Tradition fällt aus! Deswegen sagt Haribo die Kastanien-Sammelaktion ab
Bonn - Seit fast 90 Jahren können Kinder und Erwachsene gesammelte Kastanien bei Haribo in Bonn jeweils im Herbst gegen Kiloweise Süßigkeiten eintauschen. In diesem Jahr findet die traditionelle Aktion allerdings nicht statt.

Grund dafür ist die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in weiten Teilen von NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz, wie der Süßwarenhersteller auf seiner Webseite mitteilt.
Die Seuche sei nicht nur für Wildtiere hochansteckend und lebensbedrohlich, sondern könne auch "über kontaminierte Gegenstände, Lebensmittel oder Futter" und dadurch "indirekt auch über Kastanien und Eicheln übertragen werden, die in betroffenen Gebieten gesammelt und von den Wildtieren verzehrt werden", heißt es.
Um das Risiko einer weiteren ASP-Ausbreitung möglichst gering zu halten, folge das Unternehmen dem Rat von Experten. "Daher wurde schweren Herzens entschieden, dieses Jahr keine Kastanienaktion umzusetzen", betont Haribo.
Die Sammelaktion hat eigentlich einen festen Platz im Terminkalender des Unternehmens.
Haribo will Wildgehege finanziell unterstützen

Jedes Jahr im Herbst ruft Haribo seine Fans dazu auf, Kastanien und Eicheln einzusammeln, um sie am Hauptsitz in Bonn gegen Süßigkeiten einzutauschen.
Der Deal: Für zehn Kilogramm Kastanien beziehungsweise fünf Kilogramm Eicheln erhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Kilogramm Haribo-Produkte. Im vergangenen Jahr nahmen fast 20.000 Kinder und Erwachsene daran teil und sammelten insgesamt 293 Tonnen.
Die Früchte werden anschließend traditionell als Futter an Wildgehege in Deutschland und Österreich gespendet, damit diese über den Winter kommen. Aufgrund der ASP-Ausbreitung ließ das Unternehmen daraus im vergangenen Jahr allerdings nachhaltige Fernwärme erzeugen.
"Da wir die Kastanienaktion in diesem Jahr ausfallen lassen müssen, werden wir unsere Wildgehege finanziell für Winterfutter unterstützen", teilt das Unternehmen abschließend mit.
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