Labubu-Welle erfasst Deutschland: Schnell ausverkauft – und das wohl mit Absicht
München/Nürnberg - Der chinesische Illustrator und Kinderbuch-Zeichner Kasing Lung hätte sich wohl selbst nicht erträumen können, was seine vor zehn Jahren erfundenen "Labubu"-Figuren 2025 für einen Hype auslösen werden. Doch er kam – und hat auch Deutschland schon fest im Griff.
Alles in Kürze
- Labubu-Welle erfasst Deutschland mit Hype um kuschelige Figuren
- Original von Fälschung erkennbar an neun Zähnen
- Erwachsene sammeln Labubus als Modeaccessoire
- Secret Labubu sind besonders beliebt und selten
- Preise für Labubus-Figuren gehen teilweise ins Dreistellige

Inspiriert von der nordischen Mythologie erschuf er als Teil der "The Monsters"-Serie die kuscheligen Kulleraugen-Wesen mit den neun Zähnen.
Die neun Zähne sind übrigens nicht unwichtig, wenn man Original von Fälschung unterscheiden möchte. Aber vielen ist das inzwischen schon fast egal. Zumindest den Kindern.
Imitate werden in den Los- und Schießbuden der kommenden Volksfeste kleine Besucher anlocken. Auch in preisgünstigeren Läden halten diese bereits Einzug – in verschiedenen Größen und Ausfertigungen.
Erwachsene allerdings wollen das Original – dass es in verschiedenen Editionen und Variationen zu erhaschen gilt – als Gimmick für beispielsweise die Handtasche: "Das ist kein Produkt für das Kinderzimmer. Labubus sind ein Modeaccessoire, ein Statement", wird Christian Ulrich, Vorstandssprecher der weltgrößten Spielwarenmesse in Nürnberg, von der dpa zitiert
Besonders beliebt sind die umgangssprachlichen "Secret Labubu", denn diese sind deutlich seltener zu bekommen. Und durch die doppelte Verpackung weiß man ohnehin nie, welchen man zu Hause auspackt.
Künstliche Verknappung als Hype-Antrieb

Der Siegeszug begann in China. Durch Influencer befeuert sprangen auch Stars wie Rihanna (37), Madonna (66) oder Dua Lipa (29) auf den Zug mit auf.
Auf der offiziellen Pop-Mart-Seite kosten die Figuren ab etwa 19 Euro. Die Preise gehen teilweise – je nach Variation – auch ins Dreistellige.
Darüber hinaus gibt es vom Kühlschrankmagneten über Armbänder bis hin zu Tassen und Lampen viel weiteres Merch. Alle "Out of stock" – also ausverkauft.
Laut Ulrich ist es Teil der Strategie, um die Begehrlichkeit nach oben zu treiben. Der Münchner Trendforscher Axel Dammler weiß um den Effekt: "Die will ich zeigen", sei das Mindset, das die Käufer antreiben soll. Man will Trendsetter sei und zeigen, dass man eines der begehrten Exemplare ergattern konnte.
In Berlin wird am Freitag von Pop Mart der erste Laden in Deutschland eröffnet. Das Einkaufszentrum Alexa stellt sich auf einen enormen Andrang an. Sammler und Selfie-Fans werden sicherlich ihre Freude haben.
Wie lange der Trend anhält, ist noch nicht klar. Anhalten wird er garantiert noch eine ganze Zeit lang bis er – wie viele Trends zuvor – wieder in die Normalität abrutschen wird. Aber bis dahin werden die kleinen Monster die Popkultur weiter prägen.
Titelfoto: Tag24/Schimpfhauser