Heftiger Unfall: Mann will Scheibenwischer reparieren und hält mitten auf der Autobahn an

Von Johannes Kohlstedt

Mühlenbeck - Ein defekter Scheibenwischer und ein vermeidbarer Unfall wurden einem polnischen Handwerker beinah zum Verhängnis. Er ist am Sonntagabend auf der A10 lebensgefährlich verletzt worden.

Einer der Handwerker wurde lebensgefährlich verletzt.
Einer der Handwerker wurde lebensgefährlich verletzt.  © Julian Stähle

Ein Trio war in Richtung Hamburg unterwegs, als es zwischen den Anschlussstellen Mühlenbeck und Birkenwerder bemerkte, dass die Scheibenwischer Probleme machten.

Anstatt bis zu einer extra eingerichteten Haltebucht weiterzufahren - die Autobahn ist auf dem Abschnitt durch eine Baustelle auf zwei Spuren verengt - hielten sie auf der rechten Fahrbahn an. Ohne Warndreieck und ohne Warnweste.

Während zwei der Handwerker das Treiben neben dem Peugeot beobachteten, machte sich der Dritte im Bunde vorne am Scheibenwischer zu schaffen. Dann krachte es!

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Bei schlechter Sicht bemerkte ein Audi-Fahrer das Pannen-Auto erst in letzter Sekunde. Ungebremst stieß er mit dem stehenden Wagen zusammen.

Durch die Wucht des Aufpralls schoss das Auto der Polen mehrere Meter nach vorne und erfasste den an der Front stehenden Handwerker. Er wurde zunächst gegen die Windscheibe und anschließend von der Autobahn geschleudert. Daraufhin lag er mit lebensgefährlichen Verletzungen am Fuße eines zehn Meter tiefen Abhangs.

Rettungskräfte müssen zur Unfallstelle laufen

Der Audi erlitt durch den Crash ebenfalls einen großen Schaden.
Der Audi erlitt durch den Crash ebenfalls einen großen Schaden.  © Julian Stähle

Besonders bitter: Nach TAG24-Informationen konnte unter anderem wegen der Baustelle keine Rettungsgasse gebildet werden, sodass die Rettungskräfte die letzten 700 Meter zu Fuß absolvieren mussten. Zudem konnte offenbar ein Rettungshubschrauber wegen der schlechten Witterung nicht abheben.

Erst nachdem auch die Gegenspur gesperrt wurde, konnte der lebensgefährlich verletzte Mann mit einer speziellen Trage an die Rettungskräfte übergeben und ins Krankenhaus gebracht werden.

Die anderen hatte mehr Glück. Sowohl der Audi-Fahrer als auch die anderen beiden Polen wurden nur leicht verletzt.

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Die A10 musste insgesamt drei Stunden in beiden Richtungen gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Rückstaus.

Titelfoto: Julian Stähle

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