Hundeohren reinigen: So kann man Hunde vor Krankheiten schützen

Die Ohren von Hunden sind empfindlich: Damit Dein Vierbeiner gesund bleibt, darf man eine entsprechende Pflege nicht vernachlässigen. Wie genau man Hundeohren reinigen sollte, verrät der TAG24-Hunderatgeber.

Bei Rassen mit Schlappohren sollte man auf jeden Fall die Hundeohren reinigen und pflegen.
Bei Rassen mit Schlappohren sollte man auf jeden Fall die Hundeohren reinigen und pflegen.  © Collage: 123RF/Lightfieldstudios & Unsplash/Kyle Smith

Dein Hund kratzt sich am Ohr, schüttelt seinen Kopf oder richtet ständig die Schnauze nach oben? Dies können Anzeichen für eine ernstzunehmende Erkrankung der Hundeohren sein.

Entzündungen, Milben oder Hefepilz: Die Hundeohren zu reinigen, kann vielerlei Krankheiten vermeiden. Jedoch sollte man hierbei besonders vorsichtig mit den sensiblen Ohren des Hundes umgehen.

Hundeohren reinigen sich übrigens eigentlich von ganz allein. Ist das Milieu im Hundeohr jedoch durch äußere Reize, Entzündungen oder Ungeziefer gestört, benötigt es zusätzliche Reinigung und Pflege. Neben Produkten aus dem Zoohandel kann man hierbei durchaus auch zu Hausmitteln greifen.

Je nach Rasse benötigen Hundeohren besonders viel Aufmerksamkeit. So gibt es z. B. Unterschiede zwischen Schlappohren und kurzen Ohren sowie unter den verschiedenen Felltypen.

Wie das Ohrenreinigen bei Hunden richtig funktioniert, erfährst Du im Folgenden.

Weitere hilfreiche Tipps und Tricks für einen gesunden und glücklichen Hund gibt's im Themenbereich zu "Hundegesundheit".

Achtung: Die Ohren eines Hundes sind stark gerötet und entzündet oder man vermutet einen Befall von Ungeziefer wie Milben? Dann sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden.

Infos für Schnellleser:

  • Hundeohren reinigen sich von selbst.
  • Je nach Rasse ist das Reinigen der Ohren unterschiedlich aufwendig.
  • Fehlende Pflege führt zu Krankheiten.
  • Ohrenpflege muss vorsichtig vorgenommen werden.
  • Produkte aus dem Tierbedarf erleichtern die Ohrenpflege.
  • Hausmittel können durchaus helfen.
  • Im Zweifelsfall sollte man zum Tierarzt gehen.

So sollte man Hundeohren reinigen und pflegen

Das regelmäßige Reinigen der Hundeohren kann Krankheiten und Entzündungen vorbeugen. Die Häufigkeit der Ohrenreinigung richtet sich hierbei nach der Rasse und möglichen Vorerkrankungen wie beispielsweise Allergien.

Während im Normalfall eine wöchentliche bis monatliche Reinigung der Hundeohren ausreicht, erfährst Du im Anschluss, welche Hunderassen mehr Aufmerksamkeit bei der Ohrenpflege benötigen.

3 Methoden der Ohrenreinigung bei Hunden

Um Hundeohren zu reinigen, sollte man auf fusselfreie Baumwoll- oder Leinentücher setzen.
Um Hundeohren zu reinigen, sollte man auf fusselfreie Baumwoll- oder Leinentücher setzen.  © 123rf/mykeyruna

Für die richtige Ohrenreinigung beim Hund gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:

1. Mit einem Baumwolltuch: Wichtig ist hierbei, dass das Tuch fusselfrei ist. Das Baumwolltuch wird zunächst mit lauwarmem Wasser angefeuchtet und dann um einen Finger gewickelt. Nun wischt man vorsichtig die innere Ohrmuschel des Hundes aus und entfernt das Ohrenschmalz. Dieses zeigt sich im Hundeohr als braunes Sekret.

2. Mit flüssigem Ohrreiniger: Diesen kann man im Zoobedarf oder Tierfachgeschäft kaufen. Je nach Gebrauchsanweisung wird flüssiger Ohrreiniger in das Hundeohr getropft und dann vorsichtig eingeknetet. Der Reiniger weicht das vorhandene Schmalz auf. Sobald der Hund sich schüttelt, wird der Dreck raus gewedelt. Alternativ kann man Rückstände ebenfalls mit einem feuchten Baumwolltuch abwischen.

3. Mit Ohrreiniger-Pads: Diese findet man ebenfalls im Zoohandel. Die reinigenden Pads sind mit pflegenden Wirkstoffen wie Aloe Vera versehen und lösen so den festsitzenden Dreck im Hundeohr. Das Pad kann man sich je nach Größe ebenfalls um den Finger wickeln und damit vorsichtig das Hundeohr auswischen.

Natürlich sollte man bei der Ohrhygiene auch auf ein regelmäßiges Entfernen von Fell im Gehörgang achten. Dies kann man mit etwas Übung und Vorsicht selbst erledigen oder alternativ beim Tierarzt oder Hundefriseur durchführen lassen.

