Kabelbrände legen Bahn lahm: Jetzt sucht die Polizei nach den Brandstiftern

Von Bettina Grönewald und Dörthe Hein

Düsseldorf - Nach den mutmaßlichen Brandanschlägen auf Kabelnetze der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt laufen die Ermittlungen zu den Tätern.

Die Deutsche Bahn hat die Strecke Duisburg-Düsseldorf wieder freigegeben. Die Strecke war nach einem Brandanschlag temporär gesperrt.  © Roberto Pfeil/dpa

Vieles spreche dafür, dass ein Bekennerschreiben echt sei, das nach den Kabelbränden in Düsseldorf am Donnerstag aus dem linksradikalen Spektrum veröffentlicht worden war, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Die Prüfung des Staatsschutzes sei aber noch nicht zu 100 Prozent abgeschlossen.

Ob es einen Zusammenhang geben könnte zwischen den beiden Kabelbränden in Düsseldorf und dem am Freitagabend ebenfalls mutmaßlich vorsätzlich gelegten Kabelbrand an einer Güterverkehrsstrecke im sachsen-anhaltischen Hohenmölsen, ist noch völlig offen.

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Die Polizei ermittle in alle Richtungen, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Halle. Einen offensichtlichen Tatzusammenhang gebe es bislang nicht. Es habe sich auch noch niemand zu der Tat im Burgenlandkreis bekannt.

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Zehntausende Reisende betroffen

Nach den mutmaßlichen Brandanschlägen auf Kabelnetze der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt laufen die Ermittlungen zu den Tätern.  © Christoph Reichwein/dpa

Anders als auf der dortigen Nebenstrecke für Kohle-Transporte waren die Auswirkungen der Kabelbrände im Transitland NRW enorm. Seit Donnerstag war die bundesweit zentrale Nord-Süd-Achse der Deutschen Bahn zwei Tage lang lahmgelegt.

Nach aufwendigen, bis in die Nacht dauernden Reparaturarbeiten an fünf Kabeln auf einer Gesamtlänge von rund 100 Metern hatte die Bahn den Zugverkehr auf der hoch frequentierten Strecke Duisburg-Düsseldorf erst am frühen Samstagmorgen wieder freigeben können.

Danach lief der Bahnverkehr wieder rund: Auf den Zuginformationsportalen fanden sich seitdem nur die üblichen kleineren Beeinträchtigungen.

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In beiden Bundesländern ermittelt der Staatsschutz. In NRW geht die Polizei von Sabotage aus. Auf der linken Plattform "Indymedia" war bereits am Donnerstag ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden.

Ein "Kommando Angry Birds" reklamiert darin die Tat für sich, die sich demnach gegen "das industrielle System" richtete. Die Gruppe ist nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) "als linksextremistische Mitmach-Kampagne" bekannt.

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