Barrikaden gebaut und Möbel angezündet: 17 Patienten randalieren in Psychiatrie
Von Florentine Dame
Bedburg-Hau - Mit einem Großeinsatz von Kräften und Spezialeinheiten hat die Polizei eine Randale in der forensischen LVR-Klinik in Bedburg-Hau am Niederrhein (NRW) aufgelöst.

Mehrere Störer hatten nach Angaben eines Polizeisprechers am Vormittag für eine "Sicherheitsstörung" gesorgt. Die Personen wurden mittlerweile unter Kontrolle gebracht, berichtete ein Sprecher der Beamten. Auch das Feuer in dem Gebäude konnte inzwischen gelöscht werden.
Die Tätergruppe von insgesamt 17 Personen hatte sich laut Polizeiangaben beim Anblick des massiven Aufgebots an Einsatzkräften gestellt. Der Haupttäter, ein 27-jähriger Patient, wurde festgenommen.
Demnach hatte der aggressiv randalierende 27-Jährige zuvor gegen 10.15 Uhr mehrere Mitstreiter gefunden, die sich mit ihm solidarisiert hätten. Sie sollen Barrikaden gebaut und Möbel angezündet haben.
Unbeteiligte Patienten und Mitarbeiter flüchteten daraufhin in den umzäunten Außenbereich. Hinweise auf eine Geiselnahme gab es nicht.
Aufstand in forensischer Klinik: Kein Insasse ausgebrochen

Neben Spezialeinheiten rückte am Samstag auch ein Hubschrauber aus. Ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Kräften des Justizvollzugs seien vor Ort, schilderte der Sprecher.
Der Hintergrund des Geschehens blieb zunächst unklar. Mehrere Medien hatten zuvor über den Großalarm in der Psychiatrie berichtet.
Ein Großteil der Insassen sei in den umzäunten Außenbereich der geschlossenen Klinik gebracht worden. Einen Ausbruch habe es nicht gegeben, für die Bevölkerung habe zudem zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, betonten ein Polizeisprecher.
In der Einrichtung sind psychisch kranke Straftäter untergebracht.
Erstmeldung um 13.14 Uhr; zuletzt aktualisiert um 16.33 Uhr.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa