Minibus überschlägt sich: Tödlicher Unfall mit Migranten in Griechenland

Athen (Griechenland) - Im Nordosten Griechenlands ist bei einem Unfall mit einem voll besetzten Minibus ein Migrant ums Leben gekommen. Weitere drei Geflüchtete seien schwer verletzt worden, berichtete der staatliche griechische Rundfunk unter Berufung auf die Polizei am heutigen Montag.

Grenzschutzbeamte patrouillieren in der Nähe der Stadt Feres an der Grenze am Evros, dem Grenzfluss zur Türkei.
Grenzschutzbeamte patrouillieren in der Nähe der Stadt Feres an der Grenze am Evros, dem Grenzfluss zur Türkei.  © Petros Giannakouris/AP/dpa

Demnach überschlug sich aus noch ungeklärten Gründen ein mit Migranten besetzter Minibus. Vom Fahrer, einem mutmaßlichen Schleuser, fehle jede Spur, hieß es weiter. Zwölf Migranten seien unverletzt geblieben.

Das Fahrzeug sei auf dem Weg von der türkisch-griechischen Grenzregion nach Westgriechenland gewesen, hieß es aus Polizeikreisen.

Schleuser versuchen mit Minibussen, Autos oder in Hohlräumen von Lastwagen Migranten aus der Region des griechisch-türkischen Grenzflusses Evros nach Westgriechenland zu bringen. Dabei kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen.

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Aus Kreisen der Verkehrspolizei heißt es, das liege auch daran, dass die Schleuserbanden in der Regel unerfahrene minderjährige Fahrer einsetzten. Diesen drohten im Falle einer Festnahme mildere Strafen.

Migranten versuchen mithilfe von Schleusern nach Mittel- und Westeuropa oder Italien zu gelangen, ohne sich in Griechenland registrieren zu lassen. Die Schleuserbanden kassieren nach Aussagen der Migranten bis zu 7000 Euro für solche Fahrten aus der Türkei durch Griechenland nach Westeuropa.

Es ist unklar, wie viele Migranten über diese Route nach Westeuropa gelangen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) registrierte 2022 rund 5800 Menschen, die auf dem Landweg aus der Türkei nach Griechenland kamen.

Titelfoto: Petros Giannakouris/AP/dpa

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