Trotz zahlreicher Klagen: Innenminister Reul sieht keine Überlastung bei der Kripo
Von Bettina Grönewald
Düsseldorf - Die nordrhein-westfälische Kriminalpolizei hat laut einer Studie für das Düsseldorfer Innenministerium zwar viel Arbeit, ist aber - trotz zahlreicher gegenteiliger Klagen - nicht notorisch überlastet.

"Die Leute bei der Kripo schultern viel, aber niemand wird von der Arbeit erdrückt", fasst NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) die Ergebnisse der rund 350 Seiten starken Forschungsarbeit zusammen.
Die Behauptung, dass Kriminalkommissariate "überall und permanent total überlastet" seien, könne man daher so nicht stehen lassen, betont der CDU-Politiker.
Das Innenministerium hatte der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) im Mai 2022 einen Forschungsauftrag erteilt zum Thema "Kriminalitätsaufkommen und Stresserleben in der Kriminalpolizei Nordrhein-Westfalen".
Dafür seien zahlreiche qualitative und quantitative Interviews unter Kripo-Beschäftigten verschiedener Bereiche und Studierenden sowie weitere Analysen durchgeführt worden, berichtete Kriminalistik-Professor Stefan Kersting.
Eine identifizierte Baustelle dabei sei ein Imageproblem der Kriminalpolizei, das sich auf die Anzahl potenzieller Bewerbungen junger Anwärterinnen und Anwärter auswirken würde.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa