Können Katzen schwitzen?

Was bei Menschen unter Schwitzen verstanden wird, trifft auf Katzen nicht zu. Der Schweiß erfüllt bei den Tieren eine andere Funktion. Trotzdem sind sie der Hitze nicht hilflos ausgeliefert. Der Katzenratgeber erklärt es.

Warum schwitzen Katzen?

Katzen schwitzen an den Pfoten, um ihr Revier zu markieren.
Katzen schwitzen an den Pfoten, um ihr Revier zu markieren.  © Unsplash / Ludemeula Fernandes

Im Gegensatz zu Menschen, welche am ganzen Körper verteilt Schweißdrüsen haben, besitzen Katzen nur welche an bestimmten Stellen.

Wenige Drüsen finden sich an den Lippen, am Kinnwinkel, am After und in der Region der Zitzen. Diese produzieren ein Sekret, welches ein Teil der natürlichen Hautbarriere der Katze ist. Die meisten Drüsen haben Katzen zwischen den Zehen- und Sohlenballen, welche hauptsächlich zur Kennzeichnung des eigenen Territoriums dienen.

Ihre Schweißdrüsen schützen Katzen nicht vor Überhitzung, sondern dienen zur Markierung des Reviers.

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Um Gegenstände, Möbel oder Ähnliches zu markieren, reiben Katzen ihre Pfoten daran und verteilen die abgesonderten Duftstoffe. Manche Katzenbesitzer bestätigen, dass ihre Katze stinkende Schweißpfoten hat. Jede Katze hat ihren individuellen riechenden Pfotenabdruck.

Katzen können ihre Körpertemperatur nicht durch das Schwitzen senken, verschaffen sich jedoch mit anderen Methoden Abkühlung.

Wie senken Katzen ihre Temperatur?

Eine gesunde Katze schafft es meist, sich über ihre natürlichen Körperfunktionen ausreichend abzukühlen.

Um ihre Körpertemperatur zu senken, öffnen Katzen den Mund und hecheln. Durch die Atmung verdunstet der Speichel und verschafft der Katze Abkühlung. Über das Hecheln "schwitzen" Hunde hauptsächlich. Bei Katzen macht es hingegen nur einen geringen Teil der Temperaturregulation aus.

Katzenbesitzer sollten jedoch aufmerksam bleiben, ob die Katze ungewöhnlich stark hechelt und ihr Verhalten ändert. Manchmal ist eine schwere Atmung ein Zeichen für Herzprobleme und erfordert den Besuch beim Tierarzt.

Katzen regulieren ihre Körpertemperatur über ihre Haut. Je nachdem, ob es warm oder kalt ist, geben die Wärme über die Haut ab oder nehmen welche auf. Wenn Deine Katze im Sommer warme oder sogar heiße Ohren hat, ist das nicht ungewöhnlich. Da ihre Körpertemperatur bei Hitze allgemein steigt, sind auch die Ohren wärmer.

Verhält sich die Katze jedoch ungewöhnlich, wenn z. B. erbricht, lustlos ist, hechelt oder Durchfall hat, sollten Katzenhalter zur Sicherheit prüfen, ob sie Fieber hat. Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39,5 Grad. Ist sie höher, empfiehlt sich der Besuch beim Tierarzt.

Neben der Haut spielt auch das Fell der Katze eine wichtige Rolle beim Senken der Körpertemperatur. Die Fellhaare verhindern die Wärmeabgabe über die Haut, aber isolieren diese auch gegen Wärmestrahlung von außen. Jedoch nimmt dunkles und glanzloses Fell die Sonneneinstrahlung besser auf als helles, weswegen dunkle Katzen mehr mit der Wärmebelastung zu kämpfen haben.

Durch den Fellwechsel verliert der Pelz bei den meisten Katzen an Dichte. Das Fell wird kürzer und bei manchen Katzen auch heller. Ein typisches Verhalten von Katzen im Fellwechsel ist die intensivere Fellpflege, wodurch die Mieze ausfallende Haare entfernt. Außerdem benetzen Katzen beim Putzen ihr Fell mit Speichel, welcher dann verdunstet. Die so verschaffte Abkühlung wird auch Einspeicheln genannt.

Bei Hitze ist jede Form von Bewegung für Katzen zusätzliche Anstrengung, welche die Körpertemperatur nach oben treibt. Aus diesem Grund ziehen sich die meisten Miezen im heißen Sommer zurück und suchen sich ein schattiges Plätzchen für ein langes Schläfchen.

Ein schattiges Plätzchen und viel Schlaf helfen Katzen, ihre Temperatur bei Hitze zu regulieren.
Ein schattiges Plätzchen und viel Schlaf helfen Katzen, ihre Temperatur bei Hitze zu regulieren.  © Unsplash / Mike van den Bos

Kann man Katzen bei Hitze helfen?

Auch wenn Katzen nicht sehr hitzeempfindlich sind, können Katzenhalter ihnen hohe Temperaturen angenehmer machen.

Katzen sollten bei hohen Temperaturen niemals in nicht belüfteten Räumen und Autos eingesperrt sein, da sich diese schnell aufheizen und das Tier an einem Hitzschlag sterben könnte.

Außerdem brauchen Katze bei Hitze viel frisches Wasser. Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Katze zu wenig trinkt, dann könnte vielleicht ein Trinkbrunnen oder Katzenpool helfen. Weitere Hinweise zu diesem Thema findest Du unter: "Katze trinkt zu wenig: Fast jeder Katzenhalter macht diesen schlimmen Fehler".

Möchte man es Katzen vereinfachen, sich über die Haut und das Fell abzukühlen, sollte man vor allem Stubentiger mit besonders langem Fell täglich bürsten. Die ausfallenden Haare werden durch das Kämmen gründlich entfernt und es hat den Vorteil, dass die Katze weniger Fell erbricht.

Aber Achtung: Katzenhalter sollten jedoch nicht auf die Idee kommen, die Katze zu rasieren. Das wäre ein schwerwiegender Fehler, da das Fell ein natürlicher Schutz der Haut ist und ein Kurzhaarschnitt der Katze ernsthaft schaden würde. Alle Infos dazu unter "Fellwechsel Katze: Was gibt es zu beachten".

Zusätzlich können Halter testen, ob die Katze es mag, wenn man sie ganz leicht abwischt. Hierbei sollte man ihr Fell mit nur ganz wenig Wasser befeuchten.

Heiße Tage können für Katzen sehr anstrengend sein, weswegen sie sich oft zurückziehen, viel schlafen und die Nähe zu Menschen meiden. Katzenbesitzer sollten das akzeptieren, da ihre Körperwärme zu viel für die Katze werden könnte.

Hilfreich ist es, wenn man der kleinen Fellnase vor Wärme geschützte Plätze wie z. B. eine Kühlmatte anbietet. Für manche Wohnungskatze kann ein schattiges Plätzchen an der frischen Luft auf dem gesicherten Balkon ebenso eine echte Wohltat sein.

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Katzen suchen sich einen kühlen Ort, um die Hitze zu überstehen. Wer seinem Stubentiger helfen will, sollte ihm schattige Plätze anbieten und ihn abgesehen davon in Ruhe lassen.

Titelfoto: Unsplash / Ludemeula Fernandes

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