Krise bei diesem Autohersteller: 20.000 Jobs fallen weg, sieben Fabriken sollen schließen

Yokohama (Japan) - Düstere Zeiten für Nissan. Der angeschlagene Autobauer will Fabriken schließen. 20.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Der Konzern will sich neu aufstellen.

Nissan steckt in einer Krise. Die Konkurrenz aus China, eine gescheiterte Fusion mit Honda und hohe Kosten machen dem japanischen Autobauer zu schaffen.  © PHILIP FONG / AFP

Das teilte der japanische Konzern nun mit.

Demnach sollen 15 Prozent der Belegschaft (rund 20.000 Angestellte) das Unternehmen verlassen, sieben von 17 Standorten sollen bis 2027 schließen. Außerdem sollen die fixen wie auch variablen Kosten massiv gesenkt werden, um rund 3 Milliarden Euro im Jahr, hieß es.

"Re:Nissan" nennt CEO Ivan Espinosa (54) den Knallhart-Plan. Betroffen sind sowohl Fertigung als auch Vertrieb und Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung. Auch ein Werk in Japan soll geschlossen werden, ein undenkbarer Vorgang im Land der aufgehenden Sonne, wo Arbeitnehmer oft ein Leben lang für ein einziges Unternehmen arbeiten.

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Erwartet werden Werkschließungen in Thailand und möglicherweise in Großbritannien. Auch eine geplante Batteriefabrik in Japan wird jetzt doch nicht gebaut. Zudem soll die Komplexität der Teile um mindestens 70 Prozent reduziert werden.

Immerhin: Nissan-Fans dürfen sich auf den brandneuen Skyline freuen. Auch der kommende C-SUV, der weltweit angeboten werden soll, wird kommen.

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Nissan will sich neu aufstellen

Ist seit April Chef bei Nissan: Ivan Espinosa (54) will die Kosten senken.  © RICHARD A. BROOKS / AFP

Eigentlich wollte Nissan mit seinem Konkurrenten Honda fusionieren. Doch die Verhandlungen scheiterten im Februar, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo News. Honda habe versucht, Nissan zu einer Tochtergesellschaft zu machen, das habe den Vorstand sehr verärgert. Nun muss der Autobauer sich neu aufstellen, wenn er überleben will.

Die Anleger goutieren offenbar die neue Strategie. Der Kurs der Nissan-Aktie stieg an der Börse Tokio zu Handelsbeginn deutlich.

Nissan fertigte im Jahr 2024 nach eigenen Angaben weltweit 3.111.470 Fahrzeuge (Nutzfahrzeuge und Autos), ein Rückgang um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders die Konkurrenz aus China macht den Japanern zu schaffen.

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