Märchenhochzeit endet im Todes-Drama: Busfahrer festgenommen

Sydney - Es sollte die perfekte "Märchenhochzeit" für Maddy und Mitch (beide 30) werden. Doch der Abend endete im Drama, als der Bus mit den Hochzeitsgästen verunglückte und zehn Menschen ihr Leben verloren. Schuld soll der Busfahrer sein.

Der Bus blieb auf der Seite liegen, nachdem er sich an einem Kreisverkehr überschlug.
Der Bus blieb auf der Seite liegen, nachdem er sich an einem Kreisverkehr überschlug.  © Mark Baker/AP/dpa

Auf dem Rückweg vom Weingut Wandin Estate, auf welchem das Paar aus Sydney feiern wollte, verunglückte der Reisebus mit 36 Personen. Braut und Bräutigam waren sollen sich nicht im Bus befunden haben.

Wie mehrere lokale Medien berichteten, überschlug sich der Bus gegen 23.30 Uhr am Sonntag nahe der australischen Stadt Greta im Bundesstaat New South Wales.

Aus bisher ungeklärten Gründen stürzte er dort an einem Kreisverkehr auf die Seite und blieb liegen.

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25 Menschen wurden umgehend mit Hubschraubern in nahegelegene Krankenhäuser gebracht und werden dort nach wie vor behandelt. Für zehn Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät, sie verstarben noch an der Unfallstelle.

Mitchell Gaffney galt laut dem Sydney Morning Herald als "sportliches Phänomen" im Australian Football. Auch seine Frau Maddy Edsell soll sportlich begeistert sein. Das Paar sei in ihrem Wohnort bekannt und beliebt gewesen. Rund 100 Gäste aus ganz Australien kamen zur Hochzeitszeremonie auf dem Weingut im Hunter Valley.

Das Weingut gab inzwischen eine Erklärung ab: "Wir sind zutiefst betrübt über das Busunglück, das über Nacht einige unserer Gäste das Leben gekostet hat", hieß es. "Unser tief empfundenes Beileid gilt der Familie und den Freunden der Opfer, die wir in jeder erdenklichen Weise unterstützen."

Mittlerweile wurde ein 58-Jähriger im Zusammenhang mit dem Unfall festgenommen.

Der Moderator der beiden (rechts im Bild) soll ebenfalls im Bus gewesen sein. Das Brautpaar jedoch nicht.
Der Moderator der beiden (rechts im Bild) soll ebenfalls im Bus gewesen sein. Das Brautpaar jedoch nicht.  © Screenshot/Instagram Story/alextigani

Trägt der Busfahrer Schuld an dem tödlichen Drama?

Die Straße war mehrere Stunden gesperrt. Die Bergungsarbeiten dauern weiterhin an.
Die Straße war mehrere Stunden gesperrt. Die Bergungsarbeiten dauern weiterhin an.  © Mark Baker/AP/dpa

Die stellvertretende Kommissarin Tracy Chapman bestätigte, dass der Busfahrer Brett Andrew Button kurz nach dem Unfall mit auf das örtliche Revier kam.

Die Polizei von New South Wales teilte mit, dass der Mann wegen 10 Straftaten im Zusammenhang mit gefährlichem oder fahrlässigem Fahren mit Todesfolge angeklagt worden sei und am Dienstag (Ortszeit) vor Gericht erscheinen solle.

Der Bus verfügte über insgesamt 57 Sitzplätze, die mit Gurten ausgestattet waren. Laut Chapman ist bislang nicht klar, ob die Opfer angeschnallt waren. Viele Verletzte waren zunächst nicht ansprechbar und konnten nicht befragt werden.

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Am Nachmittag gelang es schließlich, den Bus aus der Seitenlage zu bringen und darunter eingeklemmte Opfer zu bergen.

Einige leichter verletzte Passagiere konnten am Morgen aus dem Krankenhaus entlassen werden, wie die Behörden mitteilten. Für die Gemeinde werde es aber Monate dauern, um die Tragödie zu verarbeiten, sagte die Bürgermeisterin von Singleton, Sue Moore.

Große Anteilnahme mit Opfern und Angehörigen der Tragödie

"Wir alle wissen, wie schön es ist, zu einer Hochzeit zu gehen, um mit lieben Freunden und der Familie zu feiern. Es sind einige der glücklichsten Momente, die man erleben kann", erklärte Premierminister Anthony Albanese (60) am Montagmorgen im Parlamentsgebäude in einer Erklärung.

"Dass ein solch freudiger Tag an einem wunderschönen Ort mit einem so schrecklichen Verlust an Menschenleben und Verletzungen endet, ist so grausam, so traurig und so ungerecht."

Auch das Busunternehmen sprach von einer "furchtbaren Tragödie" und sprach allen Betroffenen sein tiefes Mitgefühl aus. Die Firma arbeite bei den Ermittlungen eng mit der Polizei zusammen.

"Dies war ein ganz schreckliches Ereignis in der Geschichte von New South Wales", erklärte der Premierminister des Bundesstaates, Chris Minn (43). "Heute ist ein guter Tag, um jemanden, den man liebt, zu umarmen und sich daran zu erinnern, wie wertvoll das Leben ist."

Trauernde Menschen legten Blumen in Gedenken an die Opfer nieder.
Trauernde Menschen legten Blumen in Gedenken an die Opfer nieder.  © Mark Baker/AP/dpa

Die Ermittlungen zum Hergang des tragischen Unfalls dauern weiterhin an.

Erstmeldung: 12. Juni, 8.39 Uhr; Aktualisiert: 13. Juni, 8.50 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Instagram Story/alextigani, Mark Baker/AP/dpa

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