Schkeuditz - Das Wochenende begann für einige Autofahrer auf der A9 bei Leipzig beinahe mit einer Katastrophe: Nachdem ein schwerer Unfall mit acht Fahrzeugen ab Freitagnachmittag den Verkehr lahmgelegt hatte, gibt es jetzt erste Erkenntnisse zur Unglücksursache.
Ab 14 Uhr stand der Verkehr auf der Autobahn Richtung München zwischen den Anschlussstellen Großkugel und Leipzig-West still. Zuvor hatte ein 39-Jähriger in seinem VW Crafter den Unfall nach Polizeiangaben verursacht.
Wie Sprecher Moritz Peters am Samstag ergänzend mitteilte, sei dieser auf dem linken Fahrstreifen unterwegs gewesen, als der Verkehr vor ihm ins Stocken geriet. Das und ein ebenfalls bremsendes Zivilfahrzeug der Polizei habe der VW-Fahrer aber zu spät erkannt.
"Um einen Auffahrunfall zu vermeiden, wich der 39-Jährige nach rechts aus, streifte dabei jedoch den Auflieger des Lkw und geriet anschließend wieder zurück auf den linken Fahrstreifen", so Peters. Eine verheerende Kettenreaktion nahm ihren Lauf.
Es kam zum Crash mit dem VW-Polizeiauto, das durch den heftigen Aufprall auf einen Ford geschoben wurde. Dieser wiederum krachte in einen Audi A1.
Der Zivilwagen der Polizei stieß außerdem mit einem VW Golf auf der mittleren Spur zusammen, der daraufhin ebenfalls mit dem A1 zusammenprallte. Zu guter Letzt wurden noch ein Skoda und ein Audi A4 involviert.
Acht Personen nach A9-Unfall teils schwer verletzt, darunter auch Polizisten
Insgesamt erlitten sechs Personen schwere Verletzungen, zwei weitere wurden leicht verletzt. Nach TAG24-Informationen befinden sind unter den Schwerverletzten auch vier Polizisten.
Mehrere Autos seien nicht mehr fahrbereit gewesen. "Der Gesamtschaden wird derzeit auf etwa 170.000 Euro geschätzt", berichtete der Sprecher.
Die Sperrung in Richtung München hielt mehr als zwölf Stunden an, die Autobahn konnte erst gegen 2.30 Uhr am frühen Samstagmorgen wieder freigegeben werden.
Auch nach Berlin war die Fahrbahn bis 17 Uhr voll gesperrt. Mitten im kilometerlangen Stau befand sich die Regionalliga-Mannschaft des FSV Zwickau, die dadurch erst mit Verspätung bei Hertha Zehlendorf ankam. Die Begegnung wurde 45 Minuten später angepfiffen.
Gegen den 39-jährigen Unfallverursacher wurden Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall eingeleitet.