Das ist Deutschlands größtes Katzen-Museum!

Bösenbrunn (Vogtlandkreis) - In einem sanierungsbedürftigen Rittergut dreht sich alles um Stubentiger. Eine ehemalige Opernregisseurin hat im Vogtland die wohl größte Sammlung an Katzen-Kunst zusammengetragen.

Renate Oeser, Initiatorin der Katzenkunst-Sammlung, sitzt in der Ausstellung.
Renate Oeser, Initiatorin der Katzenkunst-Sammlung, sitzt in der Ausstellung.  © dpa/Katrin Mädler/dpa-Zentralbild

Sie stehen auf Holzpaletten, Tischen und Fensterstöcken oder sie hängen in Form von Bildern an den Wänden. Im Rittergut im vogtländischen Bösenbrunn dreht sich alles um die geliebten Stubentiger.

Die Katzen sind aus Holz, Porzellan, Ton, Glas, Stoff und vielen weiteren Materialien. Auf über 16.000 Objekte schätzt Initiatorin Renate Oeser die Katzenkunst-Sammlung inklusive rund 3000 Büchern inzwischen.

"Es gibt keinen vergleichbaren Bestand in Deutschland. Und ein Großteil der Sammlung ist noch in Kisten verpackt", sagt die 87-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Stücke reichen von winzig klein bis ziemlich groß und wurden aus aller Welt zusammengetragen. Nur Räume im Erdgeschoss und in der ersten Etage des fast 300 Jahre alten Rittergutes sind für die Ausstellung und für Besucher freigegeben. "Eines Tages sollen Besucherbusse vor unserer Tür halten, mit Katzenliebhabern aus ganz Deutschland", wünscht sich die Seniorin.

Von Anfang an sei Renate Oeser Ideengeberin für den vor fünf Jahren gegründeten Förderverein Rittergut Bösenbrunn mit seinen 30 Mitgliedern gewesen, sagt der Vorsitzende Christian Klemet.

"Die Rettung des Gebäudes und etwas Besonderes zum Thema Katzenkunst zu schaffen, das sind unsere zwei Merkmale unseres Vereins."

Zum Brandschutz: Katzen-Museum nur selten offen

Katzenfiguren stehen in der Katzenkunst-Sammlung im Rittergut Bösenbrunn.
Katzenfiguren stehen in der Katzenkunst-Sammlung im Rittergut Bösenbrunn.  © dpa/Katrin Mädler/dpa-Zentralbild

Los ging es für Oeser, die einstige Opernregisseurin aus Leipzig, mit einer privaten Sammlung in ihrem vogtländischen Bauernhaus. "Ich war schon immer eine Katzenliebhaberin." Die Idee für ein entsprechendes Museum nahm dann vor rund fünf Jahren Gestalt an.

Renate Oeser gelang der größte Erfolg ihrer Katzenkunst-Sammlung. Denn der überwiegende Teil mit rund 15.000 Stück stammt vom Förderkreis Katzenmuseum Frankfurt/Main. "Die Damen haben jahrelang Katzenkunst aus aller Welt zusammengetragen, darunter aus Russland und Israel."

Wegen Brandschutzauflagen darf das historische Gebäude nur sechs Mal im Jahr öffnen. Rund eine Million Euro würde die Sanierung des barocken Dachgeschosses kosten. "Das ist unser erstes Ziel", so Klemet.

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Der Verein hoffe auf eine Förderung vom Landesamt für Denkmalpflege. Aber im Moment könne man den Eigenanteil von wohl 15 Prozent nicht stemmen. "In ein paar Jahren haben wir den Betrag hoffentlich über Eintrittsgelder und Spenden zusammen", sagt Klemet.

Katzen-Ausstellung wird immer größer

Derweil wächst das Katzenkunst-Museum weiter: Sammlungen aus ganz Deutschland kamen in den letzten Jahren dazu, aktuell trafen 20 Kartons aus Hessen ein. Nur für einen Bruchteil reicht der Ausstellungsplatz. Als schönsten Platz für die wertvollsten Stücke hat Renate Oeser die gesperrte barocke Dachetage auserkoren. "Ich würde das gerne noch erleben. Das nächste Jahr will ich mit Kampfgeist angehen."

Von Mai bis Oktober 2020 will der Verein jeweils am ersten Sonntagnachmittag des Monats die Türen öffnen. Auch das Katzencafé im Erdgeschoss mit 600 Katzenbildern an den Wänden ist dann zugänglich.

Eine Trennung von Deutschlands größter Katzenkunstsammlung und dem historischen Rittergut soll es für Oeser nicht geben, obwohl diese an einem anderen Ort womöglich mehr Besucher bekommen könnte. "Als Opernregisseurin habe ich früher einige Ensembles geführt. Ich weiß, dass hier im Förderverein eine ganz besondere Truppe zusammengewachsen ist."

Das Rittergut Bösenbrunn, in der sich die Katzenkunst-Sammlung befindet.
Das Rittergut Bösenbrunn, in der sich die Katzenkunst-Sammlung befindet.  © dpa/Katrin Mädler/dpa-Zentralbild

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