Zu viele Todesfälle! Nächste Stadt führt Badeverbot im Rhein ein
Von Volker Danisch
Meerbusch - Nach den Städten Düsseldorf und Neuss hat mit Meerbusch die nächste Stadt ein Badeverbot im Rhein erlassen.
Alles in Kürze
- Meerbusch erlässt Badeverbot im Rhein.
- Verstöße können mit bis zu 1000 Euro bestraft werden.
- Nur knöcheltiefes Wasser ist erlaubt.
- Weitere Städte wie Köln und Krefeld prüfen ein Badeverbot.
- Zehn Todesfälle im Rhein in Nordrhein-Westfalen bis Ende Juli.

Per Dringlichkeitsbeschluss sei eine entsprechende Verordnung erlassen worden, teilte die Stadt mit. Das Verbot gelte ab Dienstag und sei in enger Anlehnung an das Düsseldorfer Regelwerk formuliert.
Verstöße gegen das Badeverbot werde als eine Ordnungswidrigkeit geahndet und könne mit bis zu 1000 Euro Geldbuße bestraft werden. Mitarbeiter des Ordnungsamtes zeigten verstärkt Präsenz.
Nicht bis zur Hüfte oder etwa bis zu den Knien im Wasser, sondern nur noch bis zum Knöchel ist demnach erlaubt: "Als Baden (…) gilt das planmäßige Verweilen mit dem Körper in mehr als jeweils knöcheltiefem Wasser, zu Erholungs-, Sport- oder Freizeitzwecken, insbesondere das Schwimmen, Waten oder Spielen im Wasser", heißt es nach Angaben der Stadt in dem Verordnungstext.
Weitere Städte könnten bald folgen. In Köln bereite die Verwaltung eine Beschlussvorlage zur Einführung eines Badeverbotes im Rhein vor über die der Rat in seiner Sitzung am 4. September entscheiden solle, wie es hieß.
In Krefeld habe Oberbürgermeister Frank Meyer (51, SPD) die Verwaltung beauftragt, ein Badeverbot verwaltungsintern abzustimmen und entsprechend umzusetzen, sagte ein Stadtsprecher vor wenigen Tagen. Diese Prüfung laufe derzeit.
Nach Daten der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im Rhein in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr bereits bis Ende Juli zehn Todesfälle zu beklagen. Im gesamten Vorjahr waren es 14 Unfälle, die höchste Zahl zumindest der vergangenen Jahre seit dem Jahr 2020.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa