menschen wütend. Die Vielehe ist in Deutschland eigentlich verboten. Dennoch wurde der Fall von deutschen Behörden im Rahmen einer Einzelfallprüfung genehmigt. Das Haus der Familie wird vom Amt bezahlt.

Insgesamt 150 Anzeigen seien in den letzten Monaten bei der Staatsanwaltschaft Itzehoe eingegangen, teilte ein Sprecher mit. Jedoch werde in keinem Fall Anklage erhoben.

Die Ermittler sehen keine Hinweise auf Straftaten, keinem der Fälle werde die Staatsanwaltschaft weiter nachgehen, so Sprecher Peter Müller-Rakow.

"In Deutschland ist Bigamie zwar strafbar, die Fortführung bereits im Ausland geschlossener Doppelehen jedoch nicht", sagte Müller-Rakow weiter.