Sorge um "Made in Germany": Telekom-Chef mahnt!

Köln - Telekom-Chef Tim Höttges (59) macht sich große Sorgen um die Herkunftsbezeichnung "Made in Germany".

Tim Höttges (59) ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.
Tim Höttges (59) ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.  © Federico Gambarini/dpa

Deren Stellenwert sei "ramponiert", weil Deutschland viel zu wenig für Forschung und Entwicklung ausgebe, sagte der Konzernlenker am Dienstag bei dem Digitalkongress "Digital X" in Köln.

Einer Studie zufolge müssten jedes Jahr sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Innovationen investiert werden, damit eine Volkswirtschaft weiter wachse.

2021 habe der Deutschland-Wert nur ein Prozent betragen.

Aus für Galeria Kaufhof: Bezirksbürgermeister entsetzt über Schließung im Ring Center
Wirtschaft News Aus für Galeria Kaufhof: Bezirksbürgermeister entsetzt über Schließung im Ring Center

"Wie soll "Made in Germany" in einer digitalen vernetzten Welt funktionieren, wenn diese Gesellschaft nicht mehr in die Zukunft investiert?"

Zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland müssten Ausgaben in Forschung und Entwicklung (F&E) dringend hochgefahren werden.

Höttges verwies darauf, dass die USA und China ihre F&E-Ausgaben im vergangenen Jahr deutlich erhöht haben, während sie in Deutschland gesunken seien.

"Bei den Wachstumsinvestitionen pro Kopf fallen wir dramatisch zurück gegenüber Amerika und übrigens auch gegenüber China."

Ausruhen ist keine Lösung, so der Telekom-Chef

Der Telekom-Chef sorgt sich um die deutsche Wirtschaft und ihre Forschung.
Der Telekom-Chef sorgt sich um die deutsche Wirtschaft und ihre Forschung.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Mit Blick auf die nationale Herkunftsbezeichnung sagte er: "Das Label "Made in Germany" ist nicht gottgegeben - das ist nicht eine Garantie, die für immer gilt."

Vielmehr müsse man permanent fleißig daran arbeiten, damit das Etikett auch künftig einen hohen Stellenwert habe.

Höttges verwies auf das Beispiel seiner Geburtsstadt Solingen. Die Bezeichnung "Made in Solingen" sei einst ein Qualitätslabel für Messer und andere Produkte gewesen, dann aber sei ein Großteil der lokalen Wirtschaft "von der ersten Welle der Globalisierung hinweggefegt worden".

ADAC wächst auf 21,8 Millionen Mitglieder: Doch mehr Pannen sorgen für Ernüchterung
Wirtschaft News ADAC wächst auf 21,8 Millionen Mitglieder: Doch mehr Pannen sorgen für Ernüchterung

Deutschland müsse endlich aufwachen und dürfe sich nicht auf Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen.

"Der Erfolg der Vergangenheit ist eigentlich das größte Risiko für den Misserfolg der Zukunft, wenn wir nicht mehr in die Transformation nach vorne gehen", so Höttges.

Titelfoto: Montage: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa / Federico Gambarini/dpa

Mehr zum Thema Wirtschaft News: