Können Katzen pupsen?

Man sitzt auf der Couch, kuschelt mit seinem Stubentiger und plötzlich fängt es an, übelartig zu riechen. Genauso erstaunt wie man selbst, schaut einen die Fellnase an. Hat sie das jetzt wirklich gemacht? Können Katzen pupsen?

Man mag es nicht glauben, aber auch die kleinsten Samtpfoten können unangenehm geruchsintensive Pupse von sich geben.
Man mag es nicht glauben, aber auch die kleinsten Samtpfoten können unangenehm geruchsintensive Pupse von sich geben.  © 123rf / Olgavolodina

Die Frage, ob Katzen pupsen können, kann ganz klar und einfach mit Ja beantwortet werden. Die süßen, kleinen Samtpfoten können sogar richtig übelriechende Pupse von sich geben.

Manchmal kann man die abgehenden Darmwinde sogar hören, woraufhin viele Katzen erschrocken zusammenzucken.

Genau wie bei Menschen können die Blähungen allerdings auch bei den Fellnasen Bauchschmerzen und Druck auf andere Organe auslösen. Dahinter müssen jedoch nicht immer gleich Erkrankungen befürchtet werden.

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Häufig liegt das Problem nämlich in einer falschen Ernährung und kann bei Einhaltung von nur wenigen Maßnahmen wirksam bekämpft werden.

In diesem Beitrag hält der TAG24-Katzenratgeber ein paar nützliche Informationen bereit, warum Katzen pupsen und wie man ihnen helfen kann.

Katzen-Blähungen: Warum pupsen Katzen?

Vereinzelt auftretende Blähungen bei der Katze sind nicht gleich ein Grund, sich Sorgen zu machen. Hin und wieder pupst jede Katze mal, das ist nichts Ungewöhnliches. Die Entstehung von Gasen im Verdauungstrakt kann dabei durch die Aufnahme blähender Lebensmittel oder das Schlucken von zu viel Luft gefördert werden. In einigen Fällen können jedoch auch bestimmte Erkrankungen dahinter stecken.

Pupsen Katzen also häufiger als man es von ihnen gewohnt ist, sollten sie in einer Tierarztpraxis vorgestellt werden.

Genau wie bei uns Menschen kann auch eine falsche oder zu hastige Nahrungsaufnahme die Verdauung negativ beeinflussen und zu Blähungen führen.
Genau wie bei uns Menschen kann auch eine falsche oder zu hastige Nahrungsaufnahme die Verdauung negativ beeinflussen und zu Blähungen führen.  © 123rf / Zhannaz

Bei Wurmbefall können Katzen pupsen

Hiervon sind vor allem Katzen betroffen, die sich auch außerhalb der Wohnung aufhalten und draußen herumstreunen. Freigänger können sich relativ schnell Würmer einfangen. Neben den typischen Anzeichen für einen Wurmbefall wie Erbrechen, Durchfall, Juckreiz im Analbereich und glanzloses Fell gehören eben auch Blähungen.

Deshalb wird empfohlen, seine Katze etwa viermal im Jahr bzw. nach Bedarf einer Wurmkur zu unterziehen. Bevor hier allerdings irgendwelche Präparate aus dem Internet gekauft werden, sollte ein Tierarzt befragt werden.

Bei falscher Ernährung können Katzen pupsen

In den meisten Fällen spielt tatsächlich die Ernährung eine große Rolle dabei, wenn Katzen Blähungen haben. Denn in vielen Futtersorten sind oft Pflanzenteile oder Getreide enthalten, die als Füllstoff dienen, aber von manchen Vierbeinern eben leider so gar nicht vertragen werden. Diese Füllstoffe sind oft nur schwer verdaulich und werden erst im Darm von Bakterien zersetzt, wodurch die übel riechenden Gase entstehen.

Besser verdaulich ist hingegen Futter mit einem hohen Fleischanteil.

Andernfalls kann auch eine individuelle Nahrungsmittelunverträglichkeit daran schuld sein, dass der Katze das Futter nicht bekommt. Hier lohnt es sich, die Futtersorte zu wechseln.

Freigänger können sich auch über gefundenes Futter, welches bereits vergammelt ist bzw. das ihnen von vermeintlich wohlwollenden Katzenliebhabern bereit gestellt wird, den Magen verderben.

Schon gewusst? Die meisten Katzen leiden von Geburt an unter einer Laktoseintoleranz. Sie sollten daher keine Milch zu sich nehmen. Neben Blähungen kann das zu anderen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall führen.

Bei zu viel Luft im Bauch können Katzen pupsen

Blähungen entstehen außerdem, wenn zu viel Luft verschluckt wird. Das passiert vor allem dann, wenn die Tiere zu hastig fressen. Du hast beobachtet, dass die eigene Katze ihr Futter in einem Affentempo hinunterschlingt?

In diesem Fall kann es ratsam sein, die Nahrung in mehrere kleine Portionen aufzuteilen. Dadurch frisst die Katze automatisch langsamer. Sie sollte also nicht nur morgens und abends ihr Futter bekommen, sondern mehrmals am Tag. Das entspricht übrigens auch eher ihrem natürlichen Fressverhalten.

Im Alter können Katzen öfter pupsen

Je älter die geliebten Fellnasen werden, desto langsamer werden sie meist auch. Wenn die entsprechende Bewegung fehlt, wirkt sich das negativ auf das Verdauungssystem aus. Es wird träge und funktioniert nicht mehr einwandfrei. Dadurch kann es bei älteren Katzen ganz normal sein, dass sie zunehmend mit Blähungen zu kämpfen haben.

Abhilfe kann man als Besitzer einer Seniorkatze schaffen, indem man sie beschäftigt und beispielsweise mit kleinen Spielchen dazu animiert aktiv zu bleiben. Das bringt die Verdauung in Schwung und kann Darmwinden entgegen wirken.

Bei bestimmten Erkrankungen können Katzen pupsen

Wenn die Blähungen über eine längere Zeit andauern und zusammen mit weiteren Symptomen einhergehen, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Katze krank ist. Anzeichen für eine Erkrankung können sein:

  • Durchfall
  • Blut im Stuhl
  • aufgeblähter Bauch
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit

Bluttests, Urin- und Stuhlproben sowie Röntgenuntersuchungen des Bauchraums können Klarheit darüber bringen, was dem Vierbeiner fehlt. Nach einer sorgfältig durchgeführten Anamnese kann mit dem Tierarzt die weitergehende Behandlung besprochen werden.

Katzen-Blähungen: Welche Maßnahmen helfen?

Eine Extraportion Liebe und vorsichtige Streicheleinheiten können bei Katzen-Blähungen wahre Wunder wirken.
Eine Extraportion Liebe und vorsichtige Streicheleinheiten können bei Katzen-Blähungen wahre Wunder wirken.  © 123RF / vladansrs

Um der Katze bei Blähungen zu helfen, kann sich manchmal schon eine Ernährungsumstellung positiv auf das Wohlbefinden auswirken.

  • Schonkost (zum Beispiel gekochter, ungewürzter Reis mit etwas Hühnerfleisch) beruhigt den Magen und den Darm.
  • Ausreichend Bewegung regt die Darmtätigkeit an.
  • Liebevolle Bauchmassagen können Krämpfen entgegenwirken und beruhigen bei Verdauungsbeschwerden.
  • Katzengras kann vorbeugend gegen Blähungen eingesetzt werden und regt zudem die Verdauung an.
  • Die regelmäßige Anwendung einer Wurmkur tötet Parasiten im Bauch der Katze ab, die unter anderem Darmwinde begünstigen können.

Fazit:

Für gewöhnlich sind pupsende Katzen keine große Sache. Auch die noch so süßesten Samtpfoten geben hin und wieder unangenehme Gerüche von sich. Bedenklich wird es jedoch dann, wenn weitere Begleiterscheinungen wie Durchfall oder Erbrechen hinzukommen. Spätestens dann sollte ein Tierarzt oder eine Tierärztin aufgesucht werden.

Titelfoto: 123rf / Olgavolodina

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