Kaum Chancen auf Wachstum: Ostdeutsche Bauindustrie befürchtet schwieriges Jahr
Potsdam - Der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V., Dr. Robert Momberg (54), verzeichnete für das Jahr 2022 einen dramatischen Einbruch bei Aufträgen zum Wohnungsbau und prognostiziert für 2023 keine Trendwende.
Viele negative externe Entwicklungen seien im vergangenen Jahr der Grund dafür gewesen, dass das reale Umsatzergebnis des Bauhauptgewerbes im Vergleich zu 2021 schlechter geworden ist, erklärt Momberg in einer Mitteilung.
Es gilt zu berücksichtigen, dass sich der Verband mit seinen negativen Einschätzungen immer auf das preisbereinigte reale Umsatzergebnis unter Berücksichtigung der Inflation bezieht. Das nominale Ergebnis fällt deutlich positiver aus.
"Die Bautätigkeit ist damit 2022 zurückgegangen", so der BIVO-Hauptgeschäftsführer. Hinsichtlich der Fachkräftesicherung sei man allerdings zufrieden und rechne mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen.
Obwohl der Bauindustrieverband für die von ihm vertretenen Bauunternehmen aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt einen positiven Trend beim Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau verbuche, sei die Nachfrage im Wohnungsbau stark eingebrochen.
Ostdeutsche Bauunternehmen erwarten 2023 noch weniger Umsatz
Insgesamt erwarte der Verband in gesamt Ostdeutschland ein Auftragsvolumen von 20 Milliarden Euro und damit einen nominalen Rückgang im Vergleich zu 2021.
Gründe für den Rückgang seien Momberg zufolge die Effekte des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pandemie auf die internationalen Rohstoff- und Energiemärkte.
Sollten sich die Rahmenbedingungen für das Jahr 2023 nicht "anhaltend verändern", rechne der Bauindustrieverband mit einer "insgesamt eher negativen Konjunkturentwicklung", so Momberg.
Ein Großteil der ostdeutschen Bauunternehmen rechne 2023 mit weniger Umsatz als 2022 und mit keinem Wachstum, wie eine verbandsinterne Studie aufzeige.
Titelfoto: pramotephotostock/123rf