Migrationswende läuft: Sachsen-Anhalt verzeichnet deutlich weniger Asylsuchende
Von Christopher Kissmann
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt kommen weiterhin deutlich weniger Asylsuchende an. Laut dem Innenministerium in Magdeburg lagen im Juni, Juli, August und September die Zugangszahlen jeweils deutlich unter denen des Vorjahres.

Bis Ende September sind demnach in diesem Jahr insgesamt 2224 Asylsuchende im Land registriert worden. Das sind rund 42 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Jahres 2024 (3867 Zugänge).
Die durchschnittliche wöchentliche Zugangszahl von Asylsuchenden liegt den Angaben zufolge in diesem Jahr bei aktuell 56 Personen.
Im Jahr 2024 lag der Durchschnittswert bei 99 Personen.
"Die Migrationswende ist Realität und in vollem Gange. Jetzt dürfen wir nicht nachlassen", sagte Innenministerin Tamara Zieschang (55, CDU).
"Die Kontrolle der Außengrenzen, eine Konzentration auf wirklich Schutzbedürftige und konsequente Rückführungen sind und bleiben zentrale Pfeiler einer funktionsfähigen Asylpolitik."
Vollbetrieb in Stendal, Schließung in Magdeburg

In der Zentralen Aufnahmestelle waren einschließlich Nebenstellen zuletzt etwa 1640 Personen untergebracht, davon 1000 Personen in Halberstadt, 220 in Magdeburg und 420 Personen in Stendal.
Die Landesaufnahmeeinrichtung in Stendal soll zum Jahresende mit 1000 Plätzen in den Vollbetrieb gehen. Die Einrichtung in der Landeshauptstadt wird dann geschlossen.
Ende August waren laut Ausländerzentralregister insgesamt 4756 Ausreisepflichtige in Sachsen-Anhalt registriert. Bis Ende August gab es in diesem Jahr insgesamt 656 freiwillige Ausreisen. Im Vorjahreszeitraum 2024 lag diese Zahl bei 395.
Das Land möchte freiwillige Ausreisen weiter vorantreiben. Neben den Ausländerbehörden komme dabei dem vom Land finanzierten Rückkehrzentrum erhebliche Bedeutung zu, teilte das Innenministerium mit.
Neben weiteren Rückkehrberatern seien zudem Rückkehrberatung und Reintegration für das Herkunftsland Syrien etabliert worden. "Die Strukturen sollen zukünftig weiter gestärkt und ausgebaut werden."
Titelfoto: Boris Roessler/dpa