Hunderassen für Berufstätige: So klappt's mit Hund trotz Arbeit
Kann man einen Hund halten, wenn man berufstätig ist? Ja, das geht. Man sollte aber möglichst auf eine Hunderasse für Berufstätige setzen und noch weitere Aspekte beachten. Wie man beides unter einen Hut bekommt, erklärt TAG24 mit praktischen Tipps und wichtigen Infos.
Die wichtigsten Infos für Schnellleser:
- Berufstätige, die im Homeoffice arbeiten können oder ihr Tier mit zur Arbeitsstelle nehmen können, haben es deutlich leichter. Wer das nicht kann, muss einiges beachten.
- Vor, während und nach der Arbeit solltest Du Zeit für Deinen Hund haben.
- Die Wahl der Rasse ist für Berufstätige sehr wichtig, denn einige Hunde lassen sich zum Beispiel aufgrund eines reduzierten Bewegungsdrangs besser mit einer Vollzeitstelle vereinen.
- Ruhige Hunderassen, die nicht viel Aufmerksamkeit und/oder Bewegung benötigen sind optimal für berufstätige Hundebesitzer.
- Chihuahuas, Malteser, Französische Bulldoggen, Labradoodles, Basset Hounds, Mopse zählen zu den geeigneten Hunderassen für Berufstätige.
- Verwandte, Freunde und Hundesitter können bei der täglichen Hundebetreuung unterstützen.
Hund trotz Arbeit?
Die Bedürfnisse eines Hundes und eine Vollzeitstelle passen mitunter nicht zusammen. Denn wenn man berufstätig ist, ist man meist nicht viel zu Hause, wenn man nicht gerade im Home Office arbeitet.
Das ist problematisch, denn ein Hund braucht viel Aufmerksamkeit. Er benötigt Zuwendung, geistige Förderung und Bewegung, um gesund und glücklich zu sein.
Ein Vollzeitjob und ein Hund können also eine ganz schöne Herausforderung sein, insbesondere für berufstätige Singles, die allein für die Betreuung verantwortlich sind. Wer sich aber einige Tipps zu Herzen nimmt und bestimmte Voraussetzungen schafft, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben.
Außerdem sollte man sich mit geeigneten Hunderassen für Berufstätige beschäftigen.
Weitere lesenswerte Themen rund um den Hund findest Du übrigens im Hunderatgeber.
Welcher Hund eignet sich für Berufstätige?
Wer einen Hund trotz 40-Stunden-Woche halten möchte, sollte sich einige Gedanken über die Tagesplanung und Freizeitgestaltung machen, denn ein Hund kostet nun mal Zeit. Die beste Lösung ist natürlich, Du kannst Deinen Hund mit zur Arbeit nehmen. Wenn das nicht möglich ist, solltest Du Dir überlegen, wie Du Deinen Tagesablauf an die Bedürfnisse des Hundes anpassen kannst.
Außerdem solltest Du Dir nicht unbedacht irgendeinen Hund anschaffen, sondern schauen, welche Rasse zu Deinem Lebensstil und vor allem zu Deinem Berufsleben passt.
Geeignete Hunderassen für Berufstätige
Generell eignen sich viele ruhige Hunderassen, die unaufgeregt sind, auch mal alleine bleiben können und die etwas weniger Aufmerksamkeit und/oder Bewegung benötigen. Dazu gehören zum Beispiel diese:
- Chihuahua
- Berner Sennenhund
- Dogge
- Malteser
- Französische Bulldogge
- Leonberger
- Labradoodle
- Basset Hound
- Mops
Informiere Dich aber unbedingt genau über die jeweilige Rasse. Denn diese Hunderassen eigenen sich zwar gut für Berufstätige, weil sie eher gemütlich sind, vielleicht haben sie aber andere Bedürfnisse, die nicht so gut zu Deinem Lebensstil passen. Vergiss außerdem nicht, dass Hunde individuelle Wesen sind. Kaum ein Hund entspricht zu 100 Prozent dem typischen Rasseprofil. Die Bedürfnisse des einzelnen Hundes sollten immer Beachtung finden.
Wichtig: Egal wie gemütlich eine Hunderasse generell ist, Du solltest Deinen Hund nicht den ganzen Tag alleine lassen! Wer sein Tier regelmäßig acht Stunden zu Hause lassen muss, während man zur Arbeit geht, sollte die Hundehaltung per se überdenken und sich vielleicht besser für ein anderes Haustier entscheiden.
In vielen Fällen macht ein Zweithund Sinn, um Einsamkeit zu vermeiden.
Ungeeignete Hunderassen für Berufstätige
Extrem sportliche Hunderassen, sehr intelligente Hunde, die geistig viel gefordert werden sollten, Hunde mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt oder Wachtrieb eignen sich nicht so gut für Berufstätige. Dazu gehören unter anderem:
- Terrier
- Border Collies
- Australian Shepherds
- Sibirischer Husky
- Rhodesian Ridgeback
Viel Zeit für den Hund – darauf sollten Berufstätige achten
Versuche also so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Das heißt nicht, dass Du ihn 24/7 beschäftigen musst, aber sehr viel in seiner Nähe sein solltest.
Ein Arbeitstag mit Hund sollte gut durchgeplant sein:
- Morgens: Am Morgen ist es am besten, wenn man sich Routinen angewöhnt und dabei das Tier füttert und einen Spaziergang macht.
- Mittags: Damit sich das Tier erleichtern kann und nicht zu viele Stunden am Stück alleine ist, sollte man sich mittags eine Stunde für den Hund nehmen und Gassi gehen.
- Nachmittags/Abends: Am besten gönnt man seinem Tier auch nach der Arbeit erst mal eine Runde Gassi. Danach kann man seine Freizeit gestalten, wie man möchte, sollte dabei aber möglichst viel in der Nähe des Hundes sein. Im Optimalfall widmet man seine Freizeit am Abend ganz aktiv dem Tier mit fördernden Spielen und Ähnlichem. Zum Abschluss des Tages sollte man noch einmal wenigstens eine kurze Runde nach draußen gehen, damit der Hund sich vor der Nacht erleichtern kann.
Hund und Vollzeitjob: Mit etwas Hilfe klappt das!
Deine Lebensumstände sind entscheidend, wenn es um die Frage geht, ob sich Hund und Vollzeitarbeit vereinen lässt. Natürlich kannst Du Dir aber auch Unterstützung suchen. Solange für den Hund klar ist, wer die Hauptbezugsperson ist, kannst Du gern Verwandte und Freunde einspannen, um Engpässe auszugleichen. Dabei ist es zu empfehlen, dass eine Routine herrscht, also regelmäßig die gleichen Personen kommen, um ihn zu füttern oder draußen zu spazieren.
Eine weitere gute Unterstützung für Berufstätige, die einen Hund haben, sind professionelle Hundesitter.
Tipp: Unter bestimmten Voraussetzungen kann man Hundesitting sogar in der Steuererklärung geltend machen.
Mit der geeigneten Hunderasse und unter den richtigen Umständen sind Hund und Beruf vereinbar
Nicht jeder Hund eignet sich für Berufstätige, und die Aufmerksamkeit, die ein Hund braucht, sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Vor allem Hunderassen, die viel Auslauf brauchen, sind nicht geeignet für Vollzeit-berufstätige Menschen.
Es gibt aber Rassen, die von Natur aus ruhiger sind und kaum Probleme haben, für wenige Stunden allein zu sein.
Wer für ausreichend Auslauf sorgen kann und den Hund auch ansonsten nicht vernachlässigt, schafft den Spagat zwischen Hundehaltung und Vollzeitstelle.
Wenn Du erkennst, dass Du beides nicht unter einen Hut bekommen kannst, Dir aber sehnlichst wünscht, einen Hund im Alltag zu haben, dann kontaktiere doch einfach die Tierheime in Deiner Nähe – viele freuen sich über ehrenamtliche Helfer.
Titelfoto: 123RF/belchonock