Entgleiste Straßenbahn sorgt für Großeinsatz in Düsseldorf - Ursachenforschung läuft
Von Christian Rothenberg, Jonas-Erik Schmidt, Frank Christiansen und Jonas Reihl
Düsseldorf - Bei einem Unfall mit einer Straßenbahn im Süden Düsseldorfs sind am frühen Mittwochmorgen laut Polizeiangaben 13 Menschen verletzt worden. Die Suche nach der Ursache läuft.
Es handele sich bei allen Verletzten um Fahrgäste, die in der Bahn saßen sowie den Fahrer, sagte ein Polizeisprecher. Spezialisten der Düsseldorfer Polizei übernahmen die Spurensicherung.
Der Fahrer der Bahn erlitt nach Angaben des Nahverkehrsunternehmens einen Schock. Neun der Verletzten seien in Krankenhäuser gebracht worden, einer von ihnen sei schwer verletzt. Um 5.43 Uhr war der erste Notruf bei der Polizei eingegangen.
Wie ein dpa-Reporter beobachtete, brach die Straßenbahn bei dem Unfall in zwei Teile, weil eine Kupplung riss. Ein Teil wurde gegen mehrere Oberleitungsmasten geschleudert. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Die Bergung der Bahn dauert auch am Abend noch an. Ein Schwerlastkran wurde angefordert, um die entgleisten Wagen der Linie U72 wieder auf die Schiene zu heben. Das konnte nach Angaben der Rheinbahn bis zum Abend abgeschlossen werden. Allerdings müssten auch Fahrdrähte, Masten und Signale repariert werden.
Inzwischen sei die Strecke wieder frei, sagte eine Sprecherin der Rheinbahn am Abend. Die Fahrgäste der U72 und U76 könnten wieder alle Haltestellen erreichen. Vom frühen Donnerstagmorgen um 4 Uhr an fahre die U76 allerdings bis auf weiteres nur bis zum Hauptbahnhof.
Die sogenannte Schleife Holthausen müsse nach Lage der Dinge allerdings noch mehrere Tage gesperrt bleiben.
Ermittlungen zur Unfallursache laufen - Stellwerkfehler wird ausgeschlossen
Die anfängliche Vermutung, wonach ein Stellwerk falsch eingestellt gewesen sein könnte, bestätigte sich indes nicht: Das könne als Ursache ausgeschlossen werden, im betreffenden Bereich befinde sich kein Stellwerk, teilte die Rheinbahn mit.
Nun werde der Fahrdatenschreiber der Bahn ausgewertet, der Daten über die Fahrt aufzeichnet, ebenso die Daten der Weichenanlagen, um Rückschlüsse auf die Unfallursache ziehen zu können.
"Wir arbeiten gemeinsam mit der Polizei mit Hochdruck an der Ursachenforschung", sagte Rheinbahn-Vorständin Annette Grabbe. Technisches oder menschliches Versagen könne derweil nicht ausgeschlossen werden.
Erstmeldung: 26. November, 7.50 Uhr; zuletzt aktualisiert: 26. November, 21.58 Uhr
Titelfoto: Patrick Schüller