Hundeohren säubern: Diese 3 Fehler sollte man vermeiden

1. Der Zeitpunkt:

Wenn man Hundeohren reinigen will, sollte man stets vorsichtig vorgehen. Ist der Hund unruhig oder zappelt wild herum, können schnell Verletzungen entstehen. Daher ist es wichtig, den richtigen Moment abzupassen. Ist Dein Hund kein Freund von ausgiebiger Pflege, dann sind die Ohrentropfen vermutlich das bessere Reinigungsmittel für Euch.

2. Wattestäbchen:

Wattestäbchen können das Hundeohr schwer verletzen. Ob zu tief in den Gehörgang gesteckt oder abgerutscht, weil der Hund sich schüttelt: Statt Wattestäbchen sollte man auf ein fusselfreies Baumwolltuch setzen.

3. Putzintensität:

Man sollte das Baumwolltuch oder das Pad zum Reinigen ganz vorsichtig über die Ohrmuschel gleiten lassen. Drücke hierbei nie zu fest auf oder wische hektisch hin und her.

Tipp: Lass den Reiniger lieber noch etwas einweichen, falls sich Verunreinigungen als zu hartnäckig erweisen.

Hundeohren mit Hausmitteln sauber machen

Hundeohren lassen sich auch mit Hausmitteln säubern. Um das Ohr zu reinigen, kann man auf folgende natürliche Wirkstoffe setzen:

  • Kokosöl
  • Olivenöl
  • Aloe Vera

Zum Auftragen sollte man auch bei diesen Mitteln ein fusselfreies Baumwolltuch benutzen. Mit Kokosöl lassen sich übrigens nicht nur Hundeohren reinigen, sondern auch Ungeziefer wie Zecken und Flöhe fern halten.

Bei vernachlässigter Ohrenpflege kann es zu verschiedenen Krankheiten kommen.
Bei vernachlässigter Ohrenpflege kann es zu verschiedenen Krankheiten kommen.  © 123rf/megaflopp

So erkennt man Krankheiten im Hundeohr

Der Hund kratzt sich ständig im Ohr, schüttelt den Kopf oder versucht sich die Pfoten ins Ohr zu stecken? Dies können Anzeichen einer Erkrankung sein. Bei vernachlässigter Hygiene können im Gehörgang Entzündungen entstehen, die im schlimmsten Fall zum Gehörverlust führen können.

Zudem sollte man stets auf Ungeziefer achten wie Zecken, Flöhe oder Milben. Auch der Geruch kann Aufschluss über eine Erkrankung im Hundeohr geben. Riecht das Ohr stark süßlich oder befindet sich in den Hundeohren schwarzer Dreck? Dann kann es sich um einen Hefepilz im Hundeohr handeln.

Folgende Krankheiten können sich im Ohr des Hundes breitmachen:

  • bakterielle Entzündungen
  • Juckreiz/Kratzen
  • Zecken
  • Grannen (besonders im Sommer und Herbst)
  • Milben
  • Entzündungen
  • Hefepilze /Pilze
  • Allergien auf Futter oder Umweltreize

Mit etwas Übung kann man Zecken im Hundeohr selbst entfernen. Auch Flöhe können im Anfangsstadium zu Hause bekämpft werden.

Achtung: Wenn man sich bei der Behandlung oder der Ursache von Beschwerden unsicher ist, sollte man auf Nummer sicher gehen und einen Tierarzt aufsuchen.

Ohrenmilben beim Hund erkennt man anhand der kleinen schwarzen Punkte in der Ohrmuschel.
Ohrenmilben beim Hund erkennt man anhand der kleinen schwarzen Punkte in der Ohrmuschel.  © 123rf/zhenulka

Hundeohren reinigen: Diese Rassen brauchen besonders viel Pflege

Wie oft man Hundeohren reinigen sollte, hängt sowohl von der Rasse als auch vom Grad der Verschmutzung ab.

Bichon Frisé und Pudel

Besitzt man einen Hund mit lockigem Fell wie einen Bichon Frisé oder einen Pudel, sollte man die Ohren regelmäßig auf Fell im Gehörgang untersuchen. Die lockige Haarstruktur verbunden mit normalem Ohrenschmalz kann bei ihnen schnell zu einer Entzündung führen, welche den Gehörgang im wahrsten Sinne des Wortes verstopft.

Dackel, Beagle und Co.

Bei Hunden mit Knick- oder Hängeohren wie Bassets, Dackel oder Beagle ist die Gefahr größer, dass Ungeziefer oder Pflanzenteile wie Grannen aufgelesen werden. Daher sollte hier ein täglicher Check des Hundeohres erfolgen.

Hunde mit Allergien

Neigt ein Hund zu Allergien, dann sollte man auch bei ihm nicht vergessen, die Ohren täglich zu reinigen. So ist man auf der sicheren Seite.

Fazit: Ohrenschmalz und Fell sollte man aus Hundeohren entfernen

Hundeohren reinigen sich grundsätzlich von selbst. Trotzdem sollte man regelmäßige Checks durchführen und überschüssiges Ohrenschmalz sowie Fell entfernen und das Hundeohr auf Krankheitssymptome und Ungeziefer absuchen.

So bleibt das Hundeohr dauerhaft gepflegt und der geliebte Vierbeiner vor Krankheiten geschützt. Und das Beste daran: Man braucht dazu nicht mehr als lauwarmes Wasser und ein fusselfreies Tuch.

Titelfoto: Collage: 123RF/Lightfieldstudios & Unsplash/Kyle Smith

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