Berlin - Müssen wir in Zukunft alle viel länger arbeiten? Im Kampf gegen die hohe Inflation sprechen sich Ökonomen in Deutschland für eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters aus.

"Das Renteneintrittsalter muss steigen", sagte der Wirtschaftsforscher Gunther Schnabl im Gespräch mit der Bild-Zeitung und führte aus: "Deutschland hat schon heute ein riesiges Fachkräfteproblem, Hunderttausende Stellen sind unbesetzt."

Dies führe dazu, dass unter anderem die Löhne in den nächsten Jahren kräftig steigen müssten und damit Waren und andere Leistungen entsprechend noch viel teurer würden, erklärte Schnabl weiter.

Der Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Stefan Kooths (53), sagte Bild: "Der Mix aus alternder Gesellschaft, hoher Verschuldung und Energiewende wird in den nächsten Jahren zu einer steigenden Gefahr für die Preisstabilität."

Wirtschaft News Aus für Galeria Kaufhof: Bezirksbürgermeister entsetzt über Schließung im Ring Center

Immer mehr Rentnern in Deutschland stünden immer weniger Beschäftigte gegenüber. Das könne zu weiter steigenden Preisen führen.

Für große Aufregung hatten im vergangenen Sommer Vorschläge des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium über eine Reform hin zur Rente mit 68 gesorgt. Nach geltender Rechtslage wird die Altersgrenze für die Rente ohne Abschläge bis 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben.