Besondere Hunde: 10 Hunderassen mit speziellen Eigenschaften

Golden Retriever, Dackel, Pudel und Chihuahua kennt fast jeder, aber nur wenige kennen Rassen wie Sloughi, Mudi oder Västgötaspets. Sie zählen zu den besonderen Hunderassen und sind nicht nur vielen kein Begriff, sondern verblüffen auch mit besonderen Eigenschaften wie sechs Zehen, öligem Fell oder einer Doppelnase.

Weitere Listen und Infos zu Merkmalen unter: Hunderassen.

Welche Hunderassen sind besonders?

Sich einen Neuguinea-Dingo als Haustier zu halten, ist eher ungewöhnlich.
Sich einen Neuguinea-Dingo als Haustier zu halten, ist eher ungewöhnlich.  © 123RF/auborddulac

Grundsätzlich hat jede Hunderasse ihre Besonderheiten, welche bei der Pflege und Erziehung zu beachten sind.

Manche Hunde wie der Neuguinea-Dingo sind körperlich und charakterlich jedoch so ungewöhnlich, dass sie nur in Einzelfällen als Haustiere gehalten werden.

Hinzu kommt, dass die verschiedenen Hundetypen zum Teil noch nicht offiziell als eigenständige Hunderasse anerkannt und nur in bestimmten Regionen auf der Welt bekannt sind.

Zehn außergewöhnliche Hunderassen, die nicht jeder kennt, werden Dir in diesem Artikel vorgestellt.

Hinweis: Wer sich einen Hund anschaffen möchte, sollte sich vorab informieren, welche Kosten, Bedürfnisse, Gesetze und mögliche Krankheiten die jeweilige Rasse betreffen.

1. Norwegischer Lundehund

Da der Norwegische Lundehund aussieht wie ein Fuchs, wird er auch Fuchshund genannt.
Da der Norwegische Lundehund aussieht wie ein Fuchs, wird er auch Fuchshund genannt.  © 123RF/capturelight

Eine besondere Hunderasse, die oft für einen Mischling gehalten wird, ist der Norwegische Lundehund. Da Vertreter dieser Rasse Füchsen ähneln, werden sie auch Fuchshunde genannt.

Das Wort "Lunde" ist die norwegische Bezeichnung für Papageientaucher. Die Lundehunde wurden ursprünglich für die Jagd auf ebenjene Vögel gezüchtet, was sich vor allem in ihrer Anatomie widerspiegelt.

Die Schultergelenke der Lundehunde sind äußerst beweglich, sodass sie ihre Vorderbeine um 90 Grad zur Seite drehen können. Außerdem können sie ihre Ohren zum Tauchen und Graben schließen. Ebenso auffällig ist, dass sie sechs Zehen an jedem Fuß sowie bis zu acht Ballen besitzen, was sie sehr trittsicher macht. Auch fehlen vielen Hunden dieser Rasse Backenzähne, um erbeutete Tiere unbeschadet transportieren zu können.

Da man Papageientaucher nicht mehr jagt, ist auch die Zahl der norwegischen Lundehunde zurückgegangen. Der heutige Bestand beruht auf fünf Tieren, mit denen der norwegische Ort Måstad die Rasse vorm Aussterben bewahrt hat. Eine Folge des kleinen Genpools ist, dass die Rasse anfällig für das sogenannte Lundehundsyndrom, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, ist.

Norwegische Lundehunde sind unkomplizierte, handliche und selbstständige Vierbeiner, die viel Energie und damit ein hohes Aktivitätslevel besitzen, welches ihre Halter unbedingt berücksichtigen sollten.

2. Otterhund

Otterhunde sind unermüdlich und brauchen sehr viel Bewegung.
Otterhunde sind unermüdlich und brauchen sehr viel Bewegung.  © 123RF/madrabothair

Ein besonderer Jagdhund, der speziell für die Jagd auf ganz bestimmte Beutetiere gezüchtet wurde, ist der Otterhund bzw. Otterhound oder auch "Otti".

Diese Hunderasse aus Großbritannien diente im 19. Jahrhundert der Jagd auf Fischotter, welche zum Schutz von Gewässern, zum Zeitvertreib oder für das Fell der Otter betrieben wurde.

Die großen und robusten Hunde können stundenlang im Wasser jagen und sind auch an Land extrem ausdauernd. Ihr Pfoten sind groß und ihr raues Fell ist ölig, was die Bewegung im Wasser erleichtert. Außerdem besitzen Otterhunde einen außergewöhnlich guten Geruchssinn.

Da sie ihrer eigentlichen Aufgabe, der Otterjagd, aufgrund von Artenschutz nicht mehr nachkommen müssen, werden sie nicht mehr so viel gezüchtet.

Wer jedoch einen freundlichen, kinderlieben, fröhlichen und selbstbewussten Hund möchte, der für jede Aktivität zu haben ist, findet in einem Otterhund den passenden Begleiter. Man sollte aber bedenken, dass diese Rasse viel Beschäftigung und Bewegung benötigt.

3. Sloughi

Ein wertvoller Gefährte mit einer eleganten Ausstrahlung ist der Sloughi.
Ein wertvoller Gefährte mit einer eleganten Ausstrahlung ist der Sloughi.  © 123RF/sarosa

Als besonders edel, grazil und stilvoll werden Sloughis bezeichnet. Die Arabischen Windhunde sind eine sehr alte Hunderasse und stammen aus den nordafrikanischen Territorien von Marokko, Tunesien und Algerien.

Die vierbeinigen "Söhne und Töchter der Wüste" wurden als Begleiter für die Hetzjagd der Beduinen gezüchtet und gehörten zu den wertvollsten Besitztümern ihrer Halter. Im Gegensatz zu anderen Hunderassen gelten Sloughis in ihrer Heimat auch heute noch als rein.

Arabische Windhunde zeichnen sich durch ihren schlanken und windschnittigen Körper aus. Sie haben einen langen Hals und einen anmutigen Kopf.

Meist wirken die Hunde etwas melancholisch und traurig, aber mit etwas Erfahrung kann man ihre wirkliche Stimmung an ihrer Mimik ablesen.

Ein Sloughi eignet sich als Hund für sportliche Familien, denn er benötigt ein festes soziales Umfeld und viel Bewegung. Wer ihm das bieten kann, hat mit dem Sloughi einen feinfühligen, sanften und verschmusten Gefährten.

4. Neuguinea-Dingo

Der Neuguinea-Dingo wird selten in Privathaushalten gehalten.
Der Neuguinea-Dingo wird selten in Privathaushalten gehalten.  © 123RF/aussieflash

Eine richtige Besonderheit ist der Neuguinea-Dingo, der als verwilderter Haushund eingestuft und auch Hallstromhund, Urwalddingo oder Neuguineahund genannt wird.

Diese Hunde stammen aus den Urwäldern Neuguineas, wo sich der Bestand möglicherweise mit anderen Haushunderassen vermischt hat. Über ihre natürliche Lebensweise ist nur wenig bekannt.

Ihr einzigartiger Körperbau beruht wahrscheinlich auf der eiweißarmen Ernährung. Neuguineahunde sind klein, haben kurze Beine und ein elastisches Rückgrat, sodass sie ihre Beine seitlich um an die 90 Grab abspreizen können. Außerdem können sie ihre Pfoten verdrehen, was ihnen beim Klettern hilft.

Von Menschen gehalten werden diese aufgeweckten Hunde häufig in Zoos und selten in Privathaushalten. Möchte man einen Neuguinea-Dingo als Haustier, dann muss dieser von Geburt an Kontakt zu Menschen gehabt haben. Anderenfalls ist keine bindende Beziehung zwischen Mensch und Tier mehr möglich.

Charakteristisch für den Neuguinea-Dingo ist sein schreiartiges Geheul, weshalb man ihn auch singenden Hund nennt. Die markanten Laute erinnern manchmal an Jodeln.

5. Catalburun

Viele Blicke auf sich zieht die Hunderasse Catalburun. Das typische und auch namensgebende Merkmal dieser Hunderasse ist eine gespaltene Nase. Das Wort Catalburun ist Türkisch und bedeutet Gabelnase.

Gezüchtet wurde der Catalburun als Vorstehhund für die Jagd auf Rebhühner und andere Wildvögel. Von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist die verhältnismäßig seltene Rasse jedoch noch nicht anerkannt.

Die Doppelnase verdankt diese Hunderasse einem Gendefekt, welcher zur Spaltung des Nasenknochens. Besser riechen als andere Hunde kann der Catalburun aber nicht. Das restliche Aussehen des Hundes variiert innerhalb der Rasse.

Als ursprünglicher Jagdhund braucht der Catalburun viel Bewegung. Die Tiere sind freundlich, intelligent, selbstbewusst, loyal, dominant, territorial und beschützend.

Der ausgeprägte Schutztrieb und der Jagdtrieb machen den Catalburun ungeeignet für Anfänger.

6. Mudi

Ein Mudi ist sehr selbstständig, aber durchaus bereit, sich zu unterwerfen.
Ein Mudi ist sehr selbstständig, aber durchaus bereit, sich zu unterwerfen.  © 123RF/ovanes81

Außerhalb Ungarns kaum bekannt ist die Hunderasse Mudi, welche nach einem dem Typ besonders entsprechenden schwarzen Rüden namens Mudi benannt wurde.

Diese mittelgroßen Arbeitshunde mit wachsamem Blick werden vor allem als Hütehunde für Schafe, Rinder und sogar Pferde eingesetzt. Da diese Hunde sehr robust, selbstständig, intelligent und gelehrig sind, treiben sie die Herde auch alleine aufs Feld und holen sie abends wieder zurück.

Trotz ihrer Selbstständigkeit ordnen sich die Ungarischen Hütehunde ihren Haltern problemlos unter. Wenn man anerkennt, dass der Hund relativ viel bellt sowie viel Beschäftigung und immer eine gewisse Eigenständigkeit benötigt, dann bekommt man durch den Mudi einen loyalen, feinfühligen und unermüdlichen Gefährten.

Ein Mudi ist der ideale Begleiter für sportliche Menschen, die sich auch gerne in so manches Abenteuer stürzen.

Gut zu wissen: Bei der Hunderasse Mudi ist es normal, dass manche Tiere mit einer natürlichen Stummelrute auf die Welt kommen.

7. Kanaan-Hund

Mit dem Kanaan-Hund kann man maximal eine Beziehung auf Augenhöhe führen.
Mit dem Kanaan-Hund kann man maximal eine Beziehung auf Augenhöhe führen.  © 123rf/packshot

Zu den ältesten Hunderassen der Welt zählt der Kanaan-Hund. Die Hunderasse gehört zur Gruppe der Pariahunde, wobei es sich um sehr ursprüngliche Hunde handelt, die in der näheren Umgebung von menschlichen Siedlungen im afrikanisch-asiatischen Raum leben, jedoch weder gefüttert noch in einer anderen Form von Menschen gefördert werden.

Äußerlich sind Kanaan-Hunde perfekt an ihre Lebensbedingungen angepasst. Ihr dichtes Fell, dessen Farbvielfalt von Sandfarben bis hin zu Rot sowie Schwarz reicht und damit der Umgebung entspricht, weist Schutz und Kälte ab. Der Körper der mittelgroßen Tiere ist quadratisch und kräftig gebaut.

Kanaan-Hunde sind sehr instinktiv, selbstständig, intelligent, skeptisch und wachsam. Man kann einen Kanaan auch als Familienhund halten, muss sich aber anstrengen, um eine vertrauensvolle Beziehung zum Tier aufzubauen. Aus diesem Grund ist diese besondere Hunderasse nur etwas für erfahrene Hundehalter.

Schafft man es, sich das Vertrauen des Kanaan-Hundes zu erarbeiten, dann bekommt man einen Partner auf Augenhöhe. Seinem Halter unterordnen wird sich dieser Hund niemals.

8. Kaukasischer Owtscharka

Nur, wer der Kraft und dem Wesen des Kaukasischen Owtscharkas gewachsen ist, sollte diesen halten.
Nur, wer der Kraft und dem Wesen des Kaukasischen Owtscharkas gewachsen ist, sollte diesen halten.  © 123RF/aleksander2020

Wie ein kleiner Bär sieht der Kaukasische Owtscharka aus, weshalb er auch Russischer Bärenhund genannt wird. Die Hunderasse ist sehr alt.

Gezüchtet wurde diese Hunderasse als Herdenschutz- bzw. Schäferhunde, welche vor allem in der ehemaligen UdSSR bis an die Grenzen des Irans und der Türkei eingesetzt wurden. Besonders beliebt sind diese Hunde im Kaukasus zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer, wo die Owtscharkas auch Steppenkaukasen und Bergkaukasen genannt werden.

Um seine Aufgaben als Schäferhund selbstständig zu erfüllen, besitzt der Kaukasische Owtscharka enorme Kraft und einen robusten Körper, der Kälte, Wind und Regen problemlos aushält. Hinzu kommt die beachtliche Größe, sodass der Owtscharka auch gegen Wölfe, Bären und andere Wildtiere kämpfen kann.

Sein ausgeprägter Schutztrieb macht ihn zu einem zuverlässigen und loyalen Wachhund, welcher aber auch gefährlich werden kann. Die Haltung eines Kaukasischen Owtscharkas empfiehlt sich somit nur für erfahrene Hundebesitzer.

Da der selbstbewusste und unabhängige Kaukasische Owtscharka seinen Menschen nicht unbedingt gefallen will bzw. muss, fällt es ihm schwer, sich unterzuordnen.

9. Västgötaspets

Die kurzen Beine des Västgötaspets machen ihn unter den nordischen Hunden zu einer Ausnahme.
Die kurzen Beine des Västgötaspets machen ihn unter den nordischen Hunden zu einer Ausnahme.  © 123RF/capturelight

Eine kleine Ausnahme unter den nordischen Hunden ist die Rasse Västgötaspets, welche auch als Schwedischer Wallhund oder Schwedischer Schäferspitz bekannt ist.

Im Gegensatz zu anderen nordischen Hunden hat der Västgötaspets kurze Läufe. Auch ist der Körper eher lang als hochgewachsen. Weitere Besonderheiten sind die sehr beweglichen Ohren.

Gezüchtet wurde die Hunderasse ursprünglich als Hütehunde und Rattenfänger. Als die Nachfrage zurückging, wären die Schwedischen Wallhunde beinahe ausgestorben. Für den Erhalt hauptverantwortlich ist die Region Västgöta-Ebene in der Provinz Västergötland, wonach die Rasse dann auch offiziell benannt wurde.

Meist werden Västgötaspets als Hof- oder Begleithunde gehalten. Die Tiere sind sehr ausdauernd, mutig, bellfreudig und energiegeladen, weshalb sie viel Bewegung brauchen.

10. Louisiana Catahoula Leopard Dog

Möchte man einen Louisiana Catahoula Leopard Dog, dann sollte man nicht nur auf das Äußere achten.
Möchte man einen Louisiana Catahoula Leopard Dog, dann sollte man nicht nur auf das Äußere achten.  © 123RF/alekta

Eine außerordentlich schöne Hunderasse, welche in Europa noch recht selten gehalten wird, ist Catahoula Leopard Dog aus dem Südosten der USA. Die Rasse ist nicht von der FCI anerkannt.

Das Wort Catahoula entstammt der Sprache des nordamerikanischen Volkes Choctaw, die die Hunde als Gebrauchshunde gehalten haben. Die genaue Bedeutung ist unklar. Weil der Catahoula seit 1979 der offizielle Staatshund des US-Bundesstaates Louisiana ist, wird er auch Louisiana Catahoula genannt.

Anders als der Name Leopard Dog vermuten lässt, sind nicht alle Catahoulas gefleckt. Die Tiere gibt es in zahlreichen Farbvarianten. Wichtig ist, dass der Weißanteil im Fell nicht mehr als 70 Prozent beträgt. Viele Tiere haben auch verschiedenfarbige Augen.

Ursprünglich wurden die kräftigen Catahoulas als Arbeitshunde in der Landwirtschaft zum Treiben der Herden sowie für die Jagd auf Wildschweine und Waschbären eingesetzt. Aus diesem Grund sind die Tiere sehr selbstständig, sportlich und ausdauernd.

Möchte man einen Louisiana Catahoula Leopard Dog halten, dann sollte man bereits Kenntnisse in der Hundeerziehung besitzen. Die Tiere sind selbstbewusst, klug und mutig, weshalb sie eine sichere Führung brauchen.

Fazit: Besondere Hunderassen sind anspruchsvoll

Oft ist es die Kombination aus körperlichen Eigenschaften und Charakterzügen, welche eine Hunderasse in jeder Hinsicht besonders macht.

Wer sich für einen außergewöhnlichen Hund entscheidet, sollte sich vor der Anschaffung umfangreich über die Merkmale und Eigenheiten der Rasse informieren, um seinen Bedürfnissen gerecht werden zu können.

Titelfoto: 123RF/auborddulac

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