Lkw-Fahrer bei Unfall schwer verletzt: Respektlose Gaffer greifen sofort zum Handy - sogar ein Kind!

Dortmund/Unna - Bei einem Auffahrunfall am Autobahnkreuz Dortmund/Unna erlitt ein Lkw-Fahrer schwere Verletzungen. Als hätten Polizei und Rettungskräfte nicht so schon alle Hände voll zu tun, filmen und fotografieren auch immer wieder Schaulustige die Arbeiten am Unfallort. Ein Autofahrer ließ sogar sein Kind filmen.

Auch dieser Laster-Fahrer filmte oder fotografierte den Rettungseinsatz mit seinem Smartphone.
Auch dieser Laster-Fahrer filmte oder fotografierte den Rettungseinsatz mit seinem Smartphone.  © PP Dortmund

Am heutigen Donnerstagmorgen gegen 7.35 Uhr wurde der 39-jährige Fahrer eines 7,5 Tonners bei einem Auffahrunfall auf der A1 eingeklemmt. Die Feuerwehr konnte den Mann befreien, der mit schweren Verletzungen abtransportiert wurde, aber nicht in Lebensgefahr schwebte.

Er fuhr auf einen Sattelzug auf, beide Insassen blieben unverletzt. Bisher ist unklar, ob menschliches Versagen oder ein technischer Fehler die Unfallursache ist.

Der Laster des 39-Jährigen und der Anhänger des Sattelzugs wurden abgeschleppt. Das Fahrzeug des mutmaßlichen Unfallverursachers wird im Zuge der Ermittlungen untersucht.

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Mehr als 20 Fahrzeuge wurden an der Unfallstelle vorbeigeleitet, während dieser von Beamten aufgenommen wurde. Viele von ihnen zückten die Smartphones um das "Ereignis" festzuhalten.

Laut dem Bußgeldkatalog handelt es sich bei diesem Vergehen sogar um eine Straftat: "Neben der Behinderung der Einsatzkräfte durch Gaffer ist das Fotografieren oder Filmen von verunglückten Autos und Verletzten zu unterlassen. Dieses Vergehen ist eine Straftat und kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe sanktioniert werden."

Der Fahrer eines Transporters der Marke Mercedes-Benz (Sprinter) ließ ein Kind (etwa 8 bis 12 Jahre), das mit ihm im Auto saß, die Szene filmen.

Verkehr mehrere Stunden stark beeinträchtigt

Weniger als eine Stunde nach dem Unfall wurde der Verletze Brummi-Fahrer ins Krankenhaus geflogen. (Symbolfoto)
Weniger als eine Stunde nach dem Unfall wurde der Verletze Brummi-Fahrer ins Krankenhaus geflogen. (Symbolfoto)  © 123RF/nikokvfrmoto

Der Abschnitt zwischen Raststätte Lichtendorf bei Schwerte und dem Autobahnkreuz Dortmund/Unna wurde am circa 8.09 Uhr gesperrt. 11 Minuten später landete der Rettungshubschrauber, der den 39-jährigen Lkw-Fahrer ins Krankenhaus brachte.

Unterdessen wurde der Verkehr durch die Polizei und die Autobahnmeisterei ab dem Westhofer Kreuz umgeleitet.

Erst um 10 Uhr konnte eine Fahrspur geöffnet werden, die es erlaubte Autos an der Unfallstelle vorbeizufahren. Eineinhalb Stunden später konnte die Sperrung vollständig aufgehoben werden.

Titelfoto: PP Dortmund

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