Weniger Hopfen geerntet: Steht uns ein Umbruch der Bier-Branche bevor?

Von Sebastian Schlenker

Wolnzach - Die deutschen Hopfenbauern erwarten aufgrund von Überproduktion und weiter nachlassendem Alkoholkonsum einen Umbruch der Branche.

Nicht zu viel trinken: Der Alkoholkonsum weltweit geht zunehmend zurück. Für die Bier-Branche ist das jedoch eine problematische Entwicklung.
Nicht zu viel trinken: Der Alkoholkonsum weltweit geht zunehmend zurück. Für die Bier-Branche ist das jedoch eine problematische Entwicklung.  © 123RF/melnyk58

Die Erntemenge fiel 2025 geringer aus als noch im Vorjahr: Bundesweit wurden 43.141 Tonnen Rohhopfen geerntet und damit 7 Prozent weniger als 2024, wie der Verband Deutscher Hopfenpflanzer im oberbayerischen Wolnzach mitteilte.

Auch die Anbaufläche sei um 6,5 Prozent auf 18.961 Hektar weiter zurückgegangen, sagte Verbandspräsident Adi Schapfl. 1.326 Hektar wurden demnach gerodet und 44 Hopfenbaubetriebe stellten ihre Produktion ein.

Mit rund 35 Prozent der weltweiten Hopfenanbaufläche sei Deutschland aber weiterhin der größte Hopfenproduzent der Welt. Der deutsche Hopfen werde in mehr als 100 Länder exportiert.

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Probleme bereitete den Produzenten in diesem Jahr etwa das Wetter, der Sommer war den Angaben nach zu warm und zu trocken.

Viel Regen ab Ende Juli konnte das demnach nur in Teilen wiedergutmachen. Auch Krankheiten und Schädlinge ließen die Ernte schrumpfen.

Hopfenbauern erwarten grundlegende Veränderung des Marktes

Für die kommenden Jahre erwarten die Hopfenbauern eine grundlegende Veränderung des Marktes.

Zum einen rechnet der Verband aufgrund der seit Jahren vollen Hopfenlager bei Brauern und Hopfenhändlern und einer Überversorgung des Marktes mit sinkenden Preise und einem weiteren Rückgang der Anbauflächen.

Zudem verschärfe der weltweit sinkende Alkoholkonsum die Lage weiter.

Titelfoto: 123RF/melnyk58

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