Hundefutter: Ist Trocken- oder Nassfutter besser für Hunde?

Sollte man lieber Trocken- oder Nassfutter füttern? Gibt es noch Alternativen? Wenn Du Dir diese Fragen stellst, bist Du hier genau richtig.

Beim Futter für Hunde kann man zwischen Nass- und Trockenfutter wählen.
Beim Futter für Hunde kann man zwischen Nass- und Trockenfutter wählen.  © 123rf/sharafmaksumov

Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Vierbeiner zu ernähren. Da stellt sich Hundebesitzern oft die Frage, welche Form der Ernährung denn nun die beste bzw. die gesündeste ist.

Das Thema Ernährung bei Hunden wird oft hitzig diskutiert und doch kommen Gesprächspartner in den meisten Fällen zu keinem Ergebnis.

Abgesehen von dem klassischen Trocken- und Nassfutter gibt es inzwischen viele verschiedene Arten, seinen Hund zu ernähren.

Können Hunde Farben sehen?
Hunderatgeber Können Hunde Farben sehen?

Neben den Fertigfuttermitteln kehren einige Hundehalter zu der ursprünglicheren Form von selbst gemachtem Futter oder dem Verfüttern von Resten zurück. Außerdem setzen sich immer mehr Halter mit der Rohfütterung auseinander und steigen auf diese Methode um.

Im Anschluss findest Du eine Übersicht über die verschiedenen Arten zu füttern und welche Vor- und Nachteile Trocken- und Nassfutter mit sich bringen.

Mehr Wissenswertes über Vierbeiner findest Du übrigens im Hunderatgeber.

Wichtig: Wenn Dein Hund sein Futter nicht verträgt und Beschwerden hat, solltest Du mit Deinem Hund unbedingt zu einem Tierarzt gehen. Hinter Beschwerden können Allergien, Unverträglichkeiten oder auch Mängel stecken, die schnellstmöglich behandelt werden sollten.

Trockenfutter für Hunde: Vor- und Nachteile

Trockenfutter ist ein Fertigfuttermittel, das besonders durch die einfache Verfütterung von vielen Hundehaltern gerne gefüttert wird. Im Handel gibt es unzählige Anbieter und verschiedenste Sorten.

Vorteile von Trockenfutter:

  • Einfach zu verfüttern
  • Kein hoher Zeitaufwand
  • Preiswerte Varianten
  • Genaue Nährstoffangaben
  • Geruchsneutral
  • Gut zu lagern

Nachteile von Trockenfutter:

  • Industriell verarbeitet
  • Teilweise hoher Getreideanteil
  • Eventuell Konservierungsstoffe
  • Oft chemisch hergestellte Vitamine
  • Geringer Wasseranteil - Hund muss ausreichend trinken
  • Kann Futterallergien fördern

Die verschiedenen Trockenfutter unterscheiden sich oft stark in ihrer Qualität. Viele Anbieter verzichten inzwischen auf Getreide sowie Konservierungsstoffe und setzen auf möglichst qualitative Zutaten. Diese entscheiden nämlich darüber, ob ein Futter gesund oder ungesund ist.

Das Trockenfutter für Hunde hat einen sehr geringen Wasseranteil, daher sollte immer genügend Trinkwasser zur Verfügung stehen.
Das Trockenfutter für Hunde hat einen sehr geringen Wasseranteil, daher sollte immer genügend Trinkwasser zur Verfügung stehen.  © 123RF/oksanalyskova

Welches ist das beste Trockenfutter für Hunde?

Diese Frage sollte von jedem Hundebesitzer individuell beantwortet werden.

Hier kommt es nicht nur auf die Inhaltsstoffe an, sondern auch auf den individuellen Geschmack der Fellnase. Allerdings kann jeder Halter darauf achten, dass das Futter möglichst getreidefrei und frei von Konservierungsstoffen ist.

Wie viel Trockenfutter pro Tag?

Wie viel Trockenfutter pro Tag verfüttert werden sollte, hängt vom Futter, dem Gewicht und Alter des Vierbeiners ab.

Welpen verbrauchen beispielsweise mehr Energie und benötigen ein reichhaltigeres Futter als alte Hunde. Bei den meisten Futteranbietern findet man genaue Angaben auf der Verpackung.

Sollte das nicht der Fall sein, können Hundebesitzer sich an dem Fettgehalt des Futters orientieren. So kann man zum Beispiel den Fettgehalt des neuen Futters mit dem des alten vergleichen. Sind beide Anteile ungefähr gleich, kann die gleiche Menge verfüttert werden. Weitere Anhaltspunkte sollten in jedem Fall wie gesagt das Alter bzw. der Energieverbrauch und das Gewicht der Fellnase sein.

Auch an dem Erscheinungsbild des Hundes können sich Halter orientieren. Nach einem Futterwechsel sollte man besonders auf Veränderungen achten und den Hund regelmäßig wiegen.

Nassfutter für Hunde: Vor- und Nachteile

Viele Hundebesitzer nehmen an, dass Nassfutter schlechter für ihre Vierbeiner ist als Trockenfutter. Das ist allerdings ein Irrtum. Es kommt lediglich auf die Vorlieben des Hundes an und darauf, ob ein Futter bedarfsdeckend ist und die Fellnase mit ausreichend Nährstoffen versorgt.

Vorteile von Nassfutter:

  • Wenig Zeitaufwand
  • Preiswerte Varianten
  • Genaue Nährstoffangaben
  • Geschlossene Dosen sind lange haltbar
Nachteile von Nassfutter:
  • Offenes Futter ist schnell verderblich
  • Teilweise hoher Getreideanteil
  • Eventuell Konservierungsstoffe
  • Oft chemisch hergestellte Vitamine
  • Kann Futterallergien fördern

Auch zwischen den verschiedenen Nassfutter-Anbietern gibt es sehr große qualitative Unterschiede. Daher ist auch Nassfutter nicht generell als schlecht oder gut zu bewerten. Hundehalter sollten sich hier wie auch beim Trockenfutter genau über die Inhaltsstoffe und Nährstoffzusammensetzung informieren.

Das Nassfutter für Hunde ist in geschlossenen Dosen lange haltbar. Offene Dosen müssen allerdings kühl gelagert werden, denn Nassfutter ist schnell verderblich.
Das Nassfutter für Hunde ist in geschlossenen Dosen lange haltbar. Offene Dosen müssen allerdings kühl gelagert werden, denn Nassfutter ist schnell verderblich.  © 123rf/jirkaejc

Welches ist das beste Nassfutter für Hunde?

Das beste Nassfutter für den Hund sollte seinen individuellen Bedürfnissen gerecht werden.

Genau wie beim Trockenfutter können Hundehalter auch beim Nassfutter darauf achten, dass es möglichst getreidefrei und frei von Konservierungsstoffen ist.

Wie viel Nassfutter pro Tag?

Bei Nassfutter verhält es sich wie bei Trockenfutter. Auch hier spielen vor allem die Zusammensetzung des Futters, das Alter und Gewicht der Fellnase die entscheidende Rolle.

Ebenfalls gilt hier: Je höher der Fettanteil des Futters, desto kleiner fällt die Futtermenge aus. In den meisten Fällen findet man auf der Rückseite der Verpackung genaue Angaben zu der optimalen Futtermenge.

Um sicherzugehen, dass die Menge optimal ist, sollte man nach einem Futterwechsel besonders auf Veränderungen achten und den Hund regelmäßig wiegen.

Ob trocken oder nass: Was macht ein gutes Fertigfutter für Hunde aus?

Das richtige Futter für Deinen Hund sollte nicht nur gesund sein, sondern ihm auch schmecken.
Das richtige Futter für Deinen Hund sollte nicht nur gesund sein, sondern ihm auch schmecken.  © 123RF/chalabala
  • Getreidefrei
  • Ohne Konservierungsstoffe
  • Genaue Angaben zu den Inhaltsstoffen
  • Ausreichend Nährstoffe
  • Bedarfsdeckend (genügend Rohprotein und Rohfett)
  • Genügend Ballaststoffe (Rohfasern)

Alternativen zum klassischen Fertigfutter

Neben dem Fertigfutter gibt es noch zwei weitere Alternativen, die immer beliebter bei Hundebesitzern werden.

1. Selbst gemachtes Hundefutter

Der Trend des selbst gemachten Hundefutters nimmt immer mehr zu. Allerdings gehen einige Hundehalter dahin zurück, ihren Vierbeinern lediglich menschliche Essensreste zu verfüttern. Davon sollte jedoch in jedem Fall abgesehen werden, denn die Gewürze und die Zubereitung sind nichts für die empfindliche Verdauung der Fellnasen. Außerdem gibt es viele Lebensmittel, die für Hunde giftig sind.

Vorteile von selbst gemachtem Hundefutter:

  • Inhaltsstoffe sind bekannt
  • frische und hochwertige Zutaten
  • Individuell anpassbar
  • Hunde reagieren oft gut auf das Futter
Nachteile von selbst gemachtem Hundefutter:
  • Zeitaufwendig
  • Großer Aufwand bei der Lagerung
  • Wissen erforderlich
  • Keine genauen Nährstoffangaben - Mangelerscheinungen möglich

Selbst gemachtes Futter ist definitiv keine schlechte Alternative. Jedoch erfordert diese einiges an Wissen, um eine nährstoffreiche und bedarfsdeckende Ernährung zu ermöglichen. In jedem Fall sollten sich Halter im Vorfeld in einer Tierarztpraxis beraten lassen.

Immer mehr Halter setzen sich mit der Fütterung von Hunden auseinander und machen das Futter selber.
Immer mehr Halter setzen sich mit der Fütterung von Hunden auseinander und machen das Futter selber.  © 123rf/blechonock

2. B.A.R.F. - Rohfütterung

B.A.R.F. bzw. die Rohfütterung von Hunden soll der natürlichen Futteraufnahme so nah wie möglich kommen. Dabei wird vor allem rohes Fleisch, Gemüse, Obst und Getreide verfüttert. Auf Fertigfutter wird beim B.A.R.F. komplett verzichtet.

Vorteile von B.A.R.F.:

  • Inhaltsstoffe sind bekannt
  • Frische und hochwertige Zutaten
  • Individuell anpassbar
  • Hunde reagieren oft gut auf das Futter
  • Schlingen von Futter ist nicht möglich

Nachteile von B.A.R.F.:

  • Zeitaufwendig
  • Schwer zu lagern
  • Geruchsintensiv
  • Wissen erforderlich
  • Keine genauen Nährstoffangaben - eventuelle Mängel
  • Kostspielig

Wichtig: Die Rohfütterung birgt auch ein Risiko, benötigt ein ausführliches Wissen und sollte nicht unüberlegt erfolgen. Am besten sollten sich Halter wie auch beim selbst gemachten Futter in einer Tierarztpraxis beraten lassen.

Vegetarisches & veganes Hundefutter

Vegetarisches und auch veganes Hundefutter gibt es als Fertigfuttermittel, kann aber auch selbst hergestellt werden. Wie man seinen Hund erfolgreich pflanzlich ernähren kann, findest Du hier: veganes Hundefutter.

Fazit: Trocken- oder Nassfutter - wichtig sind die Nährstoffe

Es gibt kein Futter, das in jedem Fall gesünder ist als das andere.

Sofern ein Futter alle Nährstoffe abdeckt und dem individuellen Gesundheitszustand des Hundes angepasst ist, sollten Hundebesitzer bei der Entscheidung vor allem abwägen, wie viel Zeit sie in die Futterherstellung für ihre Fellnase investieren können und was ihrem Vierbeiner am besten schmeckt.

Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass es zwischen den verschiedenen Arten von Futter sowie den verschiedenen Sorten große Qualitätsunterschiede gibt. Daher sollten Hundebesitzer ein neues Futter nicht im Allgemeinen nach Aufbereitung unterscheiden, sondern vor allem nach den Inhaltsstoffen und Nährwerten.

Titelfoto: 123rf/sharafmaksumov

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