Kurios: Dax-Konzern greift Mitarbeitern beim Baby-Wunsch unter die Arme

Darmstadt - Was klingt wie ein eigenartiges Versprechen, ist beim Dax-Konzern Merck nun wahrhafte Praxis. Zum Gehalt bekommt man bei dem Darmstädter Unternehmen noch ein Baby obendrauf.

Der Dax-Konzern Merck bietet seinen Mitarbeitern und Angehörigen seit Neuestem ein Angebot gegen ungewollte Kinderlosigkeit an.
Der Dax-Konzern Merck bietet seinen Mitarbeitern und Angehörigen seit Neuestem ein Angebot gegen ungewollte Kinderlosigkeit an.  © Andreas Arnold/dpa

Wie bitte? Eine Einschränkung gibt es dabei natürlich, denn es handelt sich logischerweise nicht um ein biologisches Kind per se.

Vielmehr geht es darum, dass Merck seinen Mitarbeitern ab sofort die Fruchtbarkeitstests, Hormontherapien sowie künstliche Befruchtungen bis zu einem fünfstelligen Betrag bezahlt, wie aus einem aktuellen Bild-Bericht hervorgeht.

Zudem ist es auf Kosten des Unternehmens möglich, seine Eizellen einfrieren zu lassen. "Jedes sechste Paar in Deutschland leidet unter ungewollter Kinderlosigkeit – mit steigender Tendenz – und braucht Hilfe", erklärt Matthias Wernicke, der das deutsche Pharmageschäft von Merck leitet, diesbezüglich.

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Doch was ist der Hintergrund für die teure Spendierhose des Chemie- und Pharma-Riesen? So viel sei gesagt: Es geht auch um den erbitterten Kampf der Industrie um Fachkräfte!

Umsetzung des neuen Baby-Angebots vom Pharma-Riesen Merck soll kinderleicht vonstattengehen

Die Vorsitzende der Merck-Geschäftsleitung, Belén Garijo, ist von dem neuen Angebot ihres Unternehmens mehr als überzeugt.
Die Vorsitzende der Merck-Geschäftsleitung, Belén Garijo, ist von dem neuen Angebot ihres Unternehmens mehr als überzeugt.  © Arne Dedert/dpa

Zudem ist Merck mit seinen rund 13.000 Mitarbeitern in Deutschland der Weltmarktführer hinsichtlich Fruchtbarkeitsbehandlungen und machte allein mit diesem Geschäft im Jahr 2022 rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz. Was liegt also näher, als mit seinem stärksten Pferd neue Angestellte zu akquirieren.

Dabei soll die Aktion nicht nur ein PR-Gag sein, sondern nachhaltig verfolgt werden.

"Wir wissen um die enorme emotionale und finanzielle Belastung, die Unfruchtbarkeit für die betroffenen Menschen und Familien darstellen kann. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Merck seine Belegschaft in den Mittelpunkt stellt", so die Vorsitzende der Merck-Geschäftsleitung, Belén Garijo.

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Und auch die Umsetzung soll in der Praxis ganz einfach und unkompliziert ablaufen. Mitarbeiter müssen sich lediglich vertraulich an die Personalabteilung wenden und hierfür nicht mit ihrem Vorgesetzten sprechen. Anschließend können die Rechnungen für die jeweiligen Behandlungen eingereicht werden und schwups werden die Kosten übernommen.

Merck-Angebot kann auch von Angehörigen genutzt werden

Das innovative Angebot steht zukünftig allen Arbeitern offen, unabhängig davon, ob sie alleinstehend, verheiratet oder in einer unverheirateten Partnerschaft leben. Sogar die Partnerinnen von männlichen Angestellten können die Förderungsmöglichkeit in Anspruch nehmen.

In einigen anderen Ländern bietet Merck jenes Angebot schon seit mehreren Jahren an. Darunter unter anderem in den USA, wo dem Unternehmen nach seit 2010 jeder hundertste Mitarbeiter Leistungen aus dem Programm bezogen hat.

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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