So einfach kannst Du Deinen Balkon katzensicher machen

Für Wohnungskatzen bedeutet ein Ausflug auf den Balkon oder die Terrasse eine willkommene Abwechslung. Der Trip nach Balkonien ist für den Stubentiger jedoch nicht ganz ungefährlich. Mit diesen Tipps wird Dein Balkon zur sicheren Katzenoase.

Weitere Tipps und Infos über Samtpfoten gibt's im Katzenratgeber.

Besitzer sollten den Balkon katzensicher machen, damit ihrer Mieze nichts passiert.
Besitzer sollten den Balkon katzensicher machen, damit ihrer Mieze nichts passiert.  © 123RF/koldunova

Die Vögel zu beobachten, Insekten zu jagen oder sich in der frischen Luft die Sonne auf den flauschigen Bausch scheinen zu lassen, sind nur ein paar Möglichkeiten, welche sich Katzen auf Balkon oder Terrasse bieten.

Für Wohnungskatzen ist der Balkon ein guter Ersatz für den Freigang in der Natur und sie können dort viele spannende Abenteuer erleben.

Anders als der Mythos es behauptet, landen Katzen eben nicht immer auf den Pfoten, weswegen ein Absturz vom Balkon tragische Folgen haben kann. Selbst wenn sie es täten, wäre der Schaden bei einem Fall aus bestimmter Höhe fatal.

Schöne Namen für schwarze Katzen und Kater
Katzenratgeber Schöne Namen für schwarze Katzen und Kater

Möchten Besitzer es ihrer Katze erlauben, auf den Balkon zu gehen, sollten sie einige Vorkehrungen zur Sicherheit ihrer Mieze treffen.

TAG24 hat Tipps parat, wie Ihr Euren Balkon oder Eure Terrasse katzentauglich machen könnt.

1. Katze vor Abstürzen sichern

Die größte Gefahr für die Katze auf dem Balkon ist, dass sie abstürzt. Die Beweglichkeit, Koordination und das Gleichgewicht der Katze sind dabei nicht unbedingt entscheidend. Auf dem Balkon gibt es recht viele Ablenkungen z. B. durch Geräusche, Tiere oder das Wetter hat die Brüstung rutschig werden lassen, wodurch selbst die agilste Katze schnell das Gleichgewicht verlieren kann. Für Katzen endet ein Sturz vom Balkon nicht selten tödlich.

Die beste Methode ist es, den Balkon vollständig mit einem Katzennetz abzusichern. Mittlerweile sind Netze in den verschiedensten Materialien, Farben und Befestigungskonstruktionen erhältlich. Häufig wird drahtverstärktes Nylon verwendet, da es unauffällig, stabil, licht- und wetterfest ist. Eine sehr beliebte Netzfarbe ist Dunkelgrün, denn es fügt sich in die Umgebung ein und reflektiert im Gegensatz zu weißen oder transparenten Netzen wenig Licht.

Bei der Wahl eines Katzennetzes sollte man darauf achten, dass es nicht zu dünn und bestenfalls mit Metalldraht verstärkt ist, weil die Katze es sonst durchbeißen kann.

Außerdem darf das Netz nicht zu grobmaschig sein, da die Katze sonst ihren Kopf oder Körper durchsteckt. Die angeratene Maschengröße beträgt drei bis maximal vier Zentimeter. Das Material sollte keine Schadstoffe enthalten und bei allen Wetterlagen halten.

Bevor man sich jedoch ein Netz anschafft, sollte man sich über mögliche Verbote oder Vorgaben des Vermieters zur Farbe und Befestigung solcher Netze informieren. Darf man z. B. nicht bohren, dann kommen vielleicht Klemmstangen und andere Vorrichtungen für Anbringen des Netzes infrage.

Die richtige Befestigung des Netzes ist ungemein wichtig. Einige Katzen spielen damit, hängen sich rein oder klettern daran hoch. Es soll auch schon Katzen gegeben haben, die sich in das Netz legen und es damit wie eine Art Hängematte nutzen. Bei großen und schweren Katzen sollte ein Netz aus einem starken Garn verwendet werden.

Alle Lücken auf dem Balkon, wo die Katze eventuell durchschlüpfen könnte, sind zu schließen. Bringt man eine Bambusmatte an der Brüstung des Balkons oder der Terrasse an, sind nicht nur mögliche Löcher verschlossen, sondern man hat ebenso einen guten Sichtschutz.

Es gibt wenige wirksame Alternativen zu einem Netz. Manche Balkone lassen sich mit Plexiglas verkleiden. Außerdem gibt es spezielle Katzengehege, die nur einen Teil des Balkons oder der Terrasse für die Katze zugänglich machen.

Die Stabilität und Befestigung des Katzennetzes muss regelmäßig überprüft werden!

Ein Sturz vom Balkon kann für Katzen lebensgefährlich sein.
Ein Sturz vom Balkon kann für Katzen lebensgefährlich sein.  © slippster/123RF

2. Katzenfreundliche Bepflanzung

Pflanzen machen Balkon und Terrasse zu einem grünen Paradies, das für Katzen jedoch schnell zur Hölle werden kann. Um unverdauliche Haare loszuwerden, fressen Katzen Gras, gegebenenfalls andere Pflanzen. Doch einige von den beliebten Balkonpflanzen sind für Katzen bei Verzehr schädlich.

Diese Pflanzen gelten als giftig für Katzen:

  • Alpenveilchen
  • Begonien
  • Bromelien
  • Clematis
  • Christrose
  • Chrysanthemen
  • Efeu
  • Engelstrompete
  • Geranien
  • Hortensien
  • Hyazinthen
  • Lilien
  • Narzissen
  • Oleander
  • Tulpen
  • Wandelröschen
  • Vanilleblumen

Wer diese Pflanzen dennoch auf den Balkon pflanzen möchte, sollte z. B. durch hängende Blumentöpfe dafür sorgen, dass die Katze nicht herankommt. Hochbeete eignen sich nur bedingt, da die Katze dort hineinspringen kann. Man kann jedoch auch katzenfreundliche Pflanzen für den Balkon oder die Terrasse wählen. Eine kleine Liegewiese mit Wildblume ist für die Katze eine große Freude und den Balkongärtner ein bunter Hingucker.

Diese Pflanzen sind für Katzen geeignet:

  • Baldrian
  • Bambus
  • Dahlien
  • Glockenblumen
  • Katzengras
  • Kapuzinerkresse
  • Katzengamander
  • Katzenminze
  • Jasmin
  • Lavendel
  • Margeriten
  • Zyperngras

Bei den Pflanzen auf dem Katzen-Balkon sollten keine Pestizide und künstliche Dünger verwendet werden. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Katze nicht an gelagerte Dünger und andere Stoffe herankommt.

Katzengras ist ideal als Balkonbepflanzung. Wenn Katzen regelmäßig Gras fressen, können sie unverdauliche Haare besser ausspeien.
Katzengras ist ideal als Balkonbepflanzung. Wenn Katzen regelmäßig Gras fressen, können sie unverdauliche Haare besser ausspeien.  © 123RF/vphotostock

3. Standfeste Balkongestaltung für Katzen

Die meisten Katzen besitzen einen ausgeprägten Jagd- und Spieltrieb. Fast jeder Katzenbesitzer kennt es, dass der kleine Stubentiger plötzlich wie vom Blitz getroffen umherspringt, wild durch die Wohnung rennt und alles angreift, egal ob Kuscheltier oder Möbelstücke.

Darf die Katze auf dem Balkon, wird dieser ebenso nicht verschont. Zumal die Jagd nach Insekten oder Ähnlichem Katzen meist alles andere vergessen lässt. Aus diesem Grund sollte alles, was auf dem Balkon oder der Terrasse befindet, standfest sein. Blumenkübel können auch fest gebunden werden oder in spezielles Vorrichtungen fixiert werden. Das schützt nicht nur die Katze, sondern auch Passanten vor ernsten Verletzungen durch herunterfallende Pflanzentöpfe. Außerdem kann es mit der Zeit teuer werden, wenn die Katze die Balkondekoration regelmäßig demoliert.

Alles, was die Katze zerstören oder woran sie sich verletzen könnte, sollte sich außerhalb ihrer Reichweite befinden. Am besten ist es, wenn man die zerbrechlichen und scharfkantigen Gegenstände ganz wegräumt.

Auf dem Balkon oder der Terrasse gilt: Alles sollte gut befestigt sein, Deine Katze wird es überprüfen.

4. Liege- und Schattenplätze für Katzen

Das Toben, Jagen und Spielen ist für Katzen sehr anstrengend. Um wieder zu Kräften zu kommen, schlafen die kleinen Fellnasen viel. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es für Katzen schnell zu warm. Ein Katzenkorb, eine Kiste, ein Katzenhaus, ein Schirm oder schattenspendende Bepflanzung eignen sich gut, um der Katze eine kühle Liegefläche zu bieten. Ein Kissen oder eine Decke machen den Untergrund schön weich.

Der bequeme Liegestuhl unter einem Sonnenschirm, welchen sich manche Katzenhalter vielleicht gerade hingestellt haben, ist für die Katze meist schon ausreichend.

Extra-Tipp: Holz- oder Korkfliesen machen den Boden von dem Balkon oder der Terrasse für Katzen angenehmer. Außerdem speichert dieses Material Wärme.

Nach der Insektenjagd bevorzugen Katzen ein schattiges Plätzchen an der frischen Luft auf dem Balkon, um zu schlafen und ihre Energie aufzutanken.
Nach der Insektenjagd bevorzugen Katzen ein schattiges Plätzchen an der frischen Luft auf dem Balkon, um zu schlafen und ihre Energie aufzutanken.  © 123RF/mbframes

5. Katzen brauchen genügend Trinkmöglichkeiten

Durch das Wetter und die Bewegung kann es vorkommen, dass Katzen auf dem Balkon oder der Terrasse durstig werden. Folglich sollte man der Mieze einen zusätzlichen Trinknapf mit frischem Wasser zur Verfügung stellen. Gießkannen sowie andere Behälter mit abgestandenen, gedüngtem oder eventuell keimhaltigem Wasser sollten der Katze möglichst nicht zugänglich sein.

Da Katzen meist keine guten Trinker sind, wäre vielleicht ein Wasserspiel eine Alternative. Dazu einfach eine große Schüssel mit Wasser befüllen und Spielzeug oder Leckerli hineinlegen. Wenn die Katze damit spielt und versucht, es mit dem Maul zu schnappen, wird sie es dabei Wasser schlucken.

Für Katzenhalter, die einen Balkon mit genügend Platz haben, ist es eine Überlegung wert, ein weiteres Katzenklo aufzustellen. Dann wirken die Blumentöpfe mit frischer Erde vielleicht nicht so verlockend. Außerdem bevorzugen es manche Katzen, wenn sie mehrere Möglichkeiten haben, ihr Geschäft zu erledigen.

6. Gute Aussicht und Beschäftigung machen den Balkon für Katzen perfekt

Der Balkon bietet einer Katze viele spannende Eindrücke. Um die Geschehnisse in der Außenwelt gut beobachten zu können, braucht das Samtpfötchen mindestens einen guten Aussichtspunkt. Hat sie diesen nicht, wird sie sich einen suchen, was nicht immer gut ausgeht. Damit außerdem keine Langeweile entsteht, ist es sinnvoll, für weitere Beschäftigung zu sorgen. Beides im Einen ist ein Katzenbaum, welcher jedoch standfest oder gut verankert sein sollte. Hierfür sollte man sich ebenfalls beim Vermieter informieren, denn nicht überall ist eine Bohrung erlaubt.

Um die Balkonmöbel zu schonen, sollte man einen Kratzbaum, ein Kratzbrett oder auch einen Baumstumpf aufstellen. Die kann die Katze nach Herzenslust mit ihren Krallen zerstören.

Abkühlung, Durstlöscher und Beschäftigung im Sommer bietet ein Katzenpool, welcher im Handel erhältlich ist oder fertig einen aus einer großen Schüssel selber an.

Alte Möbel oder Kisten machen den Balkon zu einem aufregenden Katzenspielplatz. Etwas aufwendiger ist die Installation einer Kletterwand aus dem Fachhandel oder selbst gebaut. Meistens besteht diese aus verschiedenen Brettern, Kästen und anderen Modulen, die an der Wand angebracht werden. Wer nicht bohren darf, aber trotzdem eine solche Wand für seine Katze möchte, kann großes Holzbrett oder eine Holzkonstruktion davor stellen. Hierbei ist auf die Standfestigkeit zu achten.

Katzen sollten möglichst nicht lange unbeaufsichtigt auf dem Balkon toben und spielen, denn es kann immer etwas passieren und schnelles Handeln verhindert meist größeren Schaden für Tier, Mensch sowie Balkondekoration.

Hat Deine Katze den Balkon für sich entdeckt, dann wird sie auch in Zukunft auf darauf bestehen, nach Belieben dort hinzukönnen.
Hat Deine Katze den Balkon für sich entdeckt, dann wird sie auch in Zukunft auf darauf bestehen, nach Belieben dort hinzukönnen.  © unsplash/Gianandrea Villa

7. Die Katze braucht einen sicheren Zugang zu Balkon oder Terrasse

Katzen tun meist, worauf sie Lust haben, immer genau dann, wann sie es machen wollen. Möchte die Katze auf den Balkon, ist ihr jeder Weg recht. Wenn die Balkontür zu ist, sucht sie nach anderen Wegen. Entweder sie miaut solange, bis die Besitzer sie auf den Balkon lassen oder sie versucht es über gekippte Fenster und Balkontüren. Bleibt sie darin stecken, kann das sehr schmerzhaft die Katze werden und im schlimmsten Fall zu irreparablen Schäden führen.

Deswegen sollten Besitzer keine gekippten Fenster oder Türen unbeaufsichtigt lassen. Wenn es möglich ist, dann bietet es sich an, die Balkontür die ganze Zeit geöffnet zu lassen oder eine Katzenklappe einzubauen.

Wurden die nötigen Sicherheitsvorkehrungen für die Katze getroffen, dann steht den aufregenden Abenteuern und erholsamen Pausen auf Balkon oder Terrasse nichts mehr im Wege.

Titelfoto: 123RF/koldunova

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