Hunde richtig streicheln: Wie man leichtsinnige Fehler vermeidet

Für jeden Hundebesitzer ist das Kraulen von Vierbeinern eine alltägliche Angelegenheit. Wie man Hunde richtig streicheln sollte, will aber dennoch gelernt sein. Dieser Hunderatgeber erklärt, worauf genau geachtet werden muss und welche Fehler man tunlichst vermeiden sollte.

Wenn man Hunde richtig streicheln will, muss man einiges beachten.
Wenn man Hunde richtig streicheln will, muss man einiges beachten.  © 123rf/zinkevych

Es klingt so einfach und trotzdem kann man selbst in einer kurzen Streicheleinheit schon vieles falsch machen. Das ist aber kein Grund, um überhaupt nicht mehr mit seinem Hund oder seinen Hunden zu schmusen.

Denn das Streicheln ist für die Beziehung zwischen Mensch und Vierbeiner extrem wichtig. Wenn es richtig gemacht wird, dann können beide Seiten die gemeinsamen Zärtlichkeiten genießen und davon profitieren.

Vor allem für die Tiere sind die Berührungen von Herrchen, Frauchen und Co. bedeutsam, weil sie als belohnende Geste empfunden werden.

10 beliebte mittelgroße Hunde im Rasseportrait
Hunderatgeber 10 beliebte mittelgroße Hunde im Rasseportrait

An welchen Stellen und in welchem Maße die körperliche Zuneigung erfolgen sollte, kann natürlich von Hund zu Hund variieren.

Auch wenn es deswegen extrem wichtig ist, seinen eigenen Wauwau gut kennenzulernen, gibt es einige Tipps, an die man sich in jedem Fall halten sollte. Dann wird man Hunde richtig streicheln.

Weitere Hinweise für das Zusammenleben mit Hunden gibt es übrigens im Themenbereich "Hunderatgeber".

Infos für Schnellleser:

  • Man sollte Hunde beim Streicheln nicht zu sehr einengen.
  • Wenn ein Hund entspannt, sollte man ihn nicht mit wildem Streicheln in Aufruhr versetzen.
  • Viele Hunde mögen es, seitlich am Hals, hinter den Ohren oder an den Flanken gestreichelt zu werden.
  • Hunde sollte man nur dann streicheln, wenn sie gerade nicht auf eine spezielle Sache oder Aktivität fokussiert sind.
  • Bellende Hunde sollte man nicht streicheln.

Was man beim Streicheln von Hunden falsch machen kann

Oberstes Gebot: Fehler vermeiden, die man auf den ersten Blick gar nicht als solche erkennt. Dabei ist besonders entscheidend auf die jeweilige Situation einzugehen, in der sich das geliebte Haustier gerade befindet.

Mögliche Fehler beim Streicheln eines Hundes:

  • Der Hund wird aus für ihn bedrohlich wirkender Position von oben herab gestreichelt.
  • Der Vierbeiner wird im Gesicht gestreichelt, obwohl er das als unangenehm empfindet.
  • Den Hund umarmen, wobei er sich gefangen und in seinen Fluchtmöglichkeiten beschränkt fühlt.
  • Der Vierbeiner wird zum falschen Zeitpunkt gestreichelt

Ganz wichtig ist es, immer die Bedürfnisse des Haustieres in den Vordergrund zu stellen. Man darf jederzeit gern zu einer Schmuserunde einladen, den Hund aber auf keinen Fall dazu zwingen. Er muss die Chance haben, sich zurückzuziehen.

Die wenigsten Hunde mögen es, wenn man sie umarmt.
Die wenigsten Hunde mögen es, wenn man sie umarmt.  © 123RF/Soloway

Hunde richtig streicheln: So geht's

Wenn man die häufig gemachten Fehler vermeidet, ist man schon auf einem sehr guten Weg, seinen Kumpanen glücklich zu machen. Darüber hinaus muss man ein Gefühl dafür entwickeln, ihn zur richtigen Zeit an den richtigen Stellen zu streicheln.

Schließlich will man seinem vierbeinigen Freund etwas Gutes tun, ihn im besten Fall sogar richtig verwöhnen. Umso wichtiger, dass man auch darauf achtet, wie man ihn berührt.

Da sind nämlich Fingerspitzengefühl und ein gutes Auge gefragt. Wenn dem Hund etwas nicht gefällt, dann wird er seinen Kopf wegdrehen oder sogar komplett die Flucht ergreifen.

1. Wie Hunde am liebsten gestreichelt werden

Während man mit seinem Vierbeiner im freien tobt, darf man ihn ruhig auch mal enthusiastischer streicheln und knuddeln. Weil Hunde das aber nicht immer mögen, sollte in vielen anderen Situationen lieber zur ruhigeren Variante gegriffen werden.

Entspannte Hunde nicht mit wilden Bewegungen aus der Ruhe bringen

Vor allem dann, wenn sich der tierische Begleiter mal brav und ganz ruhig neben einen setzt, ist umsichtiges Handeln geboten. Sofern man vor lauter Freude und Stolz zu Klapsen neigt, lässt man das Tier mit seinen schnellen Bewegungen nur wieder unruhiger werden.

Stattdessen sollte man den Hund in entspannter Situation mit feinfühligem Streicheln belohnen oder ihm mit sanfter Stimme ein kleines Lob schenken.

2. An welchen Körperstellen Hunde gern gestreichelt werden

Wer schon länger mit einem Hund zusammen lebt, der hat sicherlich schon ein Gespür dafür entwickelt, was ihm ganz besonders gut gefällt.

Manche Hunde bringen dem Herrchen oder Frauchen sogar so viel Vertrauen entgegen, dass zum Bauch kraulen eingeladen wird. Dazu legt sich ein Hund mit dem Bauch nach oben vor die Person, von der er gern verwöhnt werden möchte.

Für all diejenigen, die nicht allzu oft mit Haustieren in Kontakt sind, haben wir ein paar Streichelzonen parat, für die eine große Mehrheit der Vierbeiner offen ist.

Gut zu wissen: Die Meisten mögen es, wenn sie seitlich am Hals, hinter den Ohren oder an den Flanken gestreichelt werden. Viele von ihnen haben darüber hinaus nichts gegen Berührungen am Rücken. Dabei sollte die Hand jedoch nur in die Richtung führen, in der das Fell wächst.

Wenn Hunde eine sehr gute Beziehung zu Menschen haben, dann lassen sie sich auch gern mal am Bauch kraulen.
Wenn Hunde eine sehr gute Beziehung zu Menschen haben, dann lassen sie sich auch gern mal am Bauch kraulen.  © 123RF/quintanilla

3. Wann sollte man Hunde streicheln?

Ja, auch der Zeitpunkt von Streicheleinheiten will weise gewählt sein. Man sollte Hunde niemals dazu zwingen, nur weil einem persönlich gerade danach ist. Wenn das Tier gerade auf keine andere Sache fokussiert ist oder sich sogar bewusst zu einem gesellt, dann spricht im Prinzip nichts gegen eine Kraul-Session.

Anders sieht das aus, sobald ein Hund beschäftigt ist. Dabei ist egal, ob er mit seiner Schnüffelnase gerade neues Terrain erkundet oder womöglich sogar eine Stresssituation herrscht.

Liegt ihr Fokus auf einer speziellen Sache, dann mögen es selbst die treusten Exemplare nicht, gestört zu werden. Auch dann nicht, wenn man bloß Gutes im Sinn hat.

Achtung: Sollte der vierbeinige Begleiter aufgewühlt sein oder bellen, weil er z. B. einen anderen Hund sieht oder es an der Tür klingelt, wird vom Streicheln dringend abgeraten. Selbst wenn der Mensch beruhigend wirken möchte, versteht der Wauwau das ganz anders. Er nimmt die Streichler nämlich als Belohnung wahr.

Fazit: Beim Streicheln von Hunden kommt es auf Timing und Gelassenheit an

Hunde richtig zu streicheln ist kein Hexenwerk, aber nichtsdestotrotz sollte man das Ganze nicht planlos machen. Hundehalter, die ihr Verhältnis zum Tier vertiefen wollen, müssen ihm genug Freiraum lassen und trotzdem auf dessen Bedürfnisse eingehen.

Das braucht Zeit und Geduld, wird dafür aber im Regelfall mit schönen gemeinsamen Schmuse-Momenten belohnt, in denen sich Besitzer und Hund wohlfühlen.

Titelfoto: 123rf/zinkevych

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