Wortbruch wegen kostenfreiem Kita-Jahr? SPD-Chef Ott kritisiert NRW-Boss Wüst scharf
Von Christoph Driessen
Düsseldorf - SPD-Oppositionsführer Jochen Ott (51) hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (49, CDU) Wortbruch beim kostenlosen dritten Kita-Jahr und Schulessen vorgeworfen.
Alles in Kürze
- SPD-Chef Ott kritisiert NRW-Boss Wüst für Wortbruch.
- Kostenfreies drittes Kita-Jahr und Schulessen waren versprochen.
- Familien sollten um bis zu 1000 Euro pro Kind entlastet werden.
- CDU und Grüne wollen Eltern bei Essensgeldern entlasten.
- Umsetzung steht unter Vorbehalt wegen Haushaltslage.

"Wüst hat den Familien ein kostenfreies drittes Kita-Jahr und den Einstieg in ein kostenloses Mittagessen für Kinder versprochen", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende im Düsseldorfer Landtag dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Das würde die Familien pro Kind um bis zu 1000 Euro im Jahr entlasten.
"Bei der Stromsteuer reden wir über rund 100 Euro im Jahr an Einsparungen für eine vierköpfige Familie. Mir bleibt die Spucke weg, wenn ich sehe, dass Wüst wie zu Ampel-Zeiten mit dem Finger nach Berlin zeigt, um von seiner eigenen Untätigkeit abzulenken."
Die Entscheidung der Bundesregierung, vorerst nicht alle Bürger bei der Stromsteuer zu entlasten, war von Wüst kritisiert worden.

CDU und Grüne wollten Eltern auch bei Essensgeldern entlasten
Im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen in NRW heißt es: "Wir werden auch das dritte Kita-Jahr vor der Einschulung in ganz Nordrhein-Westfalen beitragsfrei machen."
Zudem heißt es: "Wir streben eine kostenfreie Verpflegung in Kitas an und werden Eltern schrittweise einkommensabhängig von Essensgeldern entlasten."
Im März hatte Kinder-Ministerin Josefine Paul (43, Grüne) jedoch gesagt, die Umsetzung stehe auch mit Blick auf die derzeitige Haushaltslage unter dem Vorbehalt weiterer Beratungen.
Titelfoto: Bildmontage: Rolf Vennenbernd/dpa, Oliver Berg/dpa