Kind will nicht alleine schlafen: Hilfe von Eltern für Eltern

Dein Kind will nicht alleine schlafen? Das erleben viele Eltern täglich. Sie erzählen von ihren Erfahrungen und geben hilfreiche Tipps für Eltern.

Dein Kind will nicht alleine schlafen oder braucht lange, bis es zur Ruhe kommt? Hier gibt es Tipps von Eltern für Eltern!
Dein Kind will nicht alleine schlafen oder braucht lange, bis es zur Ruhe kommt? Hier gibt es Tipps von Eltern für Eltern!  © 123RF/nicoletaionescu

Dein Kind will nicht alleine schlafen und braucht vermutlich lange, bis es zur Ruhe kommt?

Das erleben viele Eltern täglich, wie die Recherchen für diesen Beitrag ergaben.

TAG24 hat Mütter und Väter nach Strategien für mehr abendliche Ruhe befragt und erstaunliche Antworten erhalten.

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Eltern erzählen, was sie bei ihren Kindern erlebt haben, und geben Tipps für mehr Ruhe am Abend.

Das zeigt Dir: Du bist nicht alleine! Vielen Eltern geht es ähnlich, sie suchen nach der ultimativen Lösung, wenn ihr Kind nicht alleine schlafen möchte.

Dieser Beitrag gibt Hinweise zur Einschlafbegleitung fürs Kind, zeigt abendliche Rituale und ergründet mögliche Schwierigkeiten beim Einschlafen beim Nachwuchs.

Tipps für ein harmonisches Familienleben findest Du im TAG24-Familienratgeber.

Einschlafbegleitung fürs Kind

Wenn abends "das Bett ruft", versuchen manche übermüdete Eltern stundenlang ihren Nachwuchs zum Einschlafen zu bewegen. Das Kind will nicht alleine schlafen, einer soll bei ihm bleiben!

Einschlafbegleitung durch die Erwachsenen ist für das Kind wichtig. Kleinkinder durchleben eine Art Trennungsschmerz, wenn die Bindungspersonen ohne Weiteres das Zimmer verlassen.

Daher müssen Eltern dem Kind helfen, dass es diese zeitliche Trennung besser überwinden kann. Die sogenannten Einschlafrituale können sehr unterstützend sein. Sie gehören zur Schlafhygiene.

Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Wesentlich ist, dass das Kind weiß, dass seine Bindungspersonen (Mama, Papa, Tante, Opa, etc.) in der Nähe und jederzeit für es abrufbar sind.

Einschlafbegleitung fürs Kind: Oftmals reicht die Nähe der Eltern für den Nachwuchs aus, um entspannter einzuschlafen.
Einschlafbegleitung fürs Kind: Oftmals reicht die Nähe der Eltern für den Nachwuchs aus, um entspannter einzuschlafen.  © 123RF/ammentorp

Zur Schlafhygiene gehören feste Verhaltensweisen wie Rituale und Regeln, die zum erholsamen Schlaf beitragen wie:

1. Schlafanzug anziehen,

2. Kuscheln,

3. Geschichte vorlesen.

Einschlafrituale helfen dem Kind, alleine schlafen zu können

Einschlaf-Rituale geben Sicherheit und helfen beim Einschlafen: Teddy, Nachtlicht und eine liebevolle Umarmung.
Einschlaf-Rituale geben Sicherheit und helfen beim Einschlafen: Teddy, Nachtlicht und eine liebevolle Umarmung.  © 123RF/lightfieldstudios

Ein sogenanntes Einschlaf- oder Abendritual vermittelt dem Kind, dass es langsam Zeit wird für das Bett. Eltern können zum Beispiel Zeiten einräumen, was vor dem Schlafen stressfrei erledigt wird: nach dem Abendbrot waschen gehen, Schlafanzug anziehen und Zähne putzen, danach Geschichte vorlesen oder gemeinsam ein Hörspiel hören und schließlich geht es ins Bett. Diese Rituale haben einen weiteren Vorteil, wenn sie immer gleich ablaufen: Sie vermitteln Sicherheit und lassen das Kind zur Ruhe kommen.

Wenn die Eltern noch ein wenig am Bett verweilen, wird manches Kind sogar redelustig und berichtet vom Tag oder was es gerade bewegt. Dass jemand bloß zuhört und ihm Ballast abnimmt, ist fürs entspannte Einschlafen förderlich.

Manches Kind wünscht sich noch eine Massage, das Kuscheltier oder ein Nachtlicht. Diese Dinge sollte man ihm nicht verwehren, denn sie tragen zum Beruhigen und damit zum harmonischen Einschlafen bei.

Eltern erzählen: Einschlafbegleitung und -rituale

Viele Kinder können sich abends besser entspannen, sobald man ihnen vorliest.
Viele Kinder können sich abends besser entspannen, sobald man ihnen vorliest.  © 123rf/evgenyatamanenko

Manchen Kindern fällt es nicht leicht, sich abends der Müdigkeit hinzugeben. Die Nähe der Eltern und Einschlaf-Rituale können sehr hilfreich sein.

Cindy R. (35) aus Magdeburg, zwei Kinder: "Wir erfüllen unseren Kindern ein Nähebedürfnis."

"Seitdem unsere Tochter ein Baby war, schläft einer von uns bei ihr. Das machen wir seit fünf Jahren so. Der andere schläft bei unserem Kleinen. Beide Kinder fordern nachts unsere Nähe ein, das beruhigt sie."

Jana H. (37) aus Biederitz, ein Kind: "Ein Einschlaf-Rhythmus hilft."

"Als unsere Kleine als Baby mittags nicht alleine einschlafen wollte, habe ich sie in den Kinderwagen gelegt und bin an die frische Luft gegangen.

Was auch sehr geholfen hat, waren Rüttelstange oder Federwiege. Abends schlief sie gut alleine ein, wir durften nur die Einschlaf-Zeiten nicht ändern."

Wenn das Kuscheltier nicht fehlen darf: Das Kind will nicht alleine schlafen, ein kuscheliger Stofffreund gibt Halt.
Wenn das Kuscheltier nicht fehlen darf: Das Kind will nicht alleine schlafen, ein kuscheliger Stofffreund gibt Halt.  © 123RF/melpomen

Julia W. (30) aus Magdeburg, zwei Kinder: "Rituale helfen uns."

"Dass eines der Kinder nicht alleine einschlafen wollte, hatten wir sehr selten. Was uns half, waren Einschlaf-Rituale. Bei der Kleinen klappte es so:

Die Kombination aus Babyfon und Kuscheltieren hat sehr geholfen. Wir sagten ihr, dass jeder in seinem Bett schläft und dass sie jederzeit mit uns über das Babyfon sprechen kann.

Sie hat es sofort ausprobiert. Die Bestätigung, dass wir sie wirklich hören und unmittelbar da sind, hat ihr ausgereicht.

Außerdem liegt immer ihr liebstes Kuscheltier neben ihr, ein Nachtlicht ist an und es läuft Einschlafmusik. Dieses Ritual funktioniert super und wir brauchen nicht die ganze Zeit neben ihr zu sitzen. Sie schläft alleine ein."

Einschlafschwierigkeiten bei Kindern: Ursachen

Das Kind will nicht alleine schlafen? Bei Kindern, die schwer ins Bett zu kriegen sind, sollte man hinterfragen:

  • War das Kind an der frischen Luft? Draußen zu spielen macht müde, aber genauso auch eine geistige Beschäftigung.
  • Gab es süße Getränke und fettige Speisen? Diese sollte das Kind am späten Nachmittag nicht mehr bekommen. Zucker macht wach, schweres Essen stört den Schlaf!
  • Hat es getobt oder gezockt? Starke Reize und Medien wie Videospiele oder Handy- sowie Tablet-Nutzung sollten vor dem Schlafen vermieden werden.

Weitere Ursachen können sein:

  • Entwicklungsphasen
  • Ängste wie Monster unterm Bett
  • Nachtschreck
  • falsche Schlafhygiene.
Fantasievolle Kinder können Ängste vor Monstern unterm Bett entwickeln und suchen Trost bei den Eltern.
Fantasievolle Kinder können Ängste vor Monstern unterm Bett entwickeln und suchen Trost bei den Eltern.  © 123RF/iagodina

Aber auch physische und psychische Beeinträchtigungen können eine Rolle spielen und sollten mit dem Kinderarzt besprochen werden:

  • Schnarchen und Atemaussetzer
  • wiederkehrende Albträume
  • Bewegungsstörungen im Schlaf
  • Tagesschläfrigkeit
  • nächtliches Einnässen

Es können seelische Belastungen oder körperliche Beeinträchtigungen dahinterstecken, ein Besuch beim Kinderarzt gibt Aufschluss darüber.

Alt genug, alleine zu schlafen?

Alle in einem Bett: Viele Eltern und Kinder lieben das Schlafen im Familienbett, denn keiner muss alleine schlafen.
Alle in einem Bett: Viele Eltern und Kinder lieben das Schlafen im Familienbett, denn keiner muss alleine schlafen.  © 123RF/seventyfour74

"Dein Kind will nicht alleine schlafen? Es ist doch schon alt genug!" Diese oder ähnlich vorwurfsvoll klingende Sätze müssen sich manche Eltern anhören.

Ob drei, sechs oder zehn Jahre - dass ein Kind alleine schlafen muss, um selbstständig zu werden, ist im Kulturkreis der Deutschen stark verbreitet. Doch ist diese Ansicht richtig?

Nein, nichts muss. Es kann.

Während sich manche Kinder bereits mit drei Jahren selbst beruhigen können, sind andere mit zehn dazu nicht in der Lage.

Das meint auch die Autorin Nora Imlau in ihrem Ratgeber "So viel Freude, so viel Wut". Sie schreibt darin:

"Über die Selbstständigkeitsentwicklung eines Kindes sagt all das übrigens nicht aus: In vielen Kulturen dieser Welt ist es üblich, dass Kinder bis in die Pubertät hinein nur im Schutz ihrer Eltern einschlafen - und wenige Jahre später als junge Erwachsene selbstständig eine eigene Familie gründen."

Wenn Kinder ab und zu im Elternbett übernachten oder Eltern bei ihren vielleicht schon zehnjährigen Kindern nächtigen, ist das nicht gleich ein Fall für den Psychologen.

So gehen Eltern damit um:

Eltern erzählen: Keiner schläft alleine

Ob klein oder groß: Manche Kinder übernachten bei den Eltern, bis sie Teenager sind.
Ob klein oder groß: Manche Kinder übernachten bei den Eltern, bis sie Teenager sind.  © 123RF/iakovenko

Martina W. (38) aus Niederndodeleben, ein Kind: "Wir schwören aufs Familienbett."

"Unsere Kleine übernachtet bei uns im Ehebett. Schließlich schlafen Mama und Papa auch zusammen. Wir sind überzeugt vom Familienbett und können darin alle gut schlafen."

Stefanie T. (37) aus Magdeburg, ein Kind: "Ich schlafe bis heute bei ihr."

"Unsere zehnjährige Tochter war schon immer super sensibel. Als sie klein war, haben mein Mann und ich immer im Wechsel 'Bruder Jakob' in allen Sprachen gesungen, bis sie eingeschlummert war.

Heute sind es Hörbücher, die sie beruhigen. Außerdem habe ich mich immer zu ihr ins Bett gelegt, manchmal tue ich das heute noch, wenn sie das braucht."

Stefan P. (37) aus Wolmirstedt, zwei Kinder: "Wir genießen die Zeit."

"Ich genieße es, dass die zwei bei uns im Bett schlafen. Die Zeit, wenn die Kinder nicht mehr bei Mama und Papa übernachten möchten, kommt schnell genug."

Juliane S. (38) aus Magdeburg, drei Kinder: "Lasst die Kinder bei den Eltern schlafen!"

"Warum braucht man einen Artikel zum Thema: Das Kind will nicht alleine schlafen? 'Lass doch die Kinder bei den Eltern schlafen, solange sie wollen', sagte ich und hatte immer noch den Zehnjährigen im Bett." (lacht, Anm. d. Red.)

Schlafbedarf von Kindern sinkt mit dem Alter

Ein Kind entwickelt sich rasch, auch der Schlafbedarf verändert sich. Je älter sie werden, desto weniger Schlaf brauchen Kinder.
Ein Kind entwickelt sich rasch, auch der Schlafbedarf verändert sich. Je älter sie werden, desto weniger Schlaf brauchen Kinder.  © 123rf/Milkos

Wenn das Kind nicht alleine schlafen will, ist es vielleicht noch gar nicht müde. Der Schlafbedarf von Kindern sinkt nämlich mit dem Älterwerden.

Während Ein- bis Zweijährige etwa elf bis vierzehn Stunden Schlaf brauchen, benötigen Drei- bis Fünfjährige um die zehn bis dreizehn Stunden (inklusive Mittagsschlaf). Sechs- bis vierzehnjährige Kinder schlafen etwa neun bis elf Stunden. Das sind Richtwerte, die bei jedem Kind variieren können.

Wenn das Kind nicht müde ist, haben Eltern diese Möglichkeiten:

  • Kind früher wecken oder später hinlegen
  • Mittagsschlaf streichen oder kürzen
  • Kind entscheiden lassen, wann es ins Bett begleitet werden möchte

Jedes Kind hat einen natürlichen Schlafbedarf und kann nur so viel schlafen, wie es braucht. Niemals mehr! Schläft es tagsüber viel, wird es früh aufwachen oder abends nicht einschlafen.

Fällt also der Mittagsschlaf (kürzer) aus, kann es passieren, dass das Kind erst mal schlecht gelaunt in den Nachmittag startet. Das Schlafverhalten muss sich erst regulieren und das dauert meist bis zu vierzehn Tage.

Selbstbestimmte Schlafenszeit

Selbstbestimmte Schlafenszeit funktioniert, wenn das Kind in der Lage ist, seine Müdigkeit zuzugeben. Der Kleine ist eindeutig reif fürs Bett. (Symbolbild)
Selbstbestimmte Schlafenszeit funktioniert, wenn das Kind in der Lage ist, seine Müdigkeit zuzugeben. Der Kleine ist eindeutig reif fürs Bett. (Symbolbild)  © 123rf/zhukovvvlad

Was nach Laissez-faire-Erziehung klingt, kann durchaus funktionieren: Kinder können ihre Schlafenszeit selbst bestimmen.

So kann es funktionieren:

Die Eltern erzählen dem Kind, dass es nach dem Abendessen und Zähneputzen im Schlafanzug noch in seinem Zimmer spielen könne, so lange es wolle.

Voraussetzung: Das Kind bleibe im Zimmer und komme dann zu den Eltern, wenn es ins Bett möchte. Selbstredend wird das Kind die ersten Abende so lange auskosten, bis es vor Müdigkeit fast umfällt; auch morgens wird es sehr müde sein.

Aber mit der Zeit pendelt sich meist ein Schlafrhythmus ein, der dem Schlafbedarf des Kindes gerecht wird.

Beim Spielen eingeschlafen: Besonders kleine Kinder können kaum einschätzen, dass sie längst schlafen müssten.
Beim Spielen eingeschlafen: Besonders kleine Kinder können kaum einschätzen, dass sie längst schlafen müssten.  © 123RF/famveldman

Um dieses selbstbestimmte Zubettgehen auszuprobieren, sollten Eltern ihr Kind gut einschätzen können: Spürt es, wenn es müde genug ist? Vor allem: Ist das Kind in der Lage, seine Müdigkeit zuzugeben?

Wie die Webseite gewuenschtestes-wunschkind.de im Artikel "Warum Kinder nicht alleine einschlafen wollen" berichtet, ist die Selbstregulationsfähigkeit bei manchen Kindern bereits ab drei, bei anderen aber erst ab einem Alter von fünf oder sechs Jahren möglich.

Eltern möchten wieder (alleine) schlafen

Wenn der Schlaf der Eltern von den Kindern immer wieder gestört wird, kann das zu Unmut in der Familie führen.
Wenn der Schlaf der Eltern von den Kindern immer wieder gestört wird, kann das zu Unmut in der Familie führen.  © 123RF/velivinki

Einige Eltern kennen die Situation: Man schläft tief und fest und plötzlich zieht jemand an der Decke oder patscht auf das Gesicht. Sofort ist man hellwach und lässt den nächtlichen Besucher-Knirps unter die Decke huschen. Was folgt: kalte Kinderfüße, tretende Gliedmaßen, schnarchendes Kind, kein erholsamer Schlaf!

Übernachtet das Kind im Elternbett, findet mancher Elternteil wegen der unruhigen Schlafweise des Nachwuchses keinen Schlaf mehr. Das ist besonders ungünstig, wenn ein Partner im Schichtdienst arbeitet oder einen eher leichten Schlaf hat. Wenn der Schlafmangel für die Eltern zum Streitpunkt wird, muss man eine gemeinsame Lösung finden.

Man darf aber das Kind deswegen nie verurteilen oder ihm die Zuflucht ins Elternbett verweigern. Angst, Albträume, kalte Füße: Manche Kinder brauchen nachts die Nähe der Eltern und fühlen sich bei ihnen warm und geborgen.

Mit etwas Durchhaltevermögen hat diese Strategie einer Mutter geholfen:

Eltern erzählen: 2 Wochen lang nachts gesungen

Das Kind konsequent, aber liebevoll wieder zurück ins Bett bringen - das erfordere Geduld und kann nachts ein elterlicher Kraftakt sein.
Das Kind konsequent, aber liebevoll wieder zurück ins Bett bringen - das erfordere Geduld und kann nachts ein elterlicher Kraftakt sein.  © 123RF/skawee

Daniela F. (46) aus Magdeburg, zwei Kinder: "Mein Sohn stand jede Nacht um halb drei an meinem Bett."

"Da es irgendwann an die eigene Substanz ging, als mein Sohn mit fünf Jahren plötzlich jede Nacht um halb drei neben meinem Bett stand, musste und konnte ich dem nur mit Konsequenz begegnen. Anfangs hatte ich ihn in mein Bett gelassen. Weil ich aber dadurch schlecht schlafen konnte, habe ich meine Strategie geändert:

Immer, wenn er nachts an meinem Bett stand, brachte ich ihn wieder in sein Bett zurück und sang ihm etwas vor. Dann ging ich aus dem Zimmer. Oft stand er dann eine halbe Stunde später noch mal an meinem Bett. Dasselbe Spiel von Neuem: Ich brachte ihn in sein Bett zurück, sang ihm etwas vor und verließ sein Zimmer.

Das zog sich etwa zwei Wochen hin, in denen ich wenig Schlaf bekam, aber es half. Anschließend kam er nachts nicht mehr und schlief bis morgens durch."

Wenn nichts hilft, sollte das Kind nicht alleine schlafen

Selbstverständlich gibt es auch Kinder, bei denen jede noch so feinfühlige Maßnahme nichts bringt. Manches Kind will nicht alleine schlafen, weil es ein großes Bedürfnis nach der elterlichen Nähe hat. Dieses sollte erfüllt werden.

Falls Eltern von außen vorwurfsvoll zu hören bekommen: "Das Kind schläft noch in eurem Bett?", ist das eine Frage, die gekonnt ignoriert werden darf.

Kinder sind sehr unterschiedlich in ihren Bedürfnissen nach Nähe. Wird dieses nicht erfüllt, kann es zu Problemen kommen, wie diese Mama schmerzlich erfahren musste:

Kommen Eltern nicht zum Schlafen, hat das Konsequenzen. So weit muss es aber nicht kommen.
Kommen Eltern nicht zum Schlafen, hat das Konsequenzen. So weit muss es aber nicht kommen.  © 123RF/tomsickova

Eltern erzählen: Nach 4 Jahren am Limit!

Sandra A. (48) aus Wolmirstedt, zwei Kinder: "Ich war mit den Nerven am Ende!"

"Wir dachten, jedes Kind kann schlafen lernen. Aber was bei meiner Tochter wunderbar half, dass sie frühzeitig alleine schlief, hat bei meinem Sohn überhaupt nicht funktioniert. Wir haben die ersten vier Jahre nicht oder nur in Etappen geschlafen. Ich war so eine Mama, die wollte, dass das Kind in seinem Bett alleine schläft.

Ich habe ihn für die Nacht in sein Bettchen gelegt. Das ging auch die ersten Tage ganz gut. Aber dann klappte das nicht mehr und er schrie nur. Ich schob es auf einen Wachstumsschub.

Selbst nach einem Jahr änderte sich die Situation nicht: Immer, wenn wir ins Bett gehen wollten, hatte er nach uns verlangt. Wir kamen überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Ich dachte, es läge an mir, und die Leute warfen mir vor: 'Das liegt bestimmt daran, weil du so unruhig bist!', aber es gab einen anderen Grund, den ich erst nach jahrelangem Schlafmangel herausfand.

Zu allem Überfluss kam mit etwa zwei Jahren der Nachtschreck hinzu, bei dem er sich nicht beruhigen ließ.

Manche Kinder brauchen besonders viel Nähe zu den Eltern: Eine Geschichte und ein Gute-Nacht-Kuss reichen nicht.
Manche Kinder brauchen besonders viel Nähe zu den Eltern: Eine Geschichte und ein Gute-Nacht-Kuss reichen nicht.  © 123RF/lightfieldstudios

Im Endeffekt war ich mit den Nerven am Ende und ausgelaugt. Als er vier Jahre alt war, haben wir schließlich ein großes Bett im Kinderzimmer aufgestellt und dort habe ich ein halbes Jahr lang geschlafen. Und siehe da: Die erste Nacht, die ich bei ihm verbrachte, hat unser Sohn geschlafen wie ein kleiner Engel.

Heute würde ich das alles ganz anders machen. Ich würde unser Kind die ersten zwei Jahre immer zu mir ins Bett nehmen. Mir tut das heute unheimlich leid, dass ich es damals nicht erkannt habe: Er brauchte einfach nur unsere Nähe."

Elterntelefon: Nummer gegen Kummer

Wenn die Nächte anstrengend sind und nichts mehr zu helfen scheint: Bei allen Sorgen, Fragen und Problemen mit dem Kind hilft die Nummer gegen Kummer.

Telefon: 0800 111 0 550

Telefonzeiten:
montags bis freitags: 9 bis 17 Uhr
dienstags und donnerstags: 9 bis 19 Uhr

Fazit: Einschlafrituale helfen Kindern, alleine zu schlafen

Kinder sind verschieden: Die einen schlafen bei einer Geschichte ein, manche brauchen den Körperkontakt zu den Eltern, wiederum andere geben sich mit dem Kuscheltier zufrieden und schlafen selig ein.

Abendliche Einschlafbegleitung und -Rituale helfen dem Nachwuchs, zur Ruhe zu kommen.

Wenn ein Kind nicht alleine schlafen will, sucht es oftmals die Nähe der Bindungspersonen. Macht es Entwicklungsphasen durch, ändert sich womöglich sein Einschlafverhalten erneut.

Hinzu kommt, dass der Schlafbedarf mit dem Älterwerden sinkt. Das heißt, dass das Kind eventuell noch gar nicht müde genug ist für das Bett.

Gemeinsam in den Abend starten: Für Kinder ist die Zeit mit den Eltern die vertrauteste!
Gemeinsam in den Abend starten: Für Kinder ist die Zeit mit den Eltern die vertrauteste!  © 123RF/lopolo

Sind Eltern sich unsicher, ob das Schlafverhalten ihres Nachwuchses entwicklungsgemäß ist, sollten sie mit einem Kinderarzt über die Thematik sprechen.

Die Zeit, dass die Kinder klein sind, geht schnell vorbei. Suchen sie nachts nach Nähe und Kuscheleinheiten, sollten Eltern dem Wunsch nachkommen.

Denn eines ist sicher: Die Thematik "Das Kind will nicht alleine schlafen" ist im Alter von spätestens achtzehn Jahren vorbei. Die Zeit, in der sie klein sind und den Eltern nahe sein möchten, kehrt nicht zurück.

Titelfoto: 123RF/nicoletaionescu

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